Body
Berlin (ddp-bln). In der Diskussion um den Hamburger Bahnhof und die Berliner Gegenwartskunst hat sich Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz erneut für die Errichtung einer dauerhaften Kunsthalle in der Hauptstadt ausgesprochen. Die Finanzierung werde das Land Berlin allein tragen, Forderungen an den Bund würden also nicht gestellt, sagte Schmitz am Freitag im Deutschlandradio Kultur.
«Das muss gar kein großes Museum sein, das viel Geld kostet», betonte Schmitz. «Wir wollen auch kein Geld vom Bund. Wir werden das selber stemmen.» Dabei gehe es nicht um große Beträge. In Berlin gebe es Ausstellungsbauten, die 1,5 Millionen Euro gekostet hätten. Das Konzept für eine Kunsthalle werde gerade erarbeitet.Schmitz unterstrich die Bedeutung der bildenden Kunst für das kulturelle Prestige der Stadt. «Viele junge Künstler arbeiten hier. Aber sie haben keine Möglichkeit, hier auszustellen.» Deshalb werde die Halle gebraucht. Den Künstlern müsse die Perspektive geboten werden, in der Stadt, in der sie lebten, auch gesehen zu werden.
Schmitz verteidigte die Verantwortlichen des Hamburger Bahnhofs. «Der Auftrag an den Hamburger Bahnhof ist nicht, die aktuellen Strömungen im Bereich bildender Kunst zu zeigen.» Dort solle gesammelt werden. Den aktuellen Trend zeigten in Städten wie Hamburg, Köln und München die jeweiligen lokalen Kunsthallen.
Die Diskussion um den Hamburger Bahnhof war durch den Kurator Heiner Bastian ausgelöst worden. Er hatte Kultur-Verantwortliche heftig kritisiert, weil sie sich zu wenig um Gegenwartskunst kümmerten. Der Kunstsammler Erich Marx kündigte daraufhin an, seine Sammlung aus dem Hamburger Bahnhof zurückziehen zu wollen.
Bastian hatte die Sammlung Marx aufgebaut und betreut diese. Sie ist seit 1996 als Dauerleihgabe im Hamburger Bahnhof zu sehen und bildet die Basis der Schau. Sie besteht aus Hauptwerken von Andy Warhol, Joseph Beuys, Cy Twombly und Anselm Kiefer.
s. auch:
http://www.nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid…