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23.4.: urheberrecht aktuell +++ urheberrecht

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US-Regierung auf Seiten der Musikindustrie +++ Kopierschutz auf Audio-CDs bereitet Autoradios Probleme


US-Regierung auf Seiten der Musikindustrie
orf - Die Regierung von US-Präsident George W. Bush hat sich im Streit um die Freigabe von Nutzerdaten bei einem Internet-Provider der Klage der amerikanischen Musikindustrie angeschlossen. Diese will erreichen, dass der Internet-Provider Verizon die Daten eines Nutzers freigibt, der mehr als 600 Lieder zum Download angeboten haben soll. Einem Gesetz von 1998 zufolge können Firmen die Herausgabe der Nutzerdaten auch ohne richterliche Anordnung verlangen. Verizon sieht dahin einen Verstoß gegen die amerikanische Verfassung.
Das Justizministerium erklärte, die von der Vereinigung der Musikindustrie (RIAA) verlangte Zwangsmaßnahme sei rechtens. Die Herausgabe der Nutzerdaten verletze nicht die im ersten Zusatz zur Verfassung garantierte Rede- und Ausdruckfreiheit. Der Schutz der Urheberrechte, um den es hier gehe, sei selbst im Sinne des ersten Verfassungszusatzes. Über die Klage muss nun ein Bundesrichter entscheiden.
Dem Urteil wird große Bedeutung im Streit um die Durchsetzung von Urheberrechten im Internet beigemessen. Die RIAA hat zu Beginn des Monats zudem vier Studenten verklagt, die mehr als eine Millionen Lieder im Internet zum Download angeboten haben sollen. Die RIAA fordert 150.000 Dollar (137.363 Euro) Schadenersatz je Lied.

Kopierschutz auf Audio-CDs bereitet Autoradios Probleme
Hannover (ddp). In Autoradios und DVD-Laufwerken treten am häufigsten Probleme mit kopiergeschützten Audio-CDs auf. Das ergibt eine Zwischenbilanz des CD-Registers der Fachzeitschrift «c\'t». In dem Verzeichnis sammelt das Magazin Erfahrungen mit Abspielsperren auf Musik-CDs.
Mittlerweile versehe fast jedes Plattenlabel seine Audio-CDs mit einem Kopierschutz, berichtet die Zeitschrift. Im CD-Register berichteten die Nutzer in mehr als 4000 Meldungen bei 1590 Fällen von Problemen beim Abspielen. Während die meisten Musik-CDs noch im HiFi-CD-Spieler liefen, blieben Auto-Einbaugeräte und DVD-Player in über 50 Prozent der Fälle stumm, weil der Kopierschutz das Abspielen verhindert. Bei einem Vergleich der Hersteller zeigt sich, dass es mit Laufwerken der Firmen Plextor und Sony prozentual am wenigsten Probleme gibt.
Das neue Urheberrechtsgesetz könnte die Problematik der Abspielsperren noch verschärfen, heißt es in dem Bericht weiter. Bisher umgingen Nutzer mit so genannten Clone-Tools die Abspielsperren, indem sie am PC private Kopien erstellten - Privatkopien sind nach der alten wie auch nach der neuen Rechtslage erlaubt. Die selbst gebrannten CDs lassen sich anschließend auf allen Laufwerken problemlos abspielen. Doch mit der Gesetzesänderung wird die Umgehung von Kopierschutzmaßnahmen verboten.
Wer sich nicht über CDs ärgern möchte, sollte vor dem Kauf darauf achten, dass die gewünschte Scheibe keinen Kopierschutz enthält, rät das Magazin. Hilfestellung gibt das CD-Register unter www.cd-register.de. Dort finden Musikliebhaber auch Informationen, welche Laufwerke welche CDs verdauen und welche nicht.