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Steinmeier eröffnet deutsches Gemeinschaftsbüro in der Golfregion

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Abu Dhabi: Goethe-Institut, DAAD und GTZ erstmals gemeinsam unter einem Dach
Das Goethe-Institut, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) eröffnen ein Gemeinschaftsbüro in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate.


Es wird für die gesamte Region des Arabischen Golfs zuständig sein und am 22. Mai 2006 mit einem feierlichen Akt in Anwesenheit von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier eröffnet.

Die deutschen Mittlerorganisationen Goethe-Institut und DAAD sowie die Durchführungsorganisation GTZ reagieren mit dieser Einrichtung auf den spürbar gestiegenen Bedarf an Informations- und Kontaktangeboten in der Region. DAAD und Goethe-Institut schließen gleichzeitig eine noch vorhandene geografische Lücke in ihrer Präsenz in der arabischen Welt. Alle drei Organisationen engagieren sich seit 2001 verstärkt im europäisch-islamischen Kulturdialog.

Das gemeinsame Auftreten von Goethe-Institut, DAAD und GTZ geht weit über die geplante gemeinsame räumliche Unterbringung hinaus: „Wir finden in Abu Dhabi beste Voraussetzungen dafür, unsere Angebote sinnvoll und effizient zu verbinden“, sagte Hans-Georg Knopp, Generalsekretär des Goethe-Instituts. „Unsere Partner in den Emiraten und anderen Ländern auf der arabischen Halbinsel erwarten von diesem Büro wichtige Impulse für einen intensiveren Austausch von Information, Ideen und Personen, die die traditionell guten Beziehungen erweitern und langfristig auf eine solide Basis stellen.“ Das Goethe-Institut sieht in Abu Dhabi seine Hauptaufgabe in der Spracharbeit. Ab 20. Mai startet sein Deutschkursangebot mit vierwöchigen Schnupperkursen. Zudem fördert es die deutsche Sprache am Golf durch Kooperationen mit Bildungsinstitutionen. Ein erstes „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet das Goethe-Institut im Rahmen der Eröffnungsfeier mit dem Petroleum Institut, ein von der nationalen Erdölgesellschaft der VAE getragenes privates College in Abu Dhabi. Seit September letzten Jahres lernen dort über 60 emiratische Studenten mit großem Erfolg Deutsch bei einer vom Goethe-Institut entsandten Fachkraft.

Der Vizepräsident des DAAD, Max Huber: „Die Vereinigten Arabischen Emirate investieren seit Jahren gezielt in den Aufbau einer knowledge society. Für die deutschen Hochschulen ist das bisher weitgehend unbekanntes Terrain. Sie könnten aber hier durch gezielte Angebote, z.B. maßgeschneiderte Studienprogramme mit extensiver Betreuungskomponente oder durch universitäre Ausgründungen, sehr profitieren.“ Der DAAD beabsichtigt, auf dem hoch kommerzialisierten Bildungsmarkt der Region verstärkt „maßgeschneiderte“ Studienangebote deutscher Hochschulen anzubieten. Als „Kunden“ kommen neben Selbstzahlern auch Ministerien und einheimische Wirtschaftsunternehmen in Betracht. Weitere Arbeitsschwerpunkte liegen u. a. im Bereich Marktstudien und in der Vorbereitung und Begleitung von Ausgründungen deutscher Hochschulen in der Region.

An dem Festakt am 22. Mai nehmen neben dem Außenminister der Generalsekretär des Goethe-Instituts, Hans-Georg Knopp, der Vizepräsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, Max Huber, und Heinz Hofmann, Regionaldirektor Golfstaaten der GTZ, teil.

Das Goethe-Institut ist in Nordafrika und im Nahen Osten derzeit an neun Orten von Casablanca bis Kairo mit Instituten präsent – darüber hinaus existieren weitere elf so genannte Dialogpunkte Deutsch, lokale Strukturen, die mit Unterstützung des Goethe-Instituts arbeiten. Das Goethe-Institut sieht die Aufgaben für die Golfregion schwerpunktmäßig im Aufbau von deutschen Sprachangeboten und der Vernetzung mit Partnern im Kultur- und Bildungsbereich.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst ist im Nahen Osten und Nordafrika mit einer Außenstelle in Kairo, mit Informationszentren in Ost-Jerusalem, Damaskus, Beirut und Teheran sowie mit Lektoraten in zehn Ländern der Region vertreten. Gleichzeitig fördert der DAAD den Aufbau deutscher Studienangebote in der Region. Für die German University of Cairo, die German-Jordanian University in Amman und die Wadi-German-Syrian University ist der DAAD strategischer Partner. Außerdem führt der DAAD im Auftrag des Sultanats Oman und des Königreichs Saudi-Arabien Regierungsstipendienprogramme durch. Der DAAD schreibt anlässlich der Eröffnung des Informationszentrums 12 Stipendien für exzellente emiratische Studierende an der Freien Universität Berlin aus. Drei Stipendien berechtigen zur Teilnahme an einem sozialwissenschaftlichen Sommerkurs, neun Stipendien sind für die Teilnahme an einem Kurs zum Thema Informationstechnologie vorgesehen.

GTZ International Services (IS) ist in den Golfstaaten seit 25 Jahren mit einem Büro in Riad/Saudi Arabien vertreten. In den Vereinigten Arabischen Emiraten betreibt GTZ IS seit 1995 ein eigenes Regionalbüro, das vor kurzem seinen Sitz von Dubai nach Abu Dhabi verlegt hat. Dieses Büro unterstützt auch die Projekte in Qatar, Kuwait, Oman und Bahrain. Die Schwerpunkte der Zusammenarbeit liegen in den Bereichen Wasser, Bildung und Umwelt. Aufgrund des enormen Bevölkerungswachstums und der politischen Bestrebungen, die einheimische Bevölkerung zunehmend in den Arbeitsmarkt zu integrieren, bieten sich interessante Kooperationsansätze. GTZ IS ist ein gesonderter Geschäftsbereich der GTZ, der ausschließlich im freien Wettbewerb auf internationalen Märkten operiert. Die GTZ ist ein weltweit tätiges Unternehmen der Internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung. Seit 30 Jahren bietet sie zukunftsfähige Lösungen für politische, wirtschaftliche, ökologische und soziale Entwicklungen in einer globalisierten Welt. Hauptauftraggeber der GTZ ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

http://www.goethe.de
http://www.daad.de
http://www.gtz.de