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Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen wird die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo am 27. Mai wieder eröffnet. Während der Schließungsphase wurde von Bund und Ländern eine Neukonzeption erarbeitet, die darauf zielt, die Villa Massimo als Einrichtung zur Spitzenförderung deutscher Künstler neu zu profilieren und ihr Ansehen zu verbessern.
1910 stiftete der Industrielle und Kunstmäzen Eduard Arnhold dem preußischen Staat ein Parkgrundstück mit neu zu errichtenden Gebäuden, um Künstlern, die mit dem "Rom-Preis" der Preußischen Akademie der Künste in Berlin ausgezeichnet worden waren, geeignete Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Bereits 1913 konnten die ersten Künstler einziehen. Während der beiden Weltkriege wurde die Villa Massimo beschlagnahmt, später aber wieder zurückgegeben. Seitdem hat das Haus in seiner inzwischen neunzigjährigen Geschichte viele Gäste beherbergt, die für die künstlerische und kulturelle Entwicklung des 20. Jahrhunderts bedeutsam waren. Heute ist die Villa Massimo die größte Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland zur Förderung hochbegabter deutscher Künstlerinnen und Künstler durch Studienaufenthalte im Ausland. Sie wird verwaltet von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Im Jahr 1999 wurde die Villa vorübergehend geschlossen, nicht nur um dringend erforderliche Umbau- und Renovierungsmaßnahmen durchzuführen, sondern auch um eine notwendige Neukonzeption zu entwickeln. Als neuer Leiter der Deutschen Akademie Rom wurde 2002 der Kunsthistoriker und Galerist Joachim Blüher berufen. Bereits im Frühjahr 2003 konnten die ersten Ateliers wieder bezogen werden.Neukonzeption
Durch einen einjährigen Studienaufenthalt in der Villa Massimo oder in der ihr angehörenden Casa Baldi in Olevano Romano wird außergewöhnlich qualifizierten und begabten Künstlerinnen und Künstlern der Sparten Bildende Kunst, Architektur, Literatur und Musik (Komposition) die Möglichkeit gegeben, sich eingebunden in das römische und italienische Kulturleben künstlerisch weiterzuentwickeln. Um eine "Spitzenförderung" zu erreichen und das Ansehen der Deutschen Akademie Rom nachhaltig zu verbessern, wurde nun eine Neukonzeption entwickelt. Unter anderem wurde das Stipendiatenprofil überarbeitet und das Auswahlverfahren vereinfacht und gestrafft. Gefördert werden nun "vorrangig jüngere, in ihrer Entwicklung noch offene Künstlerinnen und Künstler, ... bei denen die Möglichkeit sichtbar ist, sich in der Zeit in Rom künstlerisch so weiter zu entwickeln, dass ihnen - spätestens - anschließend der Durchbruch möglich ist." Durch die Einführung des "Jahrgangsprinzips", das heißt, eines Aufenthaltszeitraums von in der Regel 1. Februar bis 31. Dezember, soll die künstlerische Zusammenarbeit der Stipendiaten gefördert und eine gemeinsame Abschlusspräsentation ermöglicht werden. Außerdem ist vorgesehen, dass die Direktion der Villa Massimo gemeinsam mit den Stipendiaten ein individuelles Programm erarbeitet, das Veröffentlichungen beziehungsweise Veranstaltungen enthält, die die Weiterentwicklung der Künstlerinnen und Künstler während ihres Aufenthaltes befördern. Einbezogen werden können hier auch die "Gäste" der Villa Massimo, verdiente Künstler, Juroren und Kulturpolitiker, die sich nun aktiv in die Aufgaben der Villa Massimo einbringen sollen. Die Neukonzeption sieht als eine der Hauptaufgaben der Direktion vor, die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo zu einem aktiven und interessanten Partner im römischen Kulturleben werden zu lassen. Gleichzeitig soll das Veranstaltungsprogramm quantitativ erweitert und qualitativ verbessert werden, wobei italienische Partner miteinbezogen werden sollen.
Feierliche Wiedereröffnung
An der feierlichen Wiedereröffnung der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo am 27. Mai durch Kulturstaatsministerin Christina Weiss nehmen neben dem Direktor der Villa Massimo, Joachim Blüher, der Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie, Markus Lüpertz, sowie zahlreiche hochrangige Gäste aus Kultur und Politik teil. Die Wiedereröffnung wird mit einer Ausstellung von Künstlerporträts des Fotografen Benjamin Katz sowie mit zahlreichen musikalischen Darbietungen, einer Dichterlesung und der Vorführung deutscher Kurzfilme gefeiert. Außerdem können die Künstlerateliers besichtigt werden.
Mo, 26.05.2003
Kontakt: Referat "Kultur und Medien", Tel.: 01888 - 272-3281, Fax - 3259, geänderte E-Mail-Adresse: 307 [at] bpa.bund.de (307[at]bpa[dot]bund[dot]de)