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Rundfunk-Jugendchor Wernigerode. Foto: © Wolfgang Koglin

Rundfunk-Jugendchor Wernigerode. Foto: © Wolfgang Koglin

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Rundfunk-Jugendchor Wernigerode goes Japan

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Einer der Gründe für diese dritte Japanreise des Rundfunk-Jugendchores Wernigerode: Vor 50 Jahren wurde dem Chor im Apollosaal der Staatsoper unter den Linden der Titel Rundfunk-Jugendchor Wernigerode verliehen. Der andere: Bei der ersten kurzen Begegnung im Januar 2022, als Bundespräsident a.D. Christian Wulff mit dem Präsidium des Deutschen Chorverbandes in Wernigerode ein Kurzkonzert des Chores gehört hatte, äußerte er sich gegenüber dem Chorleiter Robert Göstl: „Ihr Chor muss nach Japan!“

Nach einem erneuten Besuch eines Konzertes des Rundfunk-Jugendchores bei dem Deutschen Chorfest in Leipzig fragte er dann nach: „Wie steht es mit Japan?“

Und so begann die turbulente Planungsphase, die nur rund ein gutes Jahr andauern sollte. Das erschien nahezu unmöglich. Aber mit der unglaublich engagierten Unterstützung eines Chor-Teams, durch die tatkräftige Hilfe des Büros des Bundespräsidenten a.D. Christian Wulff, des ehemaligen japanischen Botschafters in Deutschland Prof. Dr. Takahiro Shinyo, der Deutschen Botschaft in Tokyo, der Goethe-Institute München und Tokyo sowie der Deutsch-japanischen Gesellschaft Sachsen-Anhalt und vielen weiteren Förderern stand im Sommer 2023 fest, dass 45 Schülerinnen und Schüler diese große Reise würden antreten dürfen.

Station 1 der Reise (11./12. November) – NARUTO …

Erste Station in Japan für den RJC wird die Begegnung mit dem Jungen- und Mädchenchor in Naruto sein. Dialog und Austausch werden hier ermöglicht durch viele gemeinsame Aktivitäten: Proben, Mahlzeiten und Freizeit für die jungen Leute. Ein Flashmob und ein Begegnungskonzert bilden den ersten musikalischen Höhepunkt der Reise. Darüber hinaus soll ein gemeinsamer Besuch des „Deutschen Hauses“ mit Herrn Wulff den Jugendlichen die historische Seite der Beziehungen zwischen Japan und Deutschland eindrücklich bewusst machen.

Station 2 der Reise (13.-19. November) – TOKYO …

Der RJC wird mit den Schülerinnen und Schülern der Deutschen Schule Tokyo einen Workshoptag erleben und am Abend für die große Schulfamilie ein gemeinsam gestaltetes Konzert singen. Auch hier sind intensive Begegnung und exzellente Musik gleichermaßen wichtig. Die Begegnung dauert die ganze Woche an und soll in eine nachhaltige Schulpartnerschaft münden. Einen besonderen Stellenwert bei den Begegnungen hat auch das Gehörlosenprojekt, wo europäische und japanische Gebärdensprache aufeinandertreffen.

Beinahe „zufällig“ wird der Chor auch die Gelegenheit haben, in der Deutschen Botschaft bei einem Empfang für den Wirtschaftsminister des Landes Sachsen-Anhalt, Sven Schulze, die musikalische Umrahmung zu übernehmen; man hat quasi im letzten Moment von den sich berührenden Reisen erfahren und diese wunderbare Gelegenheit selbstverständlich genutzt.

Auf Vermittlung des Goethe-Instituts Tokyo und in Zusammenarbeit mit der Keio Universität, Abteilung Alte Musik, Prof. Akira Ishii kommt ein musikalischer Höhepunkt der Reise zustande: 300 Jahre nach seiner Komposition und Uraufführung wird der Chor das Magnificat BWV 243 von Johann Sebastian Bach zusammen mit dem Collegium Musicum, Chor und Solist:innen als Aussenspielort von Bach300 in Zusammenarbeit mit dem Bachfest Leipzig darbieten.

Was wir uns erhoffen…

Zuallererst einmal freuen wir uns darauf! Danach folgt wahrscheinlich gleich die Spannung auf die Erfahrungen und unvergesslichen Erlebnisse einer solchen Reise. Die unmittelbare Verbindung der deutschen mit der japanischen Geschichte (Naruto, Deutsches Haus) zu erfahren und das unmittelbare Kennenlernen japanischer Kultur und Lebensweise im Land selbst erleben zu können, betrachten wir als großes Geschenk.

Diese Reise wird für uns stark lebens- und persönlichkeitsprägend. Die ausgiebigen und mehrtägigen Begegnungen mit den japanischen Jugendlichen und Studierenden helfen uns, den Gedanken der Völkerverständigung lebendig auszugestalten und gemeinsam zu leben, und wer weiß - vielleicht erwachsen aus den dort geknüpften Kontakten langjährige Freundschaften oder gar spätere berufliche Beziehungen.

Dabei spielt fraglos die Musik als im tieferen Sinne verbindendes Element die größte Rolle.

Also auf nach Japan…