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Lehmann bietet Hilfe zur Rettung irakischer Kulturgüter an

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Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz bietet der Bundesregierung und der Unesco Hilfe bei der Rettung des irakischen Kulturerbes an.

Berlin (ddp-bln). Durch den Krieg und Kriegswirren seien Kulturgüter in großem Ausmaß zerstört oder geraubt worden, sagte Stiftungspräsident Klaus-Dieter Lehmann am Mittwoch in Berlin. Es bestehe die Gefahr des illegalen Handels und «illegaler Ausgrabungen», aber auch der unzulänglichen Behandlung des Vorhandenen.

Das Vorderasiatische Museum und das Islamische Museum in Berlin sind nach den Worten Lehmanns in besonderer Weise mit der Archäologie und Kulturgeschichte des Irak verbunden. Fast alle großen Grabungen seien vom Vorderasiatischen Museum beziehungsweise der Orient-Gesellschaft in vertraglicher Abstimmung mit dem Osmanischen Reich in Babylon, Assur und Uruk durchgeführt worden. Die vollständige Dokumentation der damaligen Fundteilung könne heute unmittelbar zur Aufklärung beitragen.

Die Direktorin des Vorderasiatischen Museums, Beate Salje, äußerte die Auffassung, dass Fachwissenschaftler und Restauratoren möglichst rasch eine Schadensfeststellung und Sicherung mit den irakischen Kollegen vornehmen müssten. Außerdem seien Verfahren zur Unterbindung von «illegaler Archäologie» zu definieren und ein Masterplan zur Wiederherstellung der Museumspräsentation zu entwickeln.

Lehmann sieht in einer engen Zusammenarbeit von Vorderasiatischem Museum Berlin, dem Louvre in Paris, dem British Museum in London und dem Nationalmuseum in Bagdad eine «Chance für schnelle und sachgerechte Hilfsmaßnahmen». Vereinbarungen für ein gemeinsames Vorgehen würden derzeit abgestimmt.