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Thierse: «Die Bundesregierung desavouiert»

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Berlin (ddp). Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat dem Abteilungsleiter beim Staatsminister für Kultur und Medien, Hermann Schäfer, vorgeworfen, er habe mit seiner Weimarer Rede «die Bundesregierung desavouiert und dem Ansehen Deutschlands geschadet».

Zugleich wirft Thierse im «Tagesspiegel» (Sonntagausgabe) Staatsminister Bernd Neumann (CDU) vor, er habe den Verdacht, die Bundesregierung kündige den Grundkonsens über die Erinnerung auf, «nicht zweifelsfrei» zurückgewiesen. Thierse warnte davor, die finanzielle Ausstattung der NS-Gedenkstätten zugunsten der Erinnerung an die Vertreibung und die SED-Opfer zu kürzen.

Schäfer hatte in seiner Ansprache zur Eröffnung des Kunstfestes am 25. August die Holocaust-Opfer Buchenwalds unberücksichtigt gelassen und dafür die Opfer von Flucht und Vertreibung in den Mittelpunkt gerückt. Gäste des Konzerts «Gedenken Buchenwald» hatten Schäfer mit Zwischenrufen und störendem Beifall zum Abbruch seines Grußwortes gezwungen.