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Thierse: Milbradt im Streit um Dresdner Waldschlösschenbrücke gefordert

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Dresden (ddp). Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat Sachsen erneut zum Verzicht auf den Bau der Waldschlösschenbrücke in Dresden aufgefordert. «Ich bedaure sehr, dass sich das Regierungspräsidium und die sächsische Landesregierung so einseitig gegen das Weltkulturerbe aussprechen», sagte Thierse der Dresdner «Sächsischen Zeitung» (Mittwochausgabe). Die Entwicklung sei bedrohlich.


Das Dresdner Regierungspräsidium hat dem Stadtrat ein Ultimatum bis Donnerstag nächster Woche zur Vergabe der Bauaufträge für die Brücke gesetzt. Es beruft sich auf einen Bürgerentscheid zum Bau der Brücke. Sollte der Rat die Aufträge erneut nicht vergeben, will die Aufsichtsbehörde dies tun. In diesem Fall droht die UNESCO, dem Dresdner Elbtal den Titel als Weltkulturerbe abzuerkennen.

Thierse sagte: «Ich appelliere an die sächsische Landesregierung und an Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU), sich seiner kulturellen Verantwortung bewusst zu werden.» Der Bund könne zwar nicht direkt in die Stadt hineinregieren. Weil die Bundesregierung aber einen beträchtlichen Teil der Mittel für die Brücke zur Verfügung stelle, habe sie die politische Möglichkeit, Gespräche anzubieten und zu fördern. Er hoffe sehr, dass es noch eine Chance gebe, gegen die Anordnung des Regierungspräsidiums Gespräche mit Bund, Land und Kommune zu führen, sagte Thierse.