Body
Bis heute hat der Deutsche Bühnenverein für 40 Theater und Orchester der Bundesrepublik Deutschland Haustarifverträge mit Gehaltsverzicht abgeschlossen. Dies entspricht etwa einem Fünftel der öffentlich getragenen Theater und Orchester in Deutschland.
Nachdem anfänglich von den Haustarifverträgen vor allem Theater und Orchester an kleineren Standorten der neuen Bundesländer betroffen waren, erfasst die Haustarifvertragswelle nun auch größere Betriebe. Seit einiger Zeit besteht schon ein Gehaltsverzichtsvertrag für Chemnitz. Nun soll ein Gehaltsverzicht für die Staatsoper in Dresden vereinbart werden. Für die Orchester und Theater in Leipzig wurde die Vereinbarung soeben abgeschlossen. Auch Theater und Orchester der alten Bundesländer greifen zwischenzeitlich zu den Mitteln der Haustarifverträge. Entsprechende Vereinbarungen wurden vor kurzem abgeschlossen für die Orchester in Hannover sowie in Darmstadt, Kassel und Wiesbaden. Verhandlungen werden beispielsweise zurzeit geführt für die Mitarbeiter des Theaters Bremen und des Staatstheaters Saarbrücken.
Mit Rücksicht auf die vor allem im Bereich der Schauspieler, Sänger und Tänzer geringen Vergütungen, die flächentarifvertraglich vereinbart sind, ist der Bühnenverein der Auffassung, dass langfristig mit Haustarifverträgen die Theater nicht gesichert werden können. Zum Teil werden mittlerweile so unattraktive Vergütungen angeboten, dass ein künstlerisches Ausbluten einzelner Betriebe befürchtet werden muss.
Mo, den 21.08.2006
Deutscher Bühnenverein