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Regensburg gehört offiziell zum Weltkulturerbe - Stoiber und Goppel gratulieren der oberpfälzischen Stadt
Vilnius/Regensburg (ddp-bay). Die historische Altstadt Regensburgs gehört seit Donnerstag offiziell zum Weltkulturerbe. Sie wurde Angaben der deutschen UNESCO-Kommission zufolge vom Welterbekomitee der UN-Organisation im litauischen Vilnius auf die Liste der Weltkulturerbestätten gesetzt. Die Kommission freue sich über «diese tolle Entscheidung», betonte deren stellvertretender Generalsekretär Dieter Offenhäußer. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) bezeichnete die Entscheidung als «großartigen Erfolg für die ganze Stadt und für eine exzellente Bewerbung». Kunstminister Thomas Goppel (CSU) sprach von einer «verdienten und großen Auszeichnung.»
Dem bayerischen Ministerpräsidenten zufolge ist die mittelalterliche Altstadt von Regensburg «ein einzigartiges Denkmal-Ensemble und hat die Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO wirklich verdient». Mit dem gotischen Dom, der berühmten Steinernen Brücke und den anderen etwa 1400 denkmalgeschützten Bauten verfüge Regensburg über einen einmaligen historischen Schatz und ein Weltkulturerbe im besten Sinne. Goppel wies darauf hin, dass die Aufnahme Regensburgs nun zugleich auch eine Verpflichtung «zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Welterbe» sei.
Regensburg war dem Kunstminister zufolge herausragende kontinentale Handelsstadt des 11. bis 13. Jahrhunderts sowie einziges politisches Zentrum des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation. Die Regensburger Altstadt weist laut Goppel eine außergewöhnliche Fülle von überlieferten, authentischen baulichen Zeugnissen aus mehr als zwei Jahrtausenden auf.
In Regensburg wurde die Entscheidung mit großem Jubel aufgenommen. »Unsere Freude könnte größer nicht sein«, betonte Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU). Regensburg sei »ein kulturelles Juwel«. Dies sei »nun auch offiziell«. Es mache ihn »überglücklich«, dass Regensburg nun angemessen positioniert sei. «Unsere Stadt hat das voll und ganz verdient», sagte der OB.
Regensburg war im Herbst 2005 von der Denkmalreferenten-Runde der deutschen Kultusministerkonferenz nominiert worden. Konkurrent war die Stadt Heidelberg. Das Welterbekomitee der UNESCO beriet seit Samstag in Vilnius. Bislang umfasste die Liste des Welterbes insgesamt 812 Kultur- und Naturdenkmäler in 137 Ländern. In Vilnius standen nun neben der Altstadt von Regensburg 33 weitere Anträge zur Entscheidung an.
Mit Regensburg sind in Deutschland insgesamt 32 Stätten auf der Welterbeliste eingetragen, davon fünf im Freistaat. Bayerische Weltkulturerbestätten sind bereits seit 1981 die Würzburger Residenz, seit 1983 die Wieskirche im oberbayerischen Pfaffenwinkel und seit 1993 die Altstadt von Bamberg. Im vergangenen Jahr kamen auch die Reste des durch Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg verlaufenden Limes hinzu.
Antje Pöhner
http://www.unesco.org/whc ; http://www.unesco.de ; http://www.regensburg.de