Hauptrubrik
Banner Full-Size

Hessen: Grüne wollen Kulturförderung neu aufstellen

Publikationsdatum
Body

Wiesbaden (ddp-hes). In die still gewordene Diskussion um eine gerechtere Verteilung der Gelder für die Kulturförderung im Rhein-Main-Gebiet kommt neuer Schwung. Die hessischen Grünen präsentierten am Dienstag in Wiesbaden ein «Alternativkonzept» zu einem Kulturpflichtverband, den die Landesregierung vergangenes Jahr für den Fall angedroht hatte, dass sich die Kommunen der Region nicht bald freiwillig auf neue Regeln für die Kulturförderung einigen.

Im Einzelnen schlagen die Grünen nun vor, die Finanzierung der Staatstheater und Landesmuseen in Kassel, Darmstadt und Wiesbaden sowie darüber hinaus der Stadttheater in Marburg und Gießen auf mehrere Fundamente zu verteilen. Die Einrichtungen sollen künftig je zu einem Drittel vom Land, von der jeweiligen Kommune sowie - über den kommunalen Finanzausgleich - von deren Umland bezuschusst werden.

Erstmals soll außerdem die Stadt Frankfurt vom Land und aus dem Kommunalen Finanzausgleich Zuschüsse zu ihrem kulturellen Angebot bekommen, anteilig der Höhe der Zuschüsse für Kassel, Wiesbaden und Darmstadt. «Damit beenden wir den ungerechten Zustand, dass Frankfurt bislang das umfangreichste Kulturangebot im Rhein-Main-Gebiet und ganz Hessen vorhält, aber nahezu keine Zuschüsse von außen dafür erhält», sagten die zuständigen Experten der Grünen-Landtagsfraktion, Sarah Sorge und Mathias Wagner.

Durch die Drittelfinanzierung verringert sich laut Sorge und Wagner der Landeszuschuss zu Theatern und Museen um rund 15 Millionen Euro. Diese Summe solle auf insgesamt 30 Millionen Euro aufgestockt werden und in einen Kulturfonds fließen, aus dem unter anderem Projekte und Institutionen mit überregionaler Ausstrahlung gefördert werden.

Sorge und Wagner zufolge würde Frankfurt unter dem Strich 18 Millionen Euro mehr erhalten, Wiesbaden 1,7 Millionen Euro, Gießen 1,5 Millionen Euro, Darmstadt 1,0 Million Euro, Kassel 700 000 Euro und Marburg 400 000 Euro.