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27.12.: musikwirtschaft aktuell +++ musikwirtschaft

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New York: Sony BMG bereinigt Kopierschutz-Streit +++ New York: US-Plattenfirmen verklagen russisches Downloadportal AllofMp3


New York: Sony BMG bereinigt Kopierschutz-Streit
New York (pte) - Der Musikriese Sony BMG hat im Streit um seinen illegalen Kopierschutz eine weitere Einigung erzielt. Der Konzern wird insgesamt 4,25 Mio. Dollar Schadensersatz an 39 Staaten ausbezahlen.
Außerdem stimmte Sony BMG zu, jenen Konsumenten Geld zurückzuerstatten, deren Computer während der Deinstallierung der Anti-Piraterie-Software Schaden genommen hatten. Bereits im Mai dieses Jahres war die Plattenfirma einen Schritt auf die Kunden zugegangen und hatte als Entschädigung gratis Downloads angeboten.
Nun kann jeder Betroffene bis zu 175 Dollar als Schadensersatz von Sony einfordern. Dazu wurde eine eigene Webseite eingerichtet, auf der auch alle Details zur gerichtlichen Einigung nachzulesen sind. Sony BMG hat sich zudem verpflichtet, künftig keinerlei CDs zu vertreiben, die Kopierschutz-Software enthalten, die sich schwer auf dem Computer finden lässt bzw. bei der Deinstallierung Probleme macht.
Am vergangenen Dienstag hatte der Musikkonzern bereits eine separate Einigung mit den US-Staaten Kalifornien und Texas erzielt. Dabei verpflichtete sich Sony BMG Strafzahlungen in Höhe von 1,5 Mio. Dollar zu leisten. Die Diskussion um die DRM-Software des Plattenlabels hatte bereits im Herbst 2005 begonnen. Damals entdeckte ein Programmierer, dass eine CD von Sony BMG der Grund dafür war, keine Musikdateien mehr auf dem Computer kopieren zu können. Zusätzlich bewirkte die Software eine Rootkit-Sicherheitsücke, die Hackern den Zugriff auf den jeweils betroffenen Rechner erleichterte.

New York: US-Plattenfirmen verklagen russisches Downloadportal AllofMp3
New York (pte/) - Mehrere US-Plattenfirmen haben sich zusammengeschlossen und eine Klage gegen das russische Downloadportal AllofMp3 eingereicht. Daran beteiligt sind die Labels Arista Records, Warner Bros, Capitol und UMG. Sie klagen gegen den Mutterkonzern des Downloadportals, Mediaservices, der unter anderem auch die Musikseite allTunes.com betreibt. Laut Plattenfirmen verkauft AllofMp3 seine Songs ohne offizielle Erlaubnis der Rechteinhaber. Doch die Plattform rechtfertigt sich damit, Abgaben an eine russische Lizenzgesellschaft zu bezahlen.
Nach Meinung der Musikindustrie hat eben diese Lizenzgesellschaft aber keine Berechtigung dazu, Abgaben zu sammeln und zu verteilen. AllofMP3 beharrt jedoch weiterhin darauf, innerhalb eines legalen Rahmens zu agieren. Das russische Portal verkauft ganze Alben für nur einen Dollar und verrechnet wenige Cents für einzelne Songs, während der User bei iTunes zehn Dollar für ein komplettes Album investieren muss.
Es ist nicht das erste Mal, dass seitens der Musikindustrie gegen AllofMp3 geklagt wird. Die britische Phonographische Industrie hatte bereits vor einiger Zeit rechtliche Schritte eingeleitet. Die Kreditkartenfirmen Visa und MasterCard nehmen keine Aufträge mehr an, die in Zusammenhang mit Mediaservices stehen. Die Lizengesellschaft Roms, an die AllofMp3 nach eigenen Angaben die Gebühren bezahlt, stärkt dem Portal den Rücken. Die Aktivitäten von AllofMp3 seien legal, so Oleg Nezus, Generaldirektor von Roms. Die Musikindustrie bestreitet jedoch, dass Roms nicht das geringste Recht von Labels bekommen habe, Musik zu lizenzieren.