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Die Zahl der Theater, die als Rechtsform eine GmbH wählen, steigt. Derzeit werden 57 Bühnen als Gesellschaften mit beschränkter Haftung betrieben, ebenso viele wie in städtischer Regie. Das ergab eine Untersuchung der Rechtsformen von 152 deutschen Musik-, Sprech- und Puppentheatern in öffentlicher Trägerschaft.
Köln (ddp). Die Umfrage wurde unter Theaterträgern der deutschen Stadt- und Staatstheater durchgeführt von der Fachzeitschrift «Theater der Zeit» in Zusammenarbeit mit der internationalen Wirtschaftssozietät Osborne Clarke, Köln.Neben den städtischen Theatern und Bühnen-GmbH werden 17 als kommunale Eigen- oder Landesbetriebe geführt und 10 als eingetragene Vereine. Als Rechtsformen kommen ferner die Stiftung, die Anstalt öffentlichen Rechts, der Zwangsverband und die Gesellschaft bürgerlichen Rechts vor.
Die GmbH-Struktur biete als Vorzüge unter anderem kürzere Entscheidungswege, größere Unabhängigkeit von kommunalen Gremien sowie die Einbindung privatwirtschaftlichen Know-hows. Auch arbeitsorganisatorische Erleichterungen und die Option, das allgemeine Tarifsystem verlassen zu können, um leichter Haustarifverträge abzuschließen, zählten zu den Vorteilen, schreibt «Theater der Zeit» weiter in der Aprilausgabe.
Derzeit stehe in Frankfurt am Main und Oberhausen die Überführung in GmbH-Strukturen kurz vor dem Abschluss, während im Streit um die neue Rechtsform der Berliner Opern eine Atempause eingetreten sei. Privatisierungen seien unter anderem in Freiburg, Aachen und für die Münchner Kammerspiele in der Diskussion. In Kiel und Oldenburg werde hingegen der Schritt hin zu öffentlich-rechtlichen Eigenbetrieben bevorzugt.
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