Body
Braunschweig: Deutsche Erstaufführung des «Helikopter-Streichquartetts» +++ Garmisch-Partenkirchen: Richard-Strauss-Festival beginnt mit Festakt und Gala-Diner +++ Wedel: Sonderkonzert zum 100. Geburtstag von Johann Rist +++ Salzburg: Neue Mozart-Ausgabe abgeschlossen +++ Köln: Bundespräsident kommt zur Kölner Operngala der Aids Stiftung +++ Andechs: Musikalische Komödie «Astutuli» zum Auftakt von «Orff in Andechs» +++ Freyburg: montalbâne 2007 - XVII. Internationales Festival der mittelalterlichen Musik +++ Dresden: Deutschlandpremiere von Forsythes «Heterotopia»
Braunschweig: Deutsche Erstaufführung des «Helikopter-Streichquartetts»
Braunschweig (ddp-nrd). Auf dem Braunschweiger Flughafen wird am Sonntag Karlheinz Stockhausens spektakuläres
«Helikopter-Streichquartett» erstmals in Deutschland aufgeführt. Dabei werden vier Musiker des Staatsorchesters Braunschweig in Helikoptern in die Lüfte abheben. Von dort wird der mit Rotorgeräuschen vermischte Streicherklang elektronisch zum Publikum im Hangar am Flughafen übertragen.
«Das Helikopter-Streichquartett ist wohl eines der außergewöhnlichsten Musikstücke und erfordert einen enormen technischen Aufwand», sagt Orchesterdirektor Martin Weller vom Staatstheater Braunschweig. Erleben können die Zuschauer das Spektakel über Fernsehwände und Lautsprechersäulen.
Stockhausen gilt als einer der radikalsten und innovativsten zeitgenössischen Tonsetzer und Klangerfinder. Er machte vor allem mit Kompositionen elektronischer Musik auf sich aufmerksam. Das «Helikopter-Streichquartett» ist Teil des gigantischen «Licht»-Opernzyklus und wurde 1995 im Rahmen des Holland Festivals uraufgeführt. Eine weitere Aufführung erfolgte zum 75. Geburtstag des Komponisten in Salzburg.
Garmisch-Partenkirchen: Richard-Strauss-Festival beginnt mit Festakt und Gala-Diner
Garmisch-Partenkirchen (ddp-bay). Mit einem Festakt im Kongresshaus in Garmisch-Partenkirchen und einem Gala-Diner beginnt am Samstag (16. Juni) das Richard-Strauss-Festival 2007. Die Festrede hält der Schriftsteller Wolf Wondratschek, Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) soll ein Grußwort sprechen. Zu Musik von Niccoló Paganini, Fritz Kreissler, Strauss und Astor Piazzolla serviert dann der Fernsehkoch Johann Lafer ein Menu aus dem Kochbuch von Strauss\' Ehefrau Pauline. Das Festival steht dieses Jahr unter dem Motto «Tanz und Virtuosität» und dauert bis zum 22. Juni.
Einer der Höhepunkte des Programms ist ein Ballettabend des Salzburger Landestheaters, bei dem unter anderem das Strauss-Ballett «Josephs Legende», eine Fantasie auf «Salomes Tanz» aus der Oper «Salome», gezeigt wird. Die Orchesterkonzerte im Olympia-Eissportzentrum bestreiten das Bayerische Staatsorchester unter Kent Nagano und das WDR-Sinfonieorchester unter Semyon Bychkov. Neben mehreren Kammerkonzerten gibt es darüber hinaus einen literarisch-musikalischen Salon mit der Sopranistin Marjana Lipovsek und dem Burgtheater-Schauspieler und Salzburger «Jedermann» Peter Simonischek.
Wedel: Sonderkonzert zum 100. Geburtstag von Johann Rist
Der Deutsche Musikrat ist Partner eines Sonderkonzertes zum Johann-Rist-Jahr, das am 17. Juni 2007 um 17.00 Uhr in der Kirche am Roland in Wedel stattfindet.
Auf dem Programm stehen Werke von Johann Rist, Johann Schop und Heinrich Scheidemann. Mitwirkende sind Marret Winger (Sopran), Stella Jürgensen (Rezitation), Christian Höppner (Rezitation), Gerhart Darmstadt (Violoncello) und Hans Bäßler (Orgel).
Der Deutsche Musikrat engagiert sich auf der Grundlage seines 2. Berliner Appells auch für den Erhalt und die Stärkung des kulturellen Erbes. Johann Rist verkörpert mit seinen Texten jenen Bereich regionaler Kultur, der einer viel breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Der 100. Geburtstag von Johann Rist ist ein guter Anlass, über eine bundesweite Plattform regionaler Kultur aus dem Blickwinkel der Musik nachzudenken.
Informationen zum 2. Berliner Appell unter http://www.berliner-appelle.de
Quelle: Deutscher Musikrat
Salzburg: Neue Mozart-Ausgabe abgeschlossen
Salzburg/München (ddp-bay). Nach 52 Jahren ist das Jahrhundertprojekt der Neuen Mozart-Ausgabe (NMA) jetzt abgeschlossen. Wie die Internationale Stiftung Mozarteum und der Bärenreiter-Verlag in Kassel am Donnerstag mitteilten, liegt jetzt das gesamte musikalische Schaffen von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) in einer wissenschaftlich-kritischen Gesamtausgabe von 132 roten Leinenbänden vor.
Die vom Bärenreiter-Verlag in Kassel edierte und von der Stiftung Mozarteum herausgegebene Ausgabe umfasst insgesamt 25 000 Notenseiten, dazu 8000 Seiten Kritische Berichte, 2300 Vorwortseiten und 1800 Seiten an Dokumenten. Die NMA stellt nach Angaben des Mozarteums die «international anerkannte wissenschaftliche Referenzquelle zur Auseinandersetzung mit dem Werk Mozarts dar.
Zu allen der mehr als 600 Werke Mozarts bietet die NMA einen auf kritischer Quellenprüfung basierenden wissenschaftlichen Text. Darin werden die Quellenlage erörtert, abweichende Lesarten und Korrekturen Mozarts festgehalten oder musikwissenschaftliche Spezialprobleme diskutiert. An dem 1954 auf Initiative von Karl Vötterle, dem Gründer des Bärenreiter-Verlages, begonnenen Werk haben etwa 80 renommierte Mozart-Forscher aus aller Welt mitgewirkt. Die Edition wendet sich nicht nur an Wissenschaftler, sondern auch an Musiker und Dirigenten. Die NMA habe, so das Mozarteum, »maßgeblich zur Wiederentdeckung von Mozarts Jugendopern auf Bühnen im In- und Ausland beigetragen".
Eine Online-Gesamtausgabe der Werke Mozarts steht schon seit Dezember 2006 Jedermann zum privaten und wissenschaftlichen Gebrauch zur Verfügung (http://dme.mozarteum.at). Der Abschluss der gedruckten Ausgabe wird am 17. Juni in Salzburg mit einem Festakt gefeiert.
Köln: Bundespräsident kommt zur Kölner Operngala der Aids Stiftung
Köln (ddp-nrw). Zum dritten Mal laden die Deutsche Aids Stiftung und die Oper Köln am Samstag (16. Juni, 18.00 Uhr) zur «Kölner Operngala» ein. Zu der Benefizveranstaltung werden auch Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva Luise erwartet, wie eine Sprecherin der Deutschen Aids Stiftung am Freitag in Bonn mitteilte.
Unter anderen haben Ainhoa Arteta (Sopran), Anna Bonitatibus (Mezzosopran), Jose Bros (Tenor) und Bernd Weikl (Bariton) ihren Auftritt zugesagt. Die künstlerische Leitung hat erneut der Kölner Generalmusikdirektor Markus Stenz übernommen. Die Solisten werden vom Chor der Kölner Oper und dem Gürzenich-Orchester begleitet. Die Künstler verzichten auf ihre Gagen.
Neben dem Opernkonzert bietet die Veranstaltung ein Rahmenprogramm mit Gala-Diner, Tanz auf der Opernbühne und Tombola. Der Erlös des Abends soll vor allem Hilfsprojekten im südlichen Afrika zugute kommen.
Nach Angaben der Aids-Stiftung haben sich zahlreiche Prominente zur Gala angekündigt, darunter die Schauspielerinnen Hannelore Elsner, Eva Habermann und Tina Ruland sowie die Moderatoren Kai Pflaume und Birgit Schrowange.
Andechs: Musikalische Komödie «Astutuli» zum Auftakt von «Orff in Andechs»
Andechs (ddp-bay). Im oberbayerischen Kloster Andechs beginnen am Freitag (15. Juni) die Carl-Orff Festspiele 2007. Sie dauern bis zum 5. August und stehen dieses Jahr ganz im Zeichen des 25. Todestages des bayerischen Komponisten.
Zum Auftakt des kleinen Festivals auf Bayerns «Heiligem Berg» wird eine Neuinszenierung von «Astutuli - eine bairische Komödie» gezeigt. Das Stück handelt von fünf vorwitzigen Übergescheiten, die alle auf einen geschickten Betrüger hereinfallen und schließlich nicht nur ihre Geldbörsen und Kleider, sondern auch ihre Würde verlieren. In der Rolle des Betrügers wird Fernsehstar Michael Schanze zu sehen sein.
Der zweite Aufführungszyklus beginnt am 29. Juni. Dann stehen konzertante Aufführungen der Carmina Burana in Verbindung mit Orffs «Trionfo di Afrodite» auf dem Programm.
Die Andechser Orff-Festspiele gibt es seit 1992. Spielort ist das ehemals von der klostereigenen Landwirtschaft als Heuschober und Schweinestall genutzte, zum Konzertsaal umgebaute Florian-Stadl, das 700 Gästen Platz bietet.
Orff wurde 1895 in München geboren, wo er 1982 auch starb. Er gilt als einer der wichtigsten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Zu seinen Hauptwerken zählen die «Carmina Burana», eine Sammlung mittelalterlicher satirischer Dichtungen, Liebes-, Trink- und Spielerlieder und geistlicher Schauspiele, die Orff vertonte.
Freyburg: montalbâne 2007 - XVII. Internationales Festival der mittelalterlichen Musik
Goseck, 14.06.2007 - »montalbâne« hat mittlerweile den Status eines Kultfestivals für die Freunde der frühen Musik. Aus ganz Deutschland reisen die Besucher auch in diesem Jahr in Freyburg/Unstrut an, um hochkarätig besetzten Konzerten mit Musikern aus der ganzen Welt zu lauschen: Sarband, Oni Wytars, Anne Azéma – und als einmaliges Sonderkonzert die »Vita S. Elisabethæ« mit Ioculatores/Amarcord/Ars Choralis Coeln!
Das Internationale Festival der mittelalterlichen Musik hat sich in den vergangenen Jahren aufgrund seines hohen Niveaus einen bedeutenden Stellenwert in der Kulturlandschaft erobert: das Festival wurde zu einem weithin beachteten Schauplatz für die Aufführungspraxis verschiedenartigster mittelalterlicher und ursprünglicher, traditioneller Musik.
Zu verdanken ist das wohl in erster Linie den vielen Musikern aus über 25 Nationen, die inzwischen Tausende Konzertbesucher begeisterten. Und nicht zuletzt bieten die überwältigende Burganlage von Schloß Neuenburg, gelegen auf dem "Weißen Berg" hoch über der Unstrut, und die Freyburger Stadtkirche St. Marien eine einzigartige Veranstaltungsatmosphäre, die es ermöglicht, daß montalbâne neben seiner enormen Popularität längst auch eines der innovativsten europäischen Foren des Gedankenaustausches zwischen sowohl unbekannteren als auch weltberühmten Musikern und ihrem Publikum, Wissenschaftlern, Musikjournalisten und Instrumentenbauern geworden ist.
Dresden: Deutschlandpremiere von Forsythes «Heterotopia»
Frankfurt/Main/Dresden (ddp-lsc). Das Stück «Heterotopia» des Choreographen William Forsythe feiert heute (15. Juni) Deutschlandpremiere in Dresden. Es wird an insgesamt sieben Abenden im Juni im Festspielhaus Hellerau zu sehen sein, wie die Forsythe Company mitteilte. Die Produktion wurde im vergangenen Herbst in Zürich uraufgeführt und bildet den Abschluss der Spielzeit 2006/2007 im Festspielhaus Hellerau. «Heterotopia» ist den Angaben zufolge eine Meditation über das Wesen und Scheitern der Übersetzung.
Hannover: Pianist Lang Lang beginnt Freiluft-Tournee
Hannover (ddp). Mit einem Konzert in Hannover startet der chinesische Pianist Lang Lang heute seine erste Freiluft-Tour in Deutschland. Insgesamt sechs Sommerkonzerte stehen nach Angaben der Veranstalter auf dem Programm. Nach dem Auftritt in den Herrenhäuser Gärten in Hannover folgen morgen Hanau und übermorgen Stuttgart. Am 20. Juni ist der Musiker in Salem zu hören, am 22. Juni in Köln und am 23. Juni in der Berliner Waldbühne.
Begleitet wird der 25-Jährige vom Gulbenkian Orchestra Lissabon unter der Leitung von Lawrence Foster. Sie spielen Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr.1 und Peter Tschaikowskis Klavierkonzert Nr.1. In Berlin stehen Beethovens Klavierkonzerte Nr. 1 und Nr. 5 auf dem Programm. Hier dirigiert Daniel Barenboim die Staatskapelle Berlin.