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Die bayerische Staatsregierung will mit der Erhebung der städtischen Bühnen Nürnberg in den Rang eines Staatstheaters keinen Präzedenzfall schaffen.
Schweinfurt (ddp-bay). «Ich weiß, dass die Staatstheater-Pläne für Nürnberg sehr viele Begehrlichkeiten anderer Städte weckt», sagte Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) am Dienstag am Rande einer Kabinettsitzung im unterfränkischen Schweinfurt. «Wir können aber nicht alle Theater zu Staatstheatern machen», betonte Stoiber.Bereits heute fördere der Freistaat die Theater in Würzburg, Nürnberg, Regensburg und Augsburg mit Zuschüssen zwischen 28 und 46,5 Prozent des jährlichen Fehlbetrages. Ein zweites Staatstheater außerhalb Münchens könne es aber nur für Nürnberg geben. Die zweitgrößte bayerische Stadt stehe als Metropole des bayerischen Nordens in Konkurrenz zu München.
Das bayerische Königshaus habe seine kulturellen Einrichtungen vorwiegend im Süden des Landes konzentriert. Als Ausgleich wurde in einem ersten Schritt das Neue Museum für Kunst und Design in Nürnberg angesiedelt. «Der Freistaat versucht alles, um das kulturelle Leben nach allen Kräften zu fördern», sagte der Ministerpräsident.