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5.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Der erste Nürnberger «Ring» seit Jahrzehnten wird vollendet +++ Potsdamer Hofkonzerte eröffnet +++ Musikfestspiele Saar eröffnet - Drei Monate lang große russische Musik +++ Kultursommer offiziell eröffnet - Sieger des Schulwettbewerbs geehrt +++ Glanzvoller «Fall Othello» zum Auftakt der 25. Geraer Ballett-Tage +++ Zauberflöte eröffnet Theatersaison in Bad Lauchstädt +++ Internationale Orgelmusik in Großräschen bis Mitte Oktober


Der erste Nürnberger «Ring» seit Jahrzehnten wird vollendet
Nürnberg (ddp). Mit der Premiere von Richard Wagners Oper «Das Rheingold» schließt sich am Sonntag (19.30 Uhr) der neue Nürnberger «Ring». Mit der Inszenierung des ersten Teils von Wagners Tetralogie «Der Ring des Nibelungen» hat die Meistersinger-Stadt erstmals seit den fünfziger Jahren wieder eine vollständige «Ring»-Produktion im Programm, die im Juni und Juli dann als Ganzes im Nürnberger Opernhaus zu sehen sein wird.
Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Philippe Auguin, die Inszenierung stammt wie zuvor bei «Walküre», «Siegfried» und «Götterdämmerung» von Stephen Lawless (London). Der Regisseur verspricht, Wagners mythisches Sündenfall-Epos über Macht, Geld und Geschlechterkampf einmal mehr als aktuelle Parabel in Szene zu setzen: Er wolle am Beispiel Wotans zeigen, dass Machtpolitik nicht zum Ziel, sondern in die Verstrickung führt: «Das ist bei Donald Rumsfeld nicht anders», sagte Lawless in einem Interview, das auf der Homepage der Oper Nürnberg zu lesen ist.
Wie alle Partien wurde auch die Rolle des «Wotan» mit Ron Peo durch ein Mitglied des Nürnberger Ensembles besetzt. Als «Loge» wird erneut Gerhard Siegel zu hören sein, der im Lauf der Nürnberger Ring-Produktion zu den vielversprechendsten Wagner-Tenören Deutschlands avancierte. In weiteren Rollen: Johann Werner Prein (Alberich), Heinz-Klaus Ecker und Bernd Hofmann (Fasolt und Fafner) und Andrea Baker (Fricka).

Potsdamer Hofkonzerte eröffnet
Potsdam (ddp-lbg). Mit einem Konzert des Neuen Mendelssohn Kammerorchesters Leipzig sind am Samstagabend die 13. Potsdamer Hofkonzerte Sanssouci eröffnet worden. Bis Ende Dezember präsentieren Künstler und Ensembles aus dem In- und Ausland Konzerte, Lesungen und Tanzproduktionen. Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) würdigte die Hofkonzerte zum Auftakt als eine der renommiertesten Potsdamer Veranstaltungsreihen.
Höhepunkt in diesem Jahr ist die internationale Koproduktion «Minerva des Nordens - Luise Ulrike - eine preußische Prinzessin auf dem schwedischen Thron», die am 31. Mai erstmals aufgeführt wird. Zu historischen Zeitdokumenten in Wort und Bild spielt das Musik i Västs Barockensemble Corona Artis Werke schwedischer Komponisten. Zudem tanzt das GöteborgsOperans ballett eine Pantomime zu Musik von Mozart. Im Juni sind die Potsdamer Hofkonzerte mit ihrer Tanzproduktion «Die letzte Nacht der Maria Stuart» auf Gastspielreise in Zypern.
Am 11. Mai liest Dieter Hildebrandt in Potsdam aus seinem Buch «Vater unser - gleich nach der Werbung». Am 18. Mai geben die Pariser Flötistin Janne Thomsen und die Prager Harfensolistin Jana Bouskova ein Konzert. Am 24. Mai liest Christoph Banzer aus «Don Quichotte» und wird dabei vom Prager Barockensemble Collegium 1704 begleitet. Auf dem Programm stehen zudem eine musikalische Lesung mit Werken von Wiliam Butler Yeats, ein Auftritt des Faure Quartetts, eine Lesung des österreichischen Satirikers Werner Schneyder und ein Weihnachtskonzert mit Kammermusik am Hofe Friedrich II.
http://www.potsdamer-hofkonzerte.de

Musikfestspiele Saar eröffnet - Drei Monate lang große russische Musik
St. Ingbert/Saarbrücken (ddp). Die renommierten Musikfestspiele Saar sind am Samstagabend in St. Ingbert eröffnet worden. Im Rahmen der Reihe werden bis Anfang August in fast 50 Veranstaltungen hochkarätige russische Musiker und Künstler im Saarland auftreten. Das Programm der alle zwei Jahre stattfindenden Festspiele umfasst in diesem Jahr Konzerte klassischer, volkstümlicher und moderner russischer Musik. Die Konzertreihe steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Johannes Rau und des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Die Musikfestspiele starteten mit einem Konzert von Schostakowitschs Sinfonie Nr. 4. In der Industriehalle «Auf der Schmelz» in St. Ingbert spielten das Rundfunk-Sinfonieorchester des Saarländischen Rundfunks und das Orchestre National de Lorraine.
In der Eröffnungsrede unterstrich Kultur-Staatsministerin Christina Weiss (parteilos), die Auswahl der Werke zeige, wie schillernd die russische Kultur sei. Das diesjährige Thema der Musikreihe trage dazu bei, dass das Motto «Kulturen im Dialog» der Deutsch-Russischen Kulturbegegnungen 2003/2004 nicht nur als eine «hübsche Gedankenerfindung» in Erinnerung bleibe.
Zu den Highlights des Festivalprogramms zählt die nach Veranstalterangaben «verrückteste Inszenierung» Moskaus, die «Fledermaus» der Helikon-Oper. Auch das Bolschoi-Ballett, die Chorkunstakademie Moskau und der Dirigent Valery Gergiev mit seinem Orchester des Marininkij-Theaters aus St. Petersburg werden im Saarland auftreten.
Höhepunkt für das jüngere Publikum ist der Start der Deutschlandtournee des erfolgreichen und skandalträchtigen Pop-Duos «t.A.T.U.» am 27. Mai in Saarbrücken. Die beiden jungen Musikerinnen standen wochenlang mit dem Hit «All the things she said» auf Platz eins der Hitparaden.
Parallel zu den Musikfestspielen zeigt das Saarland Museum in Saarbrücken ab 11. Mai erstmals eine umfassende Ausstellung der Werke des wichtigsten russischen Realisten Ilja Repin.
http://www.musikfestspiele-saar.de

Kultursommer offiziell eröffnet - Sieger des Schulwettbewerbs geehrt
Neuwied (ddp-swe). Die zwölfte Auflage des Kultursommers Rheinland-Pfalz ist am Samstagabend in Neuwied offiziell eröffnet worden. Ministerpräsident Kurt Beck gab gemeinsam mit Kulturminister Jürgen Zöllner und dem Oberbürgermeister der Gastgeberstadt, Nikolaus Roth (alle SPD), den Startschuss für die Veranstaltungsreihe. Unter dem diesjährigen Motto «Ein Land - viel(e) Kultur(en)» stehen bis zum 3. Oktober rund 250 Konzerte, Theaterstücke, Literatur- und Filmprojekte sowie Ausstellungen im ganzen Land auf dem Programm. Mit einem dreitägigen Straßentheater- und Musikfestival war der Kultursommer bereits am Freitagabend gestartet.
Vor mehr als 350 Ehrengästen im Neuwieder Heimathaus hob Beck hervor, dass der Kultursommer eine «vertiefte Auseinandersetzung» der Rheinland-Pfälzer mit ihrer Geschichte und Gegenwart angestoßen habe. Zudem förderten die Veranstaltungen das Kennenlernen anderer Länder und Kulturen. Minister Zöllner betonte, dass Kultur «die nötige Neugier und das Interesse» wecke, um Brücken zu bauen. Rheinland-Pfalz sei mit seiner «Vielfalt der Eigenschaften und Einflüsse» schon immer «Schmelztiegel und Einwanderungsland» gewesen.
Zuvor hatten Zöllner und Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) die Sieger im Schulwettbewerb «BuntesLand Rheinland-Pfalz» ausgezeichnet. Den mit 500 Euro dotierten ersten Preis erhielt eine dritte Klasse der Grundschule Jahnplatz in Wittlich für einen Mix aus Bildern und Textbeiträgen, in denen sie das gemeinsame Lernen von deutschen und ausländischen Schülern thematisierten. Den zweiten Preis erhielten zwei fünfte Klassen des Kaiserslauterer Gymnasiums am Rittersberg, auf dem dritten Rang landete eine Projektgruppe türkischer Schüler aus Unkel.
Am Freitagabend war der Kultursommer mit HipHop, jüdischer Klezmer-Musik und Straßentheater eröffnet worden. Höhepunkte des dreitägigen Spektakels in der rheinländischen Stadt sind die HipHop-Band «Thaibnakkel» - eine Mischung aus Orientalik und Funk der Deutsch-Türkin Aziza A. - sowie das Bildertheater der polnischen Straßentheatergruppe Osmego Dnia über die Reise der Arche «Arka». Daneben bietet das Bürgerfest über das Wochenende Musik aus allen Teilen der Welt, eine «Chormeile», zahlreiche Straßentheatergruppen sowie erstmals ein Filmprogramm.
http://www.kultursommer.de

Glanzvoller «Fall Othello» zum Auftakt der 25. Geraer Ballett-Tage
Gera (ddp-lth). Mit langanhaltendem, teils rhythmischem Applaus und vereinzelten Bravos hat das Publikum die Premiere des Balletts «Der Fall Othello» am Freitagabend am Theater Altenburg-Gera aufgenommen. Die besondere Sympathie der Zuschauer galt dabei dem Afro-Amerikaner Jhane Hill als Gast in der als Titelpartie und Choreograph Youri Vamos. Der Ungar brachte das Werk nach der Vorlage des Briten Shakespeare als modernes Handlungsballett auf die Bühne und wählte dafür Musik des Tschechen Leos Janacek, die von der Philharmonie des Theaters unter Leitung von Alexander Steinitz live gespielt wurde.
Vamos erzählt die Geschichte des Mohren Othello, der in einem intriganten Spiel aus blinder Eifersucht seine Frau Desdemona (ausdrucksstark und mit packenden Soli Daniela Greverath) tötet, in überzeugend dichten und hinreißenden Bildern. Mit Jhane Hill hat er einen starken, seinen Körper bis in die letzte Faser beherrschenden Tänzer, der sich trotz seiner Dominanz in das Ensemble einfügt und dieses zu höchsten Leistungen anspornt. Insbesondere Eduard Taranu als Jago und Andriy Boyetskyy als Rodrigo wussten in der kargen Szenerie von Michael Scott, der zusammen mit Danielle Laurent auch die sehr heutigen Kostüme schuf, einmal mehr zu überzeugen.
«Der Fall Othello» gab den Auftakt für die 25. Ballett-Tage in Gera. Die präsentieren sich bis zum 10. Mai erstmals als «Internationales Tanz-Festival Thüringen». Damit soll der Entwicklung der traditionsreichen Veranstaltung Rechnung getragen werden, die in der Vergangenheit bereits vielfach international geprägt war. Den Schwerpunkt in diesem Jahr setzt maßgeblich unterstützt von British Council - Großbritannien. Ihr brandneues Stück stellt die Jasmin Vardimon Dance Company aus Leeds vor. Gleich zwei verschiedene Programme hat die Londoner Henri Oguike Dance Company im Gepäck und wird so ein beachtliches Spektrum ihrer vielgestaltigen choreografischen Arbeit zeigen.
Für ein weiteres Gastspiel knüpft die Ostthüringer Bühne an die erfolgreiche Zusammenarbeit früherer Jahre mit dem J.K.Tyl-Theater im tschechischen Plzen an. Deren Ballett wird das Geraer Festival mit Libor Vaculiks opulente «Kameliendame» bereichern. Ein Projekt steuert zudem die Geraer TheaterFabrik bei. Zehn Laien bringen dabei unter der Leitung des Geraer Choreographen Peter Werner-Ranke ihre Arbeit «(Don\'t) touch me» heraus.
http://www.theater.altenburg.gera.de

Zauberflöte eröffnet Theatersaison in Bad Lauchstädt
Bad Lauchstädt (ddp-lsa). Das Goethe-Theater Bad Lauchstädt hat am Wochenende mit Mozarts «Zauberflöte» erfolgreich die diesjährige Sommersaison eröffnet. Die Inszenierung des Opernhauses Halle hatte bereits 1985 auf der nach den Plänen Goethes erbauten historischen Bühne Premiere und ist seit nunmehr 18 Jahren Besuchermagnet. Gespielt wird in Bad Lauchstädt jeweils am Wochenende. «Die Zauberflöte» beschließt auch im Oktober die Saison.
Auf dem Programm stehen außerdem traditionsgemäß Gastspiele des neuen theaters Halle. Speziell für die diesjährigen Händel-Festspiele vom 5. bis 15. Juni wird in Zusammenarbeit mit historischen Bühnen Händels Oper «Teseo» inszeniert. Partner dabei ist unter anderem das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth. Regie führt Axel Köhler. Mit der Mozartoper «Titus» ist im Juni auch das Stück wieder zu sehen, mit dem 1802 die Lauchstädter Bühne eröffnet worden war. Zum 200-jährigen Bestehen des Theaters im vergangenen Jahr wurde es neu inszeniert. Das Lauchstädter Theater wurde nach den Plänen von Goethe erbaut und ist heute noch der einzige original erhaltene Theaterbau, in dem der Dichterfürst gewirkt hat. Von Goethe steht «Clavigo» auf dem Programm. Ferner gastiert das Fontane-Ensemble Berlin mit «Die Wahlverwandtschaften». Ein Abend ist Christiane von Goethe in Lauchstädt gewidmet.

Internationale Orgelmusik in Großräschen bis Mitte Oktober
Großräschen (ddp-lbg). Mit einem vielfältigen Angebot wartet der 13. Jahrgang der Internationalen Orgelmusik im südbrandenburgischen Großräschen auf. Nach Angaben der Veranstalter werden bis 18. Oktober zwölf Programme in vier verschiedenen Kirchen mit ebenso vielen Instrumenten geboten. Hinzu kommen zwei Schülerkonzerte, erstmals ein Orgelseminar und zum zweiten Mal eine Tour. Sie führt Ende August zu sechs Orgeln im Spreewald, darunter auch zur Wendischen Kirche in Vetschau.
Ihr 25-jähriges Jubiläum feiert in diesem Jahr die Jehmlich-Orgel in der katholischen Kirche St. Antonius. Sie soll im Laufe des Jahres für rund 35 000 Euro, zumeist aus Spendengeldern, von 15 auf die ursprünglich geplanten 19 Register erweitert werden.
Das 125-jährige Bestehen der Wilhelm-Sauer-Orgel wird am 20. September in der Dorfkirche Saalhausen gefeiert. Eine Sauer-Orgel befindet sich auch in der Dorfkirche Freienhufen, allerdings mit dem Entstehungsjahr 1906. Dort wird am 21. August das Programm «Bibel für Eilige» geboten. Zu den Mitwirkenden gehören Friedrich Schorlemmer aus Wittenberg und der Lyriker Reiner Kunze.
Zum 8. Mal werden vom 4. bis zum 6. September die Osteuropäischen Orgeltage mit Gästen aus Litauen und Polen ausgerichtet. Zum 90-jährigen Bestehen der St. Antoniuskirche ist am 3. Juli Peter Planyavsky vom Wiener Stephansdom zu Gast.