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Erfurt (ddp-lth). Thüringens Kultusminister Jens Goebel (CDU) fordert mehr bürgerschaftliches Engagement in der Denkmalpflege. Wegen der Finanznot der öffentlichen Kassen sei dies «dringender denn je», sagte Goebel am Montag bei der Verleihung des deutschen Denkmalschutzpreises in Weimar.
«Wir müssen uns weiterhin bemühen, verstärkt private Investoren für Denkmäler zu interessieren», sagte Goebel. Dazu müssten die Besonderheiten bei der Nutzung von Denkmalen aufgezeigt und staatliche Fördermöglichkeiten beworben werden. «Ohne private Investoren und ohne Nutzung ist ein Denkmal heute verloren», bekräftigte der Minister.Zugleich räumte Goebel ein: «Vor dem Hintergrund rückläufiger Investitionen muss sich die öffentliche Hand wieder mehr zu ihrem kulturpolitischen Auftrag in der Denkmalpflege bekennen.» Anderenfalls laufe sie Gefahr, Auflagen und Forderungen zu erteilen, die niemand mehr finanzieren könne und wolle. So müssten die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten für Denkmale erhalten bleiben.
Die Denkmalpflege ist nach Ansicht Goebels ein interessanter Markt für Investoren, Architekten sowie klein- und mittelständische Handwerksbetriebe. An diesem Bereich hingen zahlreiche qualifizierte Arbeitsplätze. Die Kompetenz zur denkmalgerechten Sanierung müsse bewahrt werden, weil nur hochwertige Arbeitsplätze in Deutschland eine Zukunft hätten. «Investoren und Denkmalpfleger sind Partner. Und die Politiker sollten dies, weil es ein wichtiger Dienst am Gemeinwesen ist, unterstützen», verlangte der Minister.