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Zwei Töne und ein Riss

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(nmz - ddp). Der sechste Tonwechsel des Cage-Orgelstücks "Organ²/ASLSP. As SLow aSPossible" in der Halberstädter Burchardikirche, bei dem sogar zwei Töne erklangen, sollte lediglich einen würdigen Rahmen erhalten. Dass bei der anberaumten Glocken- und Orgelnacht am 5. Juli vier Glocken des Halberstädter Doms beschädigt worden, war nicht geplant.

Eine 300 Kilogramm schwere Glocke habe einen Riss von etwa 45 Zentimetern, drei weitere zeigten Schlagspuren, sagte der Bauabteilungsleiter der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt, Ralf Lindemann, in Leitzkau. Die Glocke mit dem Riss sei außer Betrieb.

Während der Glocken- und Orgelnacht bespielten 24 Percussionisten einer Projektgruppe um den Avantgarde-Komponisten Ewald Liska die Glocken des Doms, von St. Martini und der Liebfrauenkirche. Die Schäden sind Lindemann zufolge seit etwa zwei Wochen bekannt.

Zu Höhe und Ursache des Schadens machte Lindemann keine Angaben. «Ich bin davon ausgegangen, dass die Glocken beim Konzert normal geläutet werden», sagte er. Die Veranstalter des Konzerts seien bereits informiert. Ein Gutachten werde den Sachverhalt klären. Insgesamt gibt es im Halberstädter Dom 14 Glocken aus Bronze.