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Plattenindustrie macht Jagd auf Konsumenten +++ Apple weist der Plattenindustrie den Weg
Plattenindustrie macht Jagd auf Konsumenten(mid) New York/Fürth, 7/5/03. Die Musikindustrie versucht scheinbar mit allen Mitteln gegen Online-Piraten vorzugehen. Sie treibt nicht nur weiterhin die Entwicklung von Programmen voran, die Musikdownloads erschweren oder verhindern sollen, laut einem Bericht der New York Times sabotiert sie nun sogar auch Rechner von Tauschbörsennutzern. Wie das Blatt weiter erklärt, hätten die Labels verschiedene Softwarefirmen mit der Entwicklung von Programmen beauftragt habe, die beispielsweise die Online-Verbindung von Nutzern blockieren, laufende Anwendungen auf deren Rechnern einfrieren oder deren elektronische Musikdatenbank auf möglicherweise illegal kopierte Dateien durchsuchen und diese löschen sollen. Damit bewegt sich die Musikbranche in einer rechtlichen Grauzone am Rande der Legalität.
Die Plattenindustrie geht nun auch immer öfter gerichtlich gegen Einzelpersonen vor. So wurde vor wenigen Tagen eine Hausdurchsuchung im Landkreis Fürth erwirkt. Der Beschuldigte hatte ohne die Zustimmung der Rechteinhaber mehrere Tausend Titel zum Abruf bereitgestellt. Nach einer Anzeige des Branchenverbandes IFPI recherchierte die Staatsanwaltschaft über den Internetprovider des Nutzers die Identität des Studenten. Die IFPI betonte in diesem Zusammenhang ihre konsequente Vorgehensweise bei Urheberrechtsverletzungen. Gegen den Mann wurde nun ein Strafverfahren eingeleitet. Urheberrechtsverletzungen können mit Haft- oder Geldstrafe geahndet werden und weitere zivilrechtliche Verfahren der Rechteinhaber können folgen.
s. auch: http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=447…
Apple weist der Plattenindustrie den Weg
(mid) Cupertino, 7/5/03. Sehr zum Erstaunen der Musikbranche hat der Computer-Hersteller Apple mit seinem erst letzte Woche gestarteten iTunes Music Store bereits über eine Million Songs im Internet verkauft. Apple erhält Gerüchten zufolge von den beteiligten Plattenfirmen 35 Cent je Song und hätte bei einem Preis von 99 Cent je Titel somit in nur einer Woche über 350.000 Dollar mit seiner Neuentwicklung verdient. Angesichts solcher Verkaufszahlen zeigt sich Apple-Chef Steve Jobs zufrieden: "In noch nicht mal einer Woche sind wir zum weltweit größten Online-Musik-Unternehmen geworden", so Jobs. "Apple hat die erste komplette Lösung für das Zeitalter der digitalen Musik geschaffen: Die einfache Online-Bestellung der gewünschten Musik mit einem Klick, das Zusammenstellen der Lieblingslieder in individuellen Wiedergabelisten sowie die Möglichkeit, diese Musikstücke an jedem Ort zu hören."
Sichtlich überrascht zeigten sich auch die Bosse der Majors Universal und Warner. Mit so einem Erfolg in der ersten Woche hatten sie nicht gerechnet. Offenbar war die Überschreitung der 1 Mio-Marke in frühestens einem Monat, keinesfalls aber in nur einer Woche erwartet worden. Offenbar scheint es unter den Online-Musikkonsumenten - anders als von der Plattenlobby gebetsmühlenartig als Grund für die sinkenden Gesamtumsätze propagiert - auch ehrliche Nutzer zu geben.
Quelle: http://www.klassik.com/de/currents/news/latest.htm