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Völlige Auflösung des Rundfunkorchesters offenbar vom Tisch

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Im Streit um die Erhaltung des Münchner Rundfunkorchesters bahnt sich eine Einigung an. Offenbar ist eine völlige Auflösung des renommierten Klangkörpers vom Tisch.

München (ddp-bay). Nach dem derzeitigen Stand der Gespräche zwischen dem Bayerischen Rundfunk (BR) und der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) ist geplant, einen Rumpfklangkörper von bis zu 50 Musikern zu erhalten.
Rund 20 der derzeit 70 Planstellen des Orchesters müssten abgebaut werden. «Der Stand unserer Gespräche mit dem BR ist positiv», sagte der stellvertretende Geschäftsführer der DOV, Claus Strulick, am Montag der Nachrichtenagentur ddp. «Von einem Dammbruch kann man allerdings noch nicht sprechen», räumte Strulick ein.

Dazu eine Presseerklärung des Freundeskreis des Münchner Rundfunkorchesters:
Immer noch keine Lösung für das Münchner Rundfunkorchester
"Rettet das Münchner Rundfunkorchester MRO!" unter diesem Motto startete der Freundeskreis des Münchner Rundfunkorchesters eine Unterschriftensammlung, nachdem Anfang Oktober 2004 der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Herr Dr. Thomas Gruber, die Auflösung ankündigte.
Der Freundeskreis wehrt sich gegen die Auflösung des MRO und den Abbau der Kultur. In beispielloser Weise unterstützen Presse, Organisationen, Hochschulen, Schulen, Orchester, Chöre, Kapellen, Persönlichkeiten, die Kirchen, Musikschulen und vor allem das Publikum unsere Aktion.
Bisher unterzeichneten 65.000. Allein aus Bayern kamen bisher 55.000 Unterschriften. Eine Unzahl von Protestbriefen gingen bei den Münchner Tageszeitungen, beim Freundeskreis und beim Bayerischen Rundfunk ein. Die Proteste kommen aus Bayern, aus der gesamten Bundesrepublik und aus dem Ausland. Trotz der Protestwelle ist das Schicksal des Münchner Rundfunkorchesters nach wie vor ungewiss.
Wir haben Verständnis für die Sparzwänge des BR, aber wir fordern als Gebührenzahler vom BR Transparenz für die Budgets seiner drei Klangkörper sowie für die angedachten Sparmaßnahmen. Sparen kann man jedoch nur, wenn man alle Sparmöglichkeiten kennt. Bei einem Budget von 3,7 Milliarden Euro und einer Einsparsumme von 54 Millionen Euro in 4 Jahren gibt es andere Sparlösungen als die Auslöschung eines 52-jährigen ausgezeichneten und sehr beliebten Orchesters.
Wir bitten das Publikum und die gesamte Öffentlichkeit, uns weiterhin zu unterstützen bis das Münchner Rundfunkorchester endgültig gerettet ist.

Dr. Norbert Genschke, 1. Vorsitzender, Dr. Ingo Meyer, 2. Vorsitzender
Freundeskreis des Münchner Rundfunkorchesters e.V., http://www.fmro.de.