Verteilungskämpfe bei der Gema - «Klassik»-Komponisten in Sorge

In der Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte (Gema) ist ein Streit zwischen Popmusikern und «Klassik»-Komponisten ausgebrochen. Wie die Zeitung «Die Zeit» am Mittwoch vorab berichtete, sehen Komponisten von E-Musik ihre Existenz gefährdet, weil der Gema-Aufsichtsrat die Unterscheidung zwischen U- und E-Musik in Frage stelle.

Hamburg (ddp). Die Differenzierung gesteht den E-Musikern bisher höhere Zahlungen pro Aufführung zu. Der Komponist Helmut Lachenmann beklagte deshalb in der Zeitung bei der Gema «Gesinnungsterror und Oberflächlichkeit» im Umgang mit den Künsten. Komponist Wolfgang Rihm fürchtet, dass nun «nach ausreichender Biobauern-Förderung» endlich McDonald\'s unterstützt werden solle, «weil so viele Menschen dort essen».

Bei der Gema sind dem Blatt zufolge seit Sommer 2003 alle sechs Aufsichtsratsposten mit der Popindustrie nahe stehenden Komponisten besetzt. Hintergrund der jetzigen Verteilungskämpfe sei die wirtschaftliche Krise der Musikindustrie, die schwere Umsatzeinbußen hinnehmen muss.