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Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) hat den Vorschlag zur Einstellung der Förderung der Komischen Oper Berlin durch DaimlerChrysler deutlich kritisiert. Weiss sagte am Donnerstag in Berlin, «das ist ein Tabubruch wie ich ihn bisher in diesem Land noch nicht erlebt habe».
Berlin (ddp). Die Gefahr, dass die Mittel tatsächlich gestrichen werden, scheint allerdings gering zu sein, eine Sprecherin von DaimlerChrysler sagte am Donnerstag auf ddp-Anfrage, das Unternehmen sehe in der Sache «keinen Handlungsbedarf».Nach der umstrittenen Premiere von Mozarts Oper «Entführung aus dem Serail» in der Regie von Calixto Bieito am Sonntag hatte Matthias Kleinert, der bei DaimlerChrysler als Berater tätig ist, in der «Berliner Morgenpost» angekündigt, dem Vorstand die Einstellung der Unterstützung für die Komische Oper vorschlagen zu wollen. DaimlerChrysler unterstützt die Oper mit 10 000 Euro jährlich.
Die DaimlerChrysler-Sprecherin betonte, Kleinert sei im Unternehmen nicht, wie berichtet worden war, für Kultursponsoring zuständig. Seine Äußerungen habe er als «Privatmann» gemacht.
Ein Sprecher der Oper sagte am Donnerstag, zwischen Oper und DaimlerChrysler habe es in der Angelegenheit bisher keine Gespräche gegeben. Er fügte hinzu, die Meinungen im Kreis der Förderer über die Inszenierung von Calixto Bieitos seien zwar unterschiedlich, weitere Androhungen von Kürzungen habe es aber nicht gegeben.