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Erfurt (ddp-lth). Thüringens Kultusminister Jens Goebel (CDU) verteidigt die Sparpläne für die Theater und Orchester. Die Kürzung der Landeszuschüsse sei eine «Reaktion auf den hohen Stand der Finanzierung», sagte Goebel dem Radiosender MDR Info am Montag.
Bundesweit liege Thüringen bei den Theatersubventionen an der Spitze. Pro Einwohner würden fast 30 Euro ausgegeben. In Bayern etwa seien es nur 13 Euro pro Kopf. Die geplanten Kürzungen bedeuteten keine Katastrophe.Nach den Worten von Goebel kann bei den sieben produzierenden Theatern und zehn Sinfonieorchester im Land nicht gespart werden, indem gleichmäßig weniger Geld verteilt wird. Um die künstlerische Qualität zu bewahren, seien Kürzungen in unterschiedlichem Maß notwendig, sagte der Minister dem Nachrichtensender. Es gehe nicht darum, das Angebot zu verringern. Vielmehr sollten Strukturen für eine Zusammenarbeit entwickelt werden, «mit denen Theater auch in Nordhausen, Eisenach und anderen Städten angeboten werden kann, ohne dass jede dieser Städte auch ein breites Produktionsangebot haben muss». Möglich seien Verbünde, etwa in Form eines Landestheaters, die auch Bühnen in anderen Städten versorgten.
Goebel hatte Anfang Juli eine Reduzierung der Landeszuschüsse bis 2009 um über 10 Millionen Euro auf 50 Millionen Euro angekündigt. Während sich die Theater in Erfurt und Weimar künftig eine Summe teilen sollen, drohen den Häusern in Eisenach, Rudolstadt und Nordhausen Kürzungen um mehr als 50 Prozent.