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Fachverlage kritisieren geplante Urheberrechtsänderung

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Die deutschen Fachverlage sehen durch die geplante Urheberrechtsänderung ihre Existenz gefährdet. Die Initiative «Verlage und Wissenschaftler für ein faires Urheberrecht» forderte am Montag in Frankfurt am Main, Paragraf 52a des Gesetzentwurfs der Bundesregierung ersatzlos zu streichen.

Frankfurt/Main (ddp). Demnach wäre es Schulen, Hochschulen und nicht-kommerziellen Forschungseinrichtungen erlaubt, urheberrechtlich geschützte Werke für eigene Zwecke ohne Genehmigung zu digitalisieren, ins Intranet oder Internet zu stellen und von dort aus beliebig oft zu vervielfältigen. Die Initiative wurde von der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger mit Unterstützung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels gegründet.
«Durch einen solchen Paragrafen werden Autoren und Verleger enteignet», kritisierte der Verleger des Mohr-Siebeck-Verlags in Tübingen und Sprecher der Initiative, Georg Siebeck. Denn letztlich bräuchten alle deutschen Bibliotheken dann zusammen nur noch jeweils ein Exemplar eines Lehrbuches oder einer Fachzeitschrift, betonte er. Dieses könnte dann für alle Universitäten kopiert und in deren Datennetze gestellt werden. Kleine wissenschaftliche Verlage stünden damit vor dem Aus.