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«Kultureinrichtungen in Stiftungsform» - Weiss setzt auf Selbstständigkeit

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Eine «wahre Renaissance» des Stiftungswesens attestiert Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) der deutschen Kulturszene. Weiss sagte am Donnerstag bei der Präsentation des Buches «Kultureinrichtungen in Stiftungsform» in Berlin, Stiftungen böten die Chance, Kultureinrichtungen unternehmerisches Selbstbewusstein zu verschaffen und sie von Behördenstrukturen zu befreien.


Berlin (ddp). Sie wünsche sich, das irgendwann keine Kultureinrichtung in Deutschland mehr die Abteilung einer Behörde sei.
Weiss betonte, die Stiftungsidee komme immer dann auf, wenn es darum gehe, eine Rechtsform zu finden, in der sich «alte Kulturtanker modernisieren» lassen. Bei Stiftungen, die in Partnerschaft mit dem Staat finanziert würden, dürfe die Politik auf keinen Fall dominant bleiben, forderte die Kulturstaatsministerin. Die Rolle des Staats sei im günstigsten Fall die des «monetären Garanten». Außerdem müsse die Politik begleitender und «kritisch kontrollierender Partner» der Stiftungen sein.
Das von Rupert Graf Strachwitz und Volker Then im Verlag Bertelsmann Stiftung herausgegebene Buch bezeichnete Weiss als «Schlüsselwerk» und Nachschlagewerk «für potenzielle Nachahmer».
Strachwitz sagte, der Band mit zahlreichen Experten-Beiträgen untersuche, unter welchen Bedingungen Kultureinrichtungen als Stiftungen geführt werden könnten. Er betonte, das Risiko von Stiftungen sei, dass sich die öffentliche Hand aus der Verantwortung zurückziehe. Um Kulturinstitutionen in Stiftungsträgerschaft erfolgreich werden zu lassen, müssten deshalb vielfältige Voraussetzungen erfüllt und Konsequenzen bedacht sein. Dazu biete der Band Anleitung und Grundlagenwissen.