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Schere zwischen kopierter und verkaufter Musik öffnet sich immer weiter

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165 Millionen verkaufte CD-Alben gegen 259 Millionen mit Musik kopierte CD-Rohlinge und 622 Millionen aus dem Internet heruntergeladene Songs

"Letztes Jahr wurden in Deutschland eine Viertelmilliarde CD-Rohlinge nur mit Musik kopiert; das sind rund 100 Millionen Stück mehr als verkaufte CD-Alben, und die Schere geht immer weiter auseinander", erklärt Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände. "Ein Zusammenhang liegt auf der Hand: Wenn man ab morgen Brötchen kopieren könnte, wäre das auch schlecht für die Bäcker. Musik wird heute mehr gehört denn ja - nur bezahlt wird dafür seltener."

Zum Kopieren in Deutschland im Jahr 2002 hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) wie in den vergangenen Jahren auch eine repräsentative Studie erstellt, die auf der Basis einer Befragung von 10.000 Personen entstanden ist. Im Rahmen der Studie, die der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft und die Filmförderungsanstalt (FFA) erstmals gemeinsam in Auftrag gegeben haben, wurden Fragen zum Kopieren von Musik und von Spielfilmen und deren Auswirkungen gestellt. Die Ergebnisse liegen in allen wichtigen Bereichen weit über denen im letzten Jahr. Die Studie kann unter http://www.ifpi.de/news/278/brennerstudie.pdf und unter www.ffa.de eingesehen werden.

CD-Brennen:
· Insgesamt wurden 259 Millionen CD-Rohlinge mit Musik bespielt. Das entspricht einer Steigerung von 42% im Vergleich zu 2001.
· 22,5 Millionen Personen kopierten Musik auf CD-Rohlinge, im Vorjahr waren es noch 17,1 Millionen (+32%). Jede Person brannte im Durchschnitt 11,5 Rohlinge mit Musik.
· 56,6% davon brannten auch für nicht in ihrem Haushalt lebende Personen.
· 42% brannten häufig Neuheiten.
· 62,8% klonten geliehene Original-CDs komplett.
· 35,8% brannten ihre CDs von bereits gebrannten Rohlingen.
· Personen, die Musik auf CD-Rohlinge brannten, haben 16% weniger Geld für CDs ausgegeben.

Downloads aus dem Internet:
· 2002 wurden in Deutschland 622 Millionen Songs von fast ausschließlich illegalen Angeboten aus dem Internet heruntergeladen. 2001 waren es 492 Millionen)
· 6,4 Millionen Menschen luden Musik aus dem Internet herunter (2001: 4,9 Millionen; +31%)
· 93,6% davon luden keine kostenpflichtigen Angebote herunter. 81,5% kopierten Downloads auf CD-Rohlinge.
· Die Personen, die Musik aus dem Internet herunterladen, haben 25% weniger Geld für CDs ausgegeben als im Vorjahr.
· Mehr als die Hälfte aller Downloader gab für mindestens jede dritte Datei aber auch an, gar keinen Erfolg, lange Zeiten beim Herunterladen und Angst vor Viren gehabt zu haben.

"Die Studie zeigt auf, dass das die private Vervielfältigung auf CD-Rohlinge und illegale Internetangebote von Musik für die Musikwirtschaft existenzielle Schwierigkeiten macht. Hieran wird deutlich, wie wichtig Kopierschutzsysteme sind, um das immer selbstverständlichere Kopieren von Musik einzudämmen", erklärt Gerd Gebhardt. "Hierfür brauchen wir endlich die Novelle des Urheberrechtsgesetzes, die das Knacken von Kopierschutzsystemen verbietet.

Viele Menschen haben überdies bereits schlechte Erfahrungen mit illegalen Musikangeboten gemacht: Viren, ganz erfolglose Versuche oder lange Zeiten fürs Herunterladen sind eine gute Voraussetzung für legale Angebote: Denn die bieten hohe Musikqualität, garantierte Übertragungsstabilität und sichere Abrechnungswege. Die deutsche Musikwirtschaft bereitet zur Zeit ein branchenweites nationales Downloadangebot vor, das im Sommer starten soll."


P R E S S E M I T T E I L U N G - Hamburg, 04.04.2003

Weitere Informationen im Internet unter:
http://www.ifpi.de/news/278/brennerstudie.pdf


Für Rückfragen: Dr. Hartmut Spiesecke, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 040/ 589 747-22 . Spiesecke [at] phono.de (Spiesecke[at]phono[dot]de)

© Deutsche Landesgruppe der IFPI e.V. / Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V.
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