Hauptrubrik
Banner Full-Size

26.2.: musikwirtschaft aktuell +++ musikwirtschaft

Publikationsdatum
Body

Musikbranche will gemeinsam auf der Messe auftreten +++ Auktion: Seltene Schubert-Lieder angeboten

Musikbranche will gemeinsam auf der Messe auftreten
Gegen die wirtschaftliche Krise will die Musikbranche mit vereinten Kräften kämpfen: Führende Verbände haben sich erstmals zu einer Initiative zusammengeschlossen, die vor allem Nachwuchs fördern will.
Die Probleme seien so gravierend, dass sie gemeinsam gelöst werden müssten, berichteten Vertreter des Deutschen Musikverleger-Verbandes, der GEMA, der ver.di-Fachgruppe Musik und der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV), acht Tage vor Beginn der Musikmesse in Frankfurt.
Ohne ihren insolventen Dachverband, den Deutschen Musikrat, planen die Verbände in Zusammenarbeit mit der Messe Frankfurt und der "neuen musikzeitung" außer einem Gemeinschaftsstand ein Diskussionsprogramm über die Perspektiven musikalischer Bildung und den Wert von Kreativität. Mit der "konkreten Kooperation" wolle man auf die "starken Abhängigkeiten" der verschiedenen Sparten innerhalb der Branche reagieren, sagte der BDMV-Generalsekretär Stefan Liebing. Wenn man junge Menschen stärker an Musik binde, könne man auch Konzertsäle leichter füllen.
In den nächsten zehn bis 20 Jahren sinke in Deutschland die Zahl professioneller Nachwuchsmusiker, prophezeite Liebing vom BDMV, der als größter Laienmusikverband in Deutschland gilt. Sendungen wie "Deutschland sucht den Superstar" bewerteten die Verbandsvertreter positiv. Man dürfe jedoch nicht qualitativ hochwertige und weniger qualitätsvolle Musik mit "den gleichen Labels" verkaufen, sagte der Herausgeber der "neuen musikzeitung", Theo Geißler.
Quelle: Kölner Stadtanzeiger http://www.ksta.de/

Auktion: Seltene Schubert-Lieder angeboten
orf - Ein Musikmanuskript von Franz Schubert (1797-1828) mit einem Schätzwert von 120.000 Euro soll Mitte März in Berlin versteigert werden. Das auf der Vorder- und Rückseite beschriebene Blatt mit zwei Liedern für eine "Singst(imme)" und "Pianoforte" gelte als Unikat, sagte Wolfgang Mecklenburg, Geschäftsführer des Berliner Antiquariats J.A.Stargardt am Dienstag. Das Manuskript zählt zu den Raritäten der Frühjahrsauktion des Hauses am 18. und 19. März.
Die Schubert-Kompositionen tragen die Titel "Von Ida" und "Die Erscheinung" und entstanden im Sommer 1815 nach Versen des Rügener Dorfpfarrers Gotthard Ludwig Theobul Kosegarten. Obwohl Schubert hunderte solcher Lieder geschrieben habe, seien "Unikate auf dem Markt heute sehr, sehr selten geworden", sagte Mecklenburg.
Zahlungskräftige Interessenten werden auch für zwei Klaviervorlagen Carl Orffs (1895-1982) erwartet, die für je 25.000 Euro unter den Hammer kommen. Ebenfalls auf 25.000 Euro werden die von dem russischen Komponisten Nikolai Rimsky-Korsakow dem Sänger Fjodor Schaljapin 1898 gewidmete "Arie des Zaren Iwan" sowie ein Brief Ludwig van Beethovens geschätzt. Datiert wahrscheinlich 1816/17 hatte Beethoven darin von "fast bedenklichen Gesundheitsumständen" berichtet.
Insgesamt bietet die Frühjahrauktion 1.450 Autografen, unter anderem aus Literatur, Musik, Wissenschaft und Geschichte, mit einem Schätzwert von über 1,3 Millionen Euro. Bei der klassischen Literatur ist wiederum Dichterfürst Goethe mehrfach vertreten, darunter mit einem Brief von 1782 an seine Geliebte Charlotte von Stein: "...dass ich dir ganz angehöre" (25.000 Euro).
Eine Goethe-Unterschrift unter einer gedruckten Quittung des Ilmenauer Bergwerks ist für 1.600 Euro zu haben. Einblick in eine 25-jährige Freundschaft vermitteln Briefe, die Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) an den Diplomaten Edgar von Spiegl schrieb (36.000 Euro).