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Wolf hält Theaterfusion ohne Qualitätseinbußen für möglich

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Weimar (ddp-lth). Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) hält die Fusion der Theater Erfurt und Weimar ohne Qualitätseinbußen für möglich. Dafür müssten allerdings die unterschiedlichen Profile beider Häuser genau berücksichtigt werden, sagte Wolf der Nachrichtenagentur ddp in Weimar.

Um die derzeitige Qualität
insbesondere des Weimarer Ensembles zu halten, dürfe sich die Fusion nicht vorrangig an einem Sozialplan orientieren, kritisierte Wolf die Pläne von Kultusminister Jens Goebel (CDU) nach einem gemeinsamen Gespräch in Erfurt. Sollte die künstlerische Qualität bei einer Theaterfusion nicht gehalten werden könne, müsse sich das Nationaltheater auch die Option auf eine Eigenständigkeit offen halten.
Wolf sagte weiter, die Theaterlandschaft in Mittelthüringen könne im günstigsten Fall sogar von der Fusion profitieren. So könnte das Erfurter Theater durch die Pläne zum Dreispartenhaus ausgebaut werden und dann auch mehr Veranstaltungen bieten. Dabei müsse nicht das gesamte Repertoire in beiden Städten angeboten werden. «Ich halte es
für zumutbar, dass man aus Weimar zum Teil nach Erfurt ins Theater fährt», erklärte der Oberbürgermeister. Allerdings sei es nicht Ziel, dass das Weimarer Ensemble das Haus in Erfurt mitbespielt.

Wolfs Worten zufolge dürfen die Einsparungen bei den Theatern aber die Lebensqualität in Mittelthüringen nicht beeinträchtigen. «Dass unsere Einwohnerzahlen leicht steigen statt wie anderswo in den neuen Bundesländern zu fallen, liegt auch am kulturellen Angebot in Weimar», sagte Wolf. Dieser wichtige Standortfaktor dürfe bei allem Sparzwang nicht aus den Augen gelassen werden.
Die Thüringer Landesregierung plant, die Theater Weimar und Erfurt nach 2008 nur noch mit insgesamt 20 Millionen Euro zu fördern. Das wären 2,5 Millionen Euro weniger als bisher. Zudem läuft am Deutschen Nationaltheater 2008 das «Weimarer Modell» aus, wodurch dem Theater höhere Personalausgaben entstehen.