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Griefahn plädiert für Neuausrichtung der Goethe-Institute

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Berlin (ddp). Die SPD-Kulturpolitikerin Monika Griefahn hält eine Umstrukturierung der Arbeit der Goethe-Institute im Ausland für dringend notwendig. «Wir haben in vielen westeuropäischen Städten immer noch Häuser im alten Goethe-Institut-Stil: ein schönes, altes Gebäude mitten im Stadtzentrum, das viele finanzielle Mittel bindet», sagte Griefahn in Berlin.


Dieses Geld werde aber benötigt, um Programmarbeit zu finanzieren, wie beispielsweise den Dialog mit dem Islam. Auch in asiatischen und afrikanischen Ländern müsse mehr programmatisch gearbeitet werden. «Wenn aber die Infrastruktur der Häuser so viel Geld verschlingt, bleibt dafür nicht mehr genug», betonte Griefahn.

Daher müssten neue Strukturen gefunden werden. So gebe es zum Beispiel das Modell Goethe-Zentrum, bei dem mit einer Universität oder einer Stadt kooperiert werde, sagte die Kulturpolitikerin. Vor Ort könnten Vereine gegründet werden, die auch weiterhin einen Zuschuss bekämen, aber nicht mehr mit einem Haus einschließlich Bibliothek und Veranstaltungszentrum ausgestattet würden. «Das sind dann keine Schließungen von Goethe-Instituten, sondern Umstrukturierungen», betonte Griefahn.

Die SPD-Politikerin hält es für richtig, das finanzielle Engagement des Goethe-Instituts in Westeuropa angesichts der Europäischen Union zurückzufahren. «Wir sollten die Aktivitäten nach Osteuropa, nach Indien, China und in die arabische Welt verlagern», betonte sie. Dort sei der Dialog sehr viel notwendiger.

Bei aller wichtigen Arbeit, die in Westeuropa geleistet worden sei, müsse jetzt umorganisiert werden. So gebe es zum Beispiel noch sieben Institute in Italien, in China aber nur eins. Die im Haushaltsentwurf der Bundesregierung vorgesehenen Kürzungen für das Goethe-Institut dürften allerdings nicht so weit gehen, dass nötige Projekte zum Beispiel im Nahen Osten nicht finanziell ausgestattet werden könnten.