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29.3.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Hellerau: musica-viva-ensemble dresden gibt Einstandskonzert +++ Leipzig: Orchester der Musikschule in Addis Abeba +++ Leipzig: Johann Christian Bachs „Temistocle“ wird erstmals szenisch aufgeführt +++ Salzburg: Weniger Publikum bei Osterfestspielen +++ Erfurt: Thüringer Bachwochen mit Resonanz zufrieden +++ Dresden: Staatskapelle spielt in Kreuzkirche für Tsunami-Opfer


Hellerau: musica-viva-ensemble dresden gibt Einstandskonzert
Am 1. April, 20:00 Uhr, wird das musica-viva-ensemble dresden auf Schloss Albrechtsberg die Spielzeit unter dem poetischen Titel Teile dich, Nacht eröffnen. Das Gesprächskonzert, bei dem Werke von Schlünz, Koch, Iannis Xenakis, George Benjamin und Isang Yun erklingen, wird von Arturo Tamayo geleitet; Solistin ist Silvia Weiss. Im anschließenden Gespräch wird der Intendant des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau, Udo Zimmermann, mit zwei seiner ehemaligen Schüler, Annette Schlünz und Henry Koch, den Dialog über das Komponieren heute suchen.
Zugleich wird das musica-viva-ensemble dresden mit diesem Konzert seinen Einstand geben als erstes Ensemble der Einrichtung in Hellerau. Sinn der Residenz-Ensembles sei dabei nicht, so Udo Zimmermann, die "bewährte, hervorragende Zusammenarbeit zwischen dem Ensemble und dem DZzM nun einfach auf die umbenannte Einrichtung zu übertragen"; vielmehr setze Hellerau den Akzent auf künstlerische Eigenproduktionen und die damit verbundenen Arbeitsprozesse, die es gelte "sinn-fällig und mit-vollziehbar" werden zu lassen. Dabei komme künstlerischen Partnern wie dem musica-viva-ensemble dresden künftig eine besondere Rolle zu.
Quelle: KunstBrief Hellerau

Leipzig: Orchester der Musikschule in Addis Abeba
Das Orchester der Musikschule Johann Sebastian Bach unter der Leitung von Ron-Dirk Entleutner weilt seit Karsamstag zu einer die Konzert- und Workshop-Reise in Addis Abeba. Die 61 Nachwuchsmusiker nebst fünf lehrenden Betreuern wurden vom Goethe-Institut ausgewählt, um zum 100. Geburtstag des Deutsch-Äthiopischen Freundschaftsvertrags deutsche Musik zu präsentieren. Die Wahl aus den Bundespreisträgern des Orchesterwettbewerbs ist nicht schwer gefallen, denn Addis Abeba ist seit 2004 Partnerstadt Leipzigs.
Entleutner: "Das Programm ist ziemlich dicht. Neben den Konzerten im Hilton mit Werken von Beethoven und Haydn mit dem äthiopischen Pianisten Girma Yfrashewa gibt es Workshops, in denen Lehrer und Schüler ihren äthiopischen Kollegen durch gemeinsames Musizieren europäische Musik und Ausbildungspraxis nahe bringen." Und damit dies keine Einbahnstraße bleibt, steht auch die Beschäftigung mit afrikanischen Klängen auf dem Programm. Die Musikschüler hatten zur Konzertreise einen Eigenbeitrag von 100 Euro zu leisten, den Rest der anfallenden Kosten von rund 550 Euro pro Kopf übernimmt zum Großteil das Auswärtige Amt. Die jungen Musiker sind in Gastfamilien untergebracht.
Quelle: Deutsch-Afrikanische Gesellschaft, LVZ

Leipzig: Johann Christian Bachs „Temistocle“ wird erstmals szenisch aufgeführt
Seit der Uraufführung 1772 ist „Temistocle“ erstmals wieder szenisch in authentischer Fassung zu sehen: Am 30. April hat das Werk von Johann Christian Bach (1735-1782) an der Oper Leipzig Premiere. Die Produktion ist nach Melanis „L’ empio punito“ die zweite Zusammenarbeit mit dem Bachfest. Auch künftig bringen beide Kulturinstitutionen alle zwei Jahre eine Opernproduktion gemeinsam heraus. „Temistocle“ wird außerdem mit dem Théâtre du Capitole de Toulouse koproduziert und dort im Juni zu sehen sein.
Auch für diese Ausgrabung konnten erneut Christophe Rousset und sein Barockensemble „Les Talens Lyriques“ gewonnen werden. Die Spezialisten für Alte Musik widmen sich vor allem der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, insbesondere der italienischen und französischen Opernliteratur. Begeistert wurden ihre Interpretationen selten gespielter Werke von Niccolo Jommelli oder Tommaso Traetta aufgenommen, kürzlich ihre Aufnahme von Jean-Baptiste Lullys „Roland“ ausgezeichnet. Zahlreiche Preise erhielt außerdem Rousset als Solist für seine Einspielung der kompletten Cembalo-Werke von Rameau und Couperin.
In Leipzig arbeiten die renommierten französischen Musiker mit Solisten der Oper und vier jungen Gästen zusammen.Für die Inszenierung zeichnet Francisco Negrin verantwortlich, Regisseur der preisgekrönten Produktion von Händels „Julius Cäsar“ in Kopenhagen, Sydney und Los Angeles. Der Film- und Opernregisseur inszeniert erstmalig in Deutschland. Unterstützt wird Negrin in Leipzig von den Bühnenbildnern Rafail Adjarpasic und Ariane Isabell Unfried sowie dem Kostümbildner Louis Désiré.
Die Oper des jüngsten Bachsohnes wurde 1772 am Hoftheater Mannheim uraufgeführt. Das Libretto von Pietro Metastasio thematisiert den Konflikt zwischen Machtinteresse und Menschlichkeit. Es spielt zur Zeit der Perserkriege um 480 v. Chr. und erzählt die Geschichte des griechischen Feldherren Themistokles, der ins Reich des Königs Xerxes flieht und dort im feindlichen Lager seine tot geglaubte Tochter als Sklavin wieder findet.
„Temistocle“– Premiere, 30. April, 19 Uhr in der Oper Leipzig; weitere Aufführungen am 4. und 7. Mai
Théâtre du Capitole de Toulouse - Aufführungen am 22., 24. und 26. Juni 2005
http://www.oper-leipzig.de
http://www.theatre-du-capitole.org

Salzburg: Weniger Publikum bei Osterfestspielen
Die Salzburger Osterfestspiele 2005 gingen gestern mit der zweiten Aufführung von Benjamin Brittens "Peter Grimes" zu Ende. Wirtschaftlich war es wenig erfolgreich - die Osterfestspiele haben laut Geschäftsführer Michael Dewitte um neun Prozent weniger Karten verkauft als erwartet.
Über weitere Experimente abseits des Opern-Mainstreams müsse diskutiert werden. Das betont Osterfestspiele-Geschäftsführer Michael Dewitte angesichts des unterdurchschnittlichen Interesses an "Peter Grimes" von Benjamin Britten.
Er fordert Konsequenzen. So müssten die Osterfestspiele, die sich zu 97 Prozent selbst finanzieren müssen, diskutieren, wie weit sie sich vom "Mainstream des Operngeschmacks entfernen sollen."
An der Qualität der Oper oder Inszenierung liege das eher schwache Interesse nicht: "Die Zuschauer, die gekommen sind, haben es nicht bereut - im Gegenteil: Der programmatische Britten-Schwerpunkt ist überwiegend begeistert aufgenommen worden", sagt Dewitte, "Aber viele unserer Kunden scheuten offensichtlich die unbekannte Oper - der Kartenabsatz war mühsam."
Für 2006 rechnet der Geschäftsführer der Osterfestspiele wieder mit regerem Interesse an der Opernproduktion - schließlich wird "Pelleas et Melisande" von Jean-Claude Debussy gegeben. Auch danach sind keine Opern-Experimente angesagt: Zwischen 2007 und 2010 wird der komplette "Ring der Nibelungen" von Richard Wagner inszeniert, 2012 steht Wagners "Parsifal" auf dem Programm.
2006 wird auch kein Jazzkonzert wie heuer geben. Sir Simon Rattle, künstlerischer Leiter des Festivals, wird zudem unter anderem die Johannes-Passion von Bach dirigieren.
Insgesamt wurden heuer gut 85 Prozent der Osterfestspiel-Karten verkauft. Insgesamt haben 20.000 Besucher die beiden Opern-Vorstellungen, die Konzerte und die Neue-Musik-Reihe "Kontrapunkte" gesehen.
Die experimentelle und zeitgenössische Klassik sei dabei aber ein Problem: "Da gelingt es trotz höchstem Niveaus auch uns nicht, mehr als 150 echte Fans in die Konzerte zu locken", sagt Dewitte.
Zufrieden zeigt sich der Geschäftsführer der Osterfestspiele hingegen mit dem Jugendprogramm, das gemeinsam mit Akzente Salzburg durchgeführt wurde. Insgesamt haben 1.400 Jugendliche Aufführungen der Osterfestspiele besucht, im nächsten Jahr hofft Dewitte auf 2.000 Jugendliche. Das Jugendprogramm koste die Osterfestspiele zwar 50.000 Euro, "ist aber notwendig und sinnvoll."
Quelle: orf.at

Erfurt: Thüringer Bachwochen mit Resonanz zufrieden
Erfurt (ddp-lth). Die Organisatoren der Thüringer Bachwochen haben zum Abschluss der zehntägigen Festivals ein positives Fazit gezogen. Zu den 26 Konzerten und zwei Ausstellungen in sieben Städten seien insgesamt 6000 Gäste gekommen, teilten die Veranstalter am Ostermontag mit. Der Festivalleiter und Erfurter Domorganist Silvius von Kessel sprach von einer großen und positiven Resonanz, die gezeigt habe, wie stark das Interesse der Thüringer an Bach nach wie vor sei. Besonders habe ihn gefreut, mit welcher Begeisterung die jungen Künstler vom Publikum aufgenommen worden seien: «Das bestärkt uns natürlich, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.»
Das nächste Festival soll es vom 25. März bis zum 17. April 2006 geben. In diesem Jahr war die seit 1992 stattfindende Veranstaltung erstmals von dem 2004 eigens dafür gegründeten Trägerverein Thüringer Bachwochen verantwortet und im Vergleich zu den Vorjahren zeitlich gehörig gestrafft worden. Das Festival, das über einen Gesamtetat von 200 000 Euro finanziert wurde, war am 18. März mit der Matthäus-Passion in der Erfurter Thomaskirche eröffnet worden, unter der musikalischen Leitung des Belgiers Florian Heyerick vorgetragen vom niederländischen Orchester «Concerto d\' Amsterdam» und dem belgischen Vokalensemble «Ex Tempore».
http://www.thueringer-bachwochen.de

Dresden: Staatskapelle spielt in Kreuzkirche für Tsunami-Opfer
Dresden (ddp-lsc). Die Sächsische Staatskapelle Dresden gibt am 3. April in der Kreuzkirche ein Benefizkonzert zugunsten der Opfer der Tsunami-Katastrophe in Südostasien. Unter Leitung des Koreaners Myung-Whun Chung erklingen Werke von Ludwig van Beethoven, darunter die «Pastorale», wie das Ensemble in Dresden mitteilte. Myung-Whun Chung ist den Angaben zufolge seit 1997 Chefdirigent der Accademia di Santa Cecilia in Rom. Darüber hinaus widmet er sich als Botschafter der Vereinten Nationen humanitären und ökologischen Problemen.
Karten für das Konzert sind unter anderem in der Dresdner Schinkelwache und in der Kreuzkirche erhältlich.
http://www.semperoper.de