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«Theaterdemo» gegen Kürzungen bei Zuschüssen

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Nordhausen (ddp-lth). Mitarbeiter und Freunde des Theaters Nordhausen und des Loh-Orchesters Sondershausen wollen heute gegen die geplante Kürzung der Landeszuschüsse protestieren. Morgen ist ein Treffen mit Kultusminister Goebel in Erfurt geplant.

Derzeit droht dem Haus die Schließung, da die Landeszuschüsse ab 2009 um 70 Prozent gekürzt werden sollen. Goebel hatte Anfang Juli eine Reduzierung der Landeszuschüsse für die Theater und Orchester in Thüringen bis 2009 um mehr als 10 Millionen Euro auf 50 Millionen Euro angekündigt.


Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) erhebt schwere Vorbehalte gegen die massiven Kürzungspläne des Thüringer Kulturministers Jens Goebel.
„Eine Einsparung von 10 Millionen Euro für die Thüringer Theater und Orchester kommt dem Abriss der Wartburg gleich“, entrüstet sich Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. „Seit 1991 sind in Thüringen durch Fusionen und Verkleinerungen bereits 40 Prozent aller Musikerstellen gestrichen worden. Auch andere Bundesländer im Osten wie im Westen haben Haushaltsprobleme. Aber Thüringen ist offenbar das einzige, das der Öffentlichkeit weismachen will, mit 10 Millionen Euro Einsparung im Kulturetat, also nur 0,14 Prozent des Landeshaushalts, könne man die Landesfinanzen sanieren. Wenn die Finanzministerin aktuell dann noch die Einsparung weiterer 10 Millionen Euro ankündigt, kann sich Thüringen als Kulturland mit einzigartigen Traditionen gleich die rote Laterne umhängen. Das haben die hier lebenden und arbeitenden Menschen nicht verdient“, so Mertens weiter.

„Einzelne Kommunen, Bürger und Beschäftigte der Theater und Orchester sollen die inhaltliche Konzeptionslosigkeit der Landesregierung ausbaden. Der andauernde und sich seit Wochen verstärkende Bürgerprotest zeigt, dass das nicht unwidersprochen hingenommen werden wird. Statt einzelne Theater- und Orchesterstandorte vorsätzlich kaputt zu sparen, sollte das Ministerium eher darüber nachdenken, die interkommunale Zusammenarbeit zu stärken und damit die Finanzbasis der Häuser vor Ort zu verbessern. Über die dringend erforderlichen Korrekturen der Pläne wird in einem „heißen“ Herbst noch zu diskutieren sein“, meint Mertens zusammenfassend.

Quelle: http://www.dov.org