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Mainz (ddp-rps). Im Landesdenkmalbeirat gibt es offenbar schwerwiegende Bedenken gegen die geplante Fusion der rheinland-pfälzischen Kultureinrichtungen unter dem Dach einer Kultur-Holding.
«Der Beirat befürchtet, dass die originären Aufgaben der Denkmalpflege nicht mehr wie bisher wahrgenommen werden», heißt es in einem Brief des Beirats an Kulturminister Jürgen Zöllner (SPD), der der Nachrichtenagentur ddp vorliegt. Das Landesdenkmalamt müsse als eigenständige Organisationsform mit unabhängiger Sachkompetenz erhalten bleiben, fordert der Beirat in dem Schreiben.
Nach den Plänen der Landesregierung sollen die drei Landesmuseen in Mainz, Koblenz und Trier, das Landesamt für Denkmalpflege sowie die Verwaltung «Burgen, Schlösser, Altertümer» (BSA) in einer «Holding» unter Leitung eines Generaldirektors zusammengeführt werden.
Im Falle einer Fusion sei zu befürchten, dass die «fachkundige und sachverständige Beratung der Eigentümer von Denkmälern», die originäre Aufgabe der Denkmalpflege, nicht mehr ausreichend wahrgenommen werden könne. Denn ein künftiges «Landesamt Kulturelles Erbe» würde mit Museen und Denkmalpflege zwei Einrichtungen unter einem Dach zusammenbringen, deren Interessen «oft genug gegeneinander gerichtet» seien, argumentiert der Landesdenkmalbeirat.
Der Beirat fordere deshalb, das Landesamt für Denkmalpflege unter seinem alten Namen zu erhalten. In die «personelle und finanzielle Ausstattung der Denkmalpflege» dürfe nicht «durch einen Generaldirektor zugunsten musealer Präsentationen und öffentlichkeitswirksamer Events eingegriffen» werden können.