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Die 26 000 künstlerischen Mitarbeiter an Theatern und Orchestern in Deutschland erhalten mehr Geld. Darauf verständigten sich der Deutsche Bühnenverein und die Künstlergewerkschaften nach mehrwöchigen Verhandlungen. Die Vergütungen werden rückwirkend zum 1. Januar 2003 beziehungsweise zum 1. April 2003 um 2,4 Prozent, ab dem 1. Januar 2004 um weitere 1,0 Prozent und ab dem 1. Mai 2004 erneut um 1,0 Prozent erhöht.
Köln (ddp-nrw). Das 13. Monatsgehalt bleibt eingefroren, wie der Deutsche Bühnenverein am Mittwoch in Köln weiter mitteilte.Die Löhne der Mitarbeiter in Ostdeutschland nähern sich demnach kontinuierlich dem Westniveau an: Für die Bereiche Chor, Tanz und Orchester werden die Vergütungen ab dem 1. Januar 2003 auf 91 Prozent und ab dem 1. Januar 2004 auf 92,5 Prozent der Westvergütungen festgelegt. Für Solisten und künstlerisch-technisches Personal entfällt diese Ost-West-Anpassung, weil in diesen Bereichen die Gagen zwischen Theatern und Mitarbeitern frei ausgehandelt werden.
Mit diesem Tarifabschluss wird die Gleichstellung der künstlerischen Mitarbeiter an den Theatern und Orchestern sichergestellt, nachdem die nicht-künstlerischen Mitarbeiter ihre Lohnerhöhungen bereits durch den Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes erhalten hatten.
Zur Kompensation der Tariferhöhungen hat der Bühnenverein mittlerweile über 70 Haustarifverträge für einzelne Theater und Orchester abgeschlossen, mit denen die Mitarbeiter auf Teile ihrer Vergütung verzichten, um den Theaterbetrieb sicher zu stellen. Dementsprechend werden wegen laufender Haustarifverhandlungen für das Landestheater in Eisenach und das Nationaltheater Weimar die nun vereinbarten Lohnerhöhungen dort ausgesetzt. Eine solche Aussetzung erfolgt auch für die Theater und Orchester in Berlin, weil das Land Berlin für seine Bediensteten die Lohnerhöhungen des öffentlichen Dienstes bisher nicht übernommen hat.