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5.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berlin: Wagner mit Baumgartens «Hörschule» neu erleben +++ Halle: Elf Neuinszenierungen am Opernhaus in der kommenden Spielzeit +++ Dresden: Luisi gibt sein Debüt als Dirigent von Wagners „Ring“ +++ Magdeburg: Theater verabschiedet sich mit Werkschau von Ballettchefin +++ Dresden: „My private Amiland“ in der kleinen szene +++ Leipzig: Händels Alcina - Neue Opernproduktion an der HfMT +++ Leipzig: Kinder führen orientalische Oper "Das Märchen vom Hahn" auf


Berlin: Wagner mit Baumgartens «Hörschule» neu erleben
Berlin (ddp). Auf die Spuren des Komponisten Richard Wagner (1813-1883) begibt sich der renommierte Opern- und Theaterregisseur Sebastian Baumgarten mit seiner «Wagner-Hörschule». «Wir untersuchen das kulturelle Phänomen Wagner und seine Technik des Komponierens«, sagte Baumgarten der Nachrichtenagentur ddp.
An vier Abenden im Juni lädt er dazu gemeinsam mit dem Künstler Anselm Franke in das Berliner Theater Hebbel am Ufer ein, wo an festlicher Tafel Wagner gehört und über Wagner debattiert wird. Zwischen den Gängen und während des Essens gibt es Kurzvorträge sowie Musik von den Wagner-Sängern Roman Trekel und Alexander Marco-Buhrmester, die Ausschnitte aus Stücken des Komponisten vortragen. Das von der Bundeskulturstiftung geförderte Projekt erlebt am 10. Juni seine Premiere.
Im Laufe des Abends ziehen die Akteure dann um von der Bühne in den Saal des Hauses, der zu einer riesigen Liegewiese umgestaltet wird. Zu Met, Wein und Bier kann das Publikum hier den zentralen Wagner-Vortrag des Abends erleben, darüber diskutieren, und anschließend gibt es erneut die Sänger zu hören sowie eine zentrale Klanginstallation und ein Konzert mit elektronischer Musik von Rechenzentrum, Hauschka und mapstation. «Wir wollen keine trockene Pädagogik-Stunde liefern, sondern gehen sehr subjektiv an die Themen ran, die uns bei Wagner interessieren», sagte Baumgarten.
Als Opernregisseur habe er schon immer ein starkes Interesse für Wagner gehabt. «Es ist faszinierend: Wenn man zum Beispiel den \'Rosenkavalier\' von Richard Strauss oder Alban Bergs \'Wozzeck\' inszeniert, dann inszeniert man immer Wagner mit. Das ist die Generation nach ihm, die sich auf sehr unterschiedliche Weise auf ihn bezieht. Wagners Musik habe durch ihre Kraft eine rauschhafte Wirkung auf viele Hörer, die Logik und Rationalität auflöse, sagte er. »Wir wollen Wagner rausholen aus dem rechtskonservativen Nationalismusbild und den frühen Wagner, den Avantgarde-Wagner, den Anarchisten Wagner in den Vordergrund stellen«, sagte der 37-jährige Regisseur. Richard Wagner ist für Baumgarten eine kulturelle Zentralfigur.
Ob es tatsächlich eine Schnittmenge von interessiertem Publikum gibt, das sowohl elektronische als auch Wagner-Musik mag, weiß Baumgarten nicht. »In der Elektro-Szene gibt es zumindest ein großes Interesse an Wagner, das habe ich bei den Vorbereitungen zu diesem Projekt erfahren", fügte er hinzu.

Halle: Elf Neuinszenierungen am Opernhaus in der kommenden Spielzeit
Mit insgesamt elf Neuinzenierungen präsentiert das Haus ein abwechslungsreiches Programm mit sechs Opern, einem Musical, zwei Ballettabenden und zwei Kinderstücken. Das OPERNHAUS HALLE bleibe, so hob Froboese hervor, auch bei knappen Kassen seinem ehrgeizigen Ziel treu, mit künstlerisch hochwertigen Produktionen regional wie überregional auf sich aufmerksam zu machen.
Eröffnet wird die Spielzeit am 15. September 2006 mit Gaetano Donizettis „Lucia di Lammermoor“ in der Regie von Paul Curran mit Romelia Lichtenstein in der Titelrolle.
Bisher weltweit einmalig in der Umsetzung ist die konzertante Aufführung von Richard Wagners „Das Rheingold“ am 07.Oktober 2006 in Kooperation mit dem Puppentheater Halle. Besondere Aufmerksamkeit verdient aber auch die Uraufführung von Ingomar Grünauers Oper „Cantor - Die Vermessung des Unendlichen“ über den halleschen Mathematiker und Begründer der Mengenlehre am 10.November 2006. Das Werk ist im Auftrag des OPERNHAUSES HALLE entstanden und bildet den Beitrag des Hauses zum 1200 jährigen Stadtjubiläum. Axel Köhler ist in der Titelrolle zu erleben. Wohl einen der originellsten Beiträge zum Mozart-Gedenkjahr inszeniert Ballettdirektor Ralf Rossa mit „Amadeus“, bei dem es sich ebenfalls um eine Uraufführung handelt, Premiere am 24. November 2006.
Das neue Jahr 2007 wird am 26.Januar mit Fred Berndts aufwändiger Inszenierung von Richard Strauss’ Komödie in drei Aufzügen „Der Rosenkavalier“ eingeläutet, die musikalische Leitung hat GMD Klaus Weise. Die Ur-Oper schlechthin, Claudio Monteverdis „L’Orfeo“, bildet den Glanzpunkt im Februar, inszeniert und in der Titelpartie besetzt von Kobie van Rensburg. Eine neue Musicalproduktion präsentiert das OPERNHAUS HALLE mit „MAR i CEL – der Himmel und das Meer“ ab dem 16.März 2007. Hartmut H.Forche bringt das Erfolgsstück aus Barcelona in der Deutschen Erstaufführung auf die Bühne.
Die zweite Ballettpremiere ist am 20.April Ralf Rossas „So ist die Liebe in den Alpen“ (oder „Die schlecht behütete Tochter“) mit der Musik von Ferdinand Herold“). Den Zuschauer erwarte, so Rossa, eine „deftige Ballett-Comedy, die großen Spaß macht“. Am 01.Juni bildet „Ariodante“, im Rahmen der Händel-Festspiele den Abschluss der Spielzeit. Das Händelfestspielorchester, das auch in „L’Orfeo“ zu hören ist, wird geleitet von Federico Maria Sardelli, einem der führenden Spezialisten für Alte Musik. Die kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Goethe-Theater Bad Lauchstädt setzt das OPERNHAUS HALLE mit gleich vier Wiederaufnahmen von Mozart-Opern gebührend fort: „Die Zauberflöte“, „Titus (La clemenza di Tito“, „Die Hochzeit des Figaro“ und „Die Entführung aus dem Serail“.
Quelle: Oper Halle

Dresden: Fabio Luisi gibt sein Debüt als Dirigent von Wagners „Ring“
Fabio Luisi dirigiert seinen ersten „Ring“: Er leitet die drei für 2006 vorgesehenen Zyklusaufführungen von Richard Wagners Opernmarathon in der Dresdner Semperoper. Der designierte Generalmusikdirektor der Sächsischen Staatsoper hat bei seinem „Ring“-Debüt neben den ausgezeichneten Dresdner Ensemblemitgliedern Protagonisten zur Verfügung, die weltweit als Stars von Wagner-Aufführungen gefragt sind: Stig Andersen, Mihoko Fjimura, Evelyn Herlitzius, Hans-Peter König, Nadja Michael, Jukka Rasilainen u.a.
Die Zyklen der viel beachteten „Ring“-Inszenierung von Willy Decker sind für Juni, August und September 2006 geplant. Dabei ist es Dresden-Besuchern im August/September zum ersten Mal innerhalb der letzten 60 Jahre möglich, den „Ring“ als vollständigen Zyklus im klassischen Wochenzeitraum erleben zu können.
Willy Decker vollendete die Inszenierung, an der er seit 2001 gearbeitet hatte, im Jahr 2003. Das Bühnenbild stammt von Wolfgang Gussmann, die Kostüme schufen Wolfgang Gussmann und Frauke Schernau.
Ring-Termine
Rheingold 05.06.06, 18 Uhr
Walküre 11.06.06, 17 Uhr
Siegfried 17.06.06, 18.00 Uhr
Götterdämmerung 21.06.06, 17.30 Uhr

Rheingold 28.08.06, 19 Uhr
Walküre 30.08.06, 18 Uhr
Siegfried 01.09.06, 17 Uhr
Götterdämmerung 03.09.06, 17 Uhr

Rheingold 05.09.06, 19 Uhr
Walküre 08.09.06, 18 Uhr
Siegfried 10.09.06, 17 Uhr
Götterdämmerung 13.09.06, 17 Uhr

Quelle: Semperoper

Magdeburg: Theater verabschiedet sich mit Werkschau von Ballettchefin
Magdeburg (ddp-lsa). Das Magdeburger Theater verabschiedet sich ab heute mit einer Werkschau-Woche von seiner langjährigen Ballettdirektorin und Chefchoreografin Schneider. Bis zum kommenden Sonntag werden ihre erfolgreichsten Inszenierungen nochmals gezeigt. Dazu gehören «Die Kameliendame«, »Der Nussknacker«, »Love Stories« und »Ein Sommernachtstraum». Den Abschluss der Ballettwoche wird eine große Gala mit Freunden und Weggefährten Schneiders bilden.
Schneider stammt aus dem lothringischen Metz. Ihre Tanzausbildung erhielt sie bei Victor Gsovsky in Paris. Sie tanzte bei John Cranko am Staatstheater Stuttgart und bei John Neumeier am Theater der Stadt Frankfurt am Main. Als Dozentin der John-Cranko-Akademie in Stuttgart bildete sie Tanzschüler wie Uwe Scholz aus. 1985 wurde sie Ballettdirektorin am Theater Krefeld-Mönchengladbach. 1992 übernahm sie die Ballettdirektion am Theater Magdeburg.

Dresden: „My private Amiland“ in der kleinen szene
Freiheitsstatue und Skyline, Cheergirls und Harleys, Cadillacs und Muffins: Unser amerikanischer Traum hat viele Gesichter. Mal banal und "trashig", mal kompliziert und tiefgründig. Immer mehr wird unser Amerika-Bild Teil der eigenen Alltagskultur, unseres "Way of Life". Der "Sound" dazu ist die Popmusik, Rock, Blues und Jazz. Doch es gibt einen Klang jenseits von Blue Notes und harten Beats. Eine Art "American Classical", die nicht zum klingenden Allgemeingut geworden ist. Wie kann man diese Musik erleben, in Räumen, mit Stimmen, mit Bildern? Echt amerikanisch mit einem kräftigen Schuss Sehnsucht und der vagen Ahnung von den "unbegrenzten Möglichkeiten"?
Mit all diesen Fragen beschäftigt sich der junge Regisseur Daniel Kötter, der mit seinem Stück „My private Amiland“ am 15. Juni, 20 Uhr in der kleinen szene, der Studiobühne der Semperoper Dresden, Premiere haben wird. Die Art, in der er sich mit seinen Protagonisten – den Staatsopernsängern Christiane Hossfeld und Matthias Henneberg, der Komponistin und Stimmperformerin Jennifer Walshe, dem Komponisten und Musiker Christoph Ogiermann und dem Pianisten Michael Lüdicke – diesem komplexen Thema nähert, ist neu.
Das Fernsehen zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Abend - deshalb auch der Untertitel des Stückes «Tele-Vision mit Liedern für Sänger, Performer, Raum und Video». Trailer, die teilweise sehr witzig und skurril, aber auch ernsthaft und kritisch sind, bilden den Rahmen für eine spannende Entdeckungsreise zwischen „Altem Europa“ und „Neuem Kontinent“.
Songs amerikanischer und deutscher Komponisten, Uraufführungen von Jennifer Walshe und Christoph Ogiermann sowie Musik, die auch aktuelle Themen aus Rock und Pop einbezieht, werden mitten in Dresden ein imaginäres Amerika entstehen lassen und zusätzlich der Frage nachgehen, was uns mit dem „Großen Bruder“ wirklich verbindet. Videoinstallationen mit Interviews, in denen Dresdner und in Dresden lebende Amerikaner ihre Sicht auf das Land jenseits des großen Teiches schildern, ergänzen die Musik.
Quelle: Semperoper

Leipzig: Händels Alcina - Neue Opernproduktion an der HfMT
Alternative zur Fußball-WM gesucht? Da ist die Zauberoper "Alcina" von Georg Friedrich Händel genau richtig. Nach der deutschen Erstaufführung im Jahre 1738 verschwand das Werk für 190 Jahre von der Bildfläche, bis die Oper 1928 in Leipzig wiederbelebt wurde. Grund genug also, Alcina wieder hier zu inszenieren.
In diesem Jahr steht das selten gespielte Werk auf dem Spielplan der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig (HMT). Regisseurin Jasmin Solfaghari erzählt mitreißend und einfühlsam die Geschichte von Verführung, Leidenschaft und Verzweiflung, aber auch davon, dass jene, die sich vorwiegend als die „Guten“ verstehen, beim Verteidigen dieser Haltung auch dunkle Seiten offenbaren. Solfaghari inszeniert dies ohne vordergründige Anspielungen als modernes poetisches Märchen, dessen emotionale und moralische Verwicklungen aus dieser Regie-Sicht ein hohes Identifizierungspotenzial für die Zuschauer bieten.
Die hoch motivierten Studierenden hat Solfaghari einfühlsam zu einem spielfreudigen Ensemble geformt, das diese Geschichte glaubwürdig und für uns Zeitgenossen glaubhaft darzustellen vermag.
Premiere 1: 9. Juni 2006 / Premiere 2: 10. Juni 2006
Weitere Aufführungstermine: 11., 12. und 13. Juni in der HfMT, Grassistraße 8
Quelle: HfMT Leipzig

Leipzig: Kinder führen orientalische Oper "Das Märchen vom Hahn" auf
Schon seit Monaten schlüpfen die Kinder der 3. Grundschule Leipzig in Kostüme der orientalischen Märchenhelden, um "Das Märchen vom Hahn", eine Kinderoper von Yasmin-Melissa Engelke, einzustudieren. Das Singspiel der Studentin der Leipziger Hochschule für Musik und Theater entstand nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Wera und Claus Küchenmeister.
Ein Hahn, der nicht mehr krähen kann, ist unnütz: Er verliert den Weck-Posten auf seinem geliebten Bauernhof. Vertrieben von seinen Freunden und seinem Herrn zieht er hinaus in die weite Welt, um sein Glück zu finden. Schon bald tritt er sich einen Dorn in den Fuß. Doch für den Hahn ist er ein Zeichen des Glücks: Er tauscht ihn gegen einen Herd, den Herd gegen eine Kuh, die Kuh gegen eine Braut und die Braut gegen ... ?!
Zu sehen ist das Stück am 15. und 16. Juli 2006 jeweils 15.00 Uhr im Großen Probesaal der Hochschule, Dittrichring 21. Am 18. Juli 2006 kommt das Märchen 10.00 Uhr im Schloss Schönefeld, Zeumerstr. 1-2 zur Aufführung.
Quelle: HfMT Leipzig