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Frankreichs neuer Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres hat heute einen Kompromissvorschlag im Konflikt mit den Zeitarbeitern im Kulturbereich vorgestellt. Vor etwa einem Jahr war der Streit durch die Reform der Arbeitslosenkassen ausgelöst worden.
Der Kulturminister schlug nun die Einrichtung eines "provisorischen Sonderfonds" im Ausmaß von 20 Millionen Euro vor, der von der Arbeitslosenkasse verwaltet werden und zur Bezahlung der Arbeitslosengelder an die Zeitarbeiter dienen soll.
Kurz vor Beginn des internationalen Filmfestivals von Cannes und der zahlreichen Musik- und Theaterfestivals des Sommers will Donnedieu de Vabres durch die Maßnahme verhindern, dass wie bereits im Vorjahr ein Streik die Festival-Saison gefährdet. Die meisten großen Festivals mussten im Vorjahr abgesagt werden, was zu Millionenschäden und gewaltigen Image-Einbußen bei den Touristen führte.
Vor der Reform hatten die Zeitarbeiter im Kulturbereich nach 507 Arbeitsstunden innerhalb von zwölf Monaten das Recht, ganzjährig Arbeitslosengeld für die beschäftigungslosen Tage zu erhalten. Donnedieu de Vabres erklärte sich nun bereit, unter "gewissen Bedingungen" zu diesem Modell zurück zu kehren.
Morgen wird der Minister mit Vertretern der verschiedenen Berufsgruppen sprechen. Die Gewerkschaft der Zeitarbeiter bezeichnete die Vorschläge des Ministers allerdings bereits heute als zu "vage".
Quelle: orf