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Weimarer verkauft Mörike nach Baden-Württemberg

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Die Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen verkauft den Nachlass des schwäbischen Dichters Eduard Mörike (1804-1875) aus dem Goethe- und Schiller-Archiv an das Schiller-Nationalmuseum und Deutsche Literaturarchiv in Marbach. Der Preis beträgt zwei Millionen Euro.

Weimar/Stuttgart (ddp). Mit diesem Betrag leiste die Stiftung einen Anteil zur Finanzierung der Gütlichen Einigung mit dem Hause Sachsen-Weimar und Eisenach vom August vergangenen Jahres, erklärte die Stiftung. Danach sind insgesamt 15,5 Millionen Euro zur Abgeltung des Restitutionsanspruches zu zahlen, von denen der Freistaat Thüringen elf Millionen Euro übernimmt. Die Auflage des Stiftungsrates, dass Sammlungsgegenstände nur an Einrichtungen verkauft werden dürfen, deren Sammlungen öffentlich unbeschränkt zugänglich sind und die ihren Sitz in Deutschland haben, sei damit erfüllt.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) sprach von einem «großartigen Geschenk zum Mörike-Jahr 2004». Im Hinblick auf die Geschlossenheit, die Vielfältigkeit seiner Zusammensetzung sowie die Zahl und Wichtigkeit der darin enthaltenen Mörike-Autographen sei der Weimarer Nachlass die bedeutendste Überlieferung von Mörikes Werk, sagte Teufel am Samstag in Marbach. Der baden-württembergische Regierungschef fügte hinzu: «Der Nachlass ist ein herausragender Zugewinn für das Deutsche Literaturarchiv in Marbach, das sich einmal mehr als Wahrer des Erbes von Eduard Mörike und als Zentrum der Mörike-Forschung erweist.»

Das Marbacher Literaturarchiv stellt die zentrale Forschungsstelle für Mörikes Leben und Werk dar. Es arbeitet seit mehr als 30 Jahren an der Gesamtausgabe der Werke Mörikes.

Die Finanzierungsbeiträge des Landes Baden-Württemberg, der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg und privater Sponsoren versetzten die Deutsche Schillergesellschaft in die Lage, den Nachlass zu erwerben. Die Hälfte des Kaufpreise würden von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg sowie aus Privatisierungserlösen finanziert, sagte Teufel. Die übrige Summe werde durch das finanzielle Engagement privater Geldgeber aufgebracht.