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Neubrandenburg (ddp-nrd). Sparmaßnahmen der Stadt Neubrandenburg bedrohen die Zukunft des europäischen Filmfestival «dokumentART». Sieben Mitarbeiter des Vereins «Latücht-Film und Medien», dem Festivalveranstalter, seien zum Ende dieses Monats entlassen worden, sagte der Vorstandsvorsitzende Holm-Henning Freie am Mittwoch in Neubrandenburg auf Nachfrage.
Die verbleibenden drei Mitarbeiter müssten bis zum Ende des Jahres gehen. Pachtverträge und Versicherungen seien ebenfalls zum nächstmöglichen Termin gekündigt worden. Am 27. September habe der Verein vom Rathaus ein Schreiben erhalten, in dem darüber informiert worden sei, dass die Zahlungen für die so genannten freiwilligen Aufgaben eingestellt würden. Grund sei, dass der Haushalt der Stadt noch nicht vom Innenministerium genehmigt worden sei.Laut Freie hatte die Stadt bisher ein Zwölftel der Gesamtsumme, die der Verein bei einem genehmigten Haushalt erhalten sollte, gezahlt. Diese Zahlungen seien nun eingestellt. Das Filmfestival werde von der Stadt Neubrandenburg regulär mit 46 000 Euro pro Jahr gefördert. Von dem Zahlungsstopp seien zudem auch das Kino Latücht, das sich in der Trägerschaft des Vereins befindet, die offene Medienwerkstatt und das Neubrandenburger Medienfest betroffen.
Ein Sprecher der Stadt Neubrandenburg bestätigte auf Anfrage die Einstellung der Zahlungen für die so genannten freiwilligen Aufgaben wie Jugend-, Sozial- und Kulturarbeit. Das sei eine Vorgabe für die Übergangsphase, in der der Haushalt vom Innenministerium nicht genehmigt worden sei. Allerdings sei auch in der Zukunft mit Sparmaßnahmen im Kulturbereich zu rechnen. Im Vergleich der sechs kreisfreien Städten im Land gebe Neubrandenburg am meisten für Kulturprojekte aus, sagte der Sprecher weiter.