Im Namen des Kulturstaatsministers Wolfram Weimer und in Zusammenarbeit mit dem Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) wurden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Jenaer Kassablanca die Gewinner*innen des EMIL_ Der Deutsche Preis für Schallplattenfachgeschäfte 2025 ausgezeichnet. Übergeben wurden die Preise durch Laudator*innen, die jeweils einen persönlichen Bezug zu den ausgezeichneten Läden haben.
Der EMIL_ ehrt Schallplattenläden als wichtige soziale und gesellschaftliche Orte und rückt ihre Bedeutung für die kulturelle Vielfalt und Bildung in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Denn inhabergeführte, stationäre Plattenläden tragen wesentlich zum Erhalt einer vielfältigen Musikkultur in Deutschland bei, gerade auch im ländlichen Raum. Schallplattenfachgeschäfte stärken als vielfältiger und unabhängiger Absatzmarkt zudem die Existenzgrundlage von Künstler*innen und ihren Partner*innen. Emil Berliner, der Erfinder der Schallplatte und des Grammophons, ist Namensgeber des Preises.
Eine unabhängige, 9-köpfige Expert*innen- und Branchen-Jury hat aus insgesamt fast 200 Bewerbungen 14 Schallplattenläden in vier Kategorien ausgezeichnet: ‚Bestes Schallplattenfachgeschäft‘ sowie ‚Herausragendes Schallplattenfachgeschäft – Neugründung‘, ‚Herausragendes Schallplattenfachgeschäft – Innovation‘ und ‚Herausragendes Schallplattenfachgeschäft – strukturschwache Region‘.
Bei der feierlichen Preisverleihung erfuhren die Inhaber*innen in welcher der Kategorien ihre Schallplattengeschäfte ausgezeichnet wurden.
Im Einzelnen wurden folgende Schallplattenläden mit dem EMIL_ 2025 geehrt. Zehn Fachgeschäfte gewannen in der Hauptkategorie ‚Bestes Schallplattenfachgeschäft‘, dotiert mit jeweils 15.000 Euro:
- a-Musik, Köln
- De Plaat, Esens
- DISCover Record Store, Bochum
- Flight 13 Records, Freiburg
- Hanseplatte, Hamburg
- mono-Ton Tonträger und HiFi, Nürnberg
- phonocentrum, Leipzig
- Steeltown Records, Eisenhüttenstadt
- Tillophon, Annaberg-Buchholz
- Toxic Toast, Coburg
Als ‚Herausragendes Schallplattenfachgeschäft - Innovation‘ wurde darüber hinaus der Düsseldorfer Schallplattenladen A&O Medien prämiert und mit einem Preisgeld von 25.000 Euro bedacht. Der Sweetwater Recordstore aus Dresden erhielt 25.000 Euro in der Kategorie ‚Herausragendes Schallplattenfachgeschäft - Strukturschwache Region‘ und als ‚Herausragendes Schallplattenfachgeschäft - Neugründung‘ gewann der Sound Store Wiedenbrück ebenfalls 25.000 Euro.
Zudem wurde ein undotiertes Gütesiegel als ‚Bestes Schallplattenfachgeschäft‘ an HHV Records in Berlin vergeben, dessen Jahresumsatz in den vergangenen drei Jahren im Schnitt über einer Million Euro lag.
Alle ausgezeichneten Schallplattenläden erhielten das Gütesiegel als „Ausgezeichneter Ort der Kultur“ zur Anbringung in ihren Läden sowie eine eigens hergestellte 7“ aus Bio-Vinyl mit zwei Tracks (A-Seite: “Schallentin” von Twit One, B-Seite: “Zeitenwende” von fastmusic).
Birte Wiemann, Vorstandvorsitzende des Verbands unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT): „Rekord-Plattenläden, große Plattenläden, kleine Plattenläden, Preisträger*innen und Nicht-Preisträger*innen – vollkommen egal, wenn man die positive Energie im Raum im Jenaer Kassablanca aufgesaugt hat und sieht, wie Plattenladenbesitzer*innen nicht nur mit einem Preis und dem dazugehörigen Preisgeld ausgezeichnet werden, sondern spätestens seit dem letztjährigen EMIL_ eine Stimme und ein gemeinsames Netzwerk gefunden haben. Es ist diese Energie und dieses Netzwerk, auf das wir als Musikbranche und Gesellschaft zählen, denn die Plattenladenbesitzer*innen – unabhängig davon, ob EMIL_-Gewinner*in oder nicht – öffnen tagtäglich ganz pragmatisch die Tür zu einem der niedrigschwelligsten Kulturorte überhaupt. Im Namen des VUT möchte ich allen Preisträger*innen auch auf diesem Weg noch einmal die herzlichsten Glückwünsche aussprechen. Es ist wichtig, dass es euch gibt! Vollkommen unverständlich finde ich indes, dass die politisch Verantwortlichen diese Einschätzung ganz offenbar trotz Steigerung des Kulturetats nicht teilen.“
EMIL_ wird von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Zusammenarbeit mit dem Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) verliehen. Bei dem Preis handelt es sich um ein befristetes Vorhaben, welches aus dem parlamentarischen Verfahren stammt. In den Jahren 2024 und 2025 wurde der Preis auf dieser Grundlage realisiert und wird darüber hinaus vom Bund nicht weiter finanziert.
- Mehr Infos unter deutscher-preis-fuer-schallplattenfachgeschaefte.de.