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München (ddp). Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hat erneut die Berliner Kulturpolitik und vor allem den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) scharf kritisiert. «Ich finde den Stil, in dem sich Herr Wowereit zu kulturpolitischen Fragen äußert, nicht akzeptabel», sagte Neumann der «Süddeutschen Zeitung».
Es sei schon «sehr ungewöhnlich», aus einem Nebensatz in den Medien zu erfahren, dass Berlin aus der Finanzierung des Stadtschlosses aussteige.Er halte es auch für nachvollziehbar, dass der Generaldirektor der Berliner Opernstiftung, Michael Schindhelm, wegen des «ruppigen Vorgehens» von Wowereit zurückgetreten sei. Auch die Abschaffung eines eigenständigen Kultursenators gehöre zum «überraschend hemdsärmeligen Umgang» mit Kulturfragen. «Wowereit müsste wissen, dass Kultur für Berlin viel zu wichtig ist, als dass sie ein durch die Events hetzender Bürgermeister nebenbei erledigen könnte», sagte der Minister.
«Um Geld für die vertraglich vereinbarte Opernstiftung zusammenzubekommen, hätte Wowereit noch genügend Möglichkeiten», betonte Neumann zugleich. Aber nichts zu tun und dann vom Bund Geld zu verlangen, könne nicht akzeptiert werden. Der Bund habe seine Verpflichtungen im Hinblick auf die repräsentativen Aufgaben der Hauptstadt erfüllt, fügte er hinzu. Dieser gebe für die Hauptstadtkultur mehr Geld aus als Berlin.