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10.1.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst +++ Goslarer Kaiserring 2004 geht an Katharina Sieverding +++ Osnabrück: Ausstellung «Kunstsitz» im Felix-Nussbaum-Haus


3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst
Berlin (ddp-bln). Die 3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst ist vom 14. Februar bis 18. April in der Hauptstadt zu sehen. 50 Beiträge internationaler Künstler werden im «KW Institute for Contemporary Art» und im Martin-Gropius-Bau gezeigt, außerdem läuft ein Filmprogramm mit 30 cineastischen Arbeiten im Kino Arsenal, sagte Kuratorin Ute Meta Bauer am Freitag. In der Ausstellung dienen fünf so genannten Hubs als thematische Ankerpunkte: Migration, Urbane Konditionen, Sonische Landschaften, Moden und Szenen sowie Anderes Kino.
Referenzrahmen sei dabei Berlin, fügte Bauer hinzu. Der Zeitbogen spanne sich über die 70er und 80er Jahre über die Wende- und Nachwendezeit der 90er Jahre bis heute. Ein Großteil der ausgestellten Künstler lebe und arbeite in der Hauptstadt, die auf Kulturschaffende eine große Anziehungskraft ausübe. «Wir wollten uns mit dem Standort der Berlin Biennale und den Diskursen, die hier stattfinden, auseinandersetzen», fügte Bauer hinzu. Die Funktion des Kunstfestivals sei es, diese Diskurse aufzunehmen, zu verdichten und nach außen zu tragen.
Viele Beiträge seien für die Biennale neu produziert oder neu adaptiert worden, betonte Bauer. Fast die Hälfte der Teilnehmer seien Frauen. Neben den in Berlin lebenden und arbeitenden Künstlern liege das Augenmerk der Ausstellung auf Europa. Jüngste Teilnehmerin sei die 1976 geborene Norwegerin Maria Bustnes, ältester Teilnehmer der 1941 geborene Finne Erkki Kurenniemi. «Wir haben eine sehr vielfältige Zusammensetzung von Arbeiten, Konzepten, Medien und Hintergründen der einzelne Beteiligten», sagt Bauer. Neben Bildender Kunst und Film werden in der Ausstellung performative, sonische und urbane Inszenierungen gezeigt. Erstmals in der Geschichte des Kunstfestivals ist auch ein eigener Führungsdienst geplant.
http://www.berlinbiennale.de

Goslarer Kaiserring 2004 geht an Katharina Sieverding
Goslar (ddp-nrd). Der Kaiserring der Stadt Goslar geht in diesem Jahr an die Künstlerin Katharina Sieverding. Der renommierte Preis für moderne Kunst soll der Foto- und Videokünstlerin am 9. Oktober in einer Sondersitzung des Goslarer Rates verliehen werden, wie die Stadt am Freitag mitteilte.
Nach Ansicht der Jury hat die Künstlerin «wesentlich zur Erweiterung der Fotografie beigetragen». Sieverding gilt als Pionierin der großformatigen Foto-, Film- und Videokunst. In ihren Arbeiten reflektiere sie soziale und politische Themen wie die Rollenverteilung zwischen Frau und Mann und Fragen der eigenen Identität, hieß es in der Begründung. Zu ihren zentralen Gegenständen gehört die Idee der Metamorphose: So verschmelzen feminine mit maskulinen Zügen, Symbole des Lebens mit solchen des Todes.
Sieverding wurde 1944 in Prag geboren. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf und Berlin. Studiert hat sie als Meisterschülerin von Joseph Beuys in Hamburg und Düsseldorf. Seit 1965 hat Sieverding an zahlreichen internationalen Ausstellungen sowie Fotografie-, Video- und Film- und Performancepräsentationen teilgenommen. Mehrfach waren ihre Werke bei der «documenta» in Kassel sowie bei verschiedenen «Biennalen» - etwa in Paris, Venedig und Sydney - zu sehen.
Der Kaiserring gehört zu den bedeutendsten Kunstpreisen der Bundesrepublik und wird jedes Jahr vergeben. Ausgezeichnet werden zeitgenössische, international tätige bildende Künstler. Sie erhalten einen goldenen Ring überreicht, der dem Siegelring Kaiser Heinrichs IV. nachempfunden ist. Vor Sieverding haben diesen Preis unter anderem Henry Moore, Max Ernst, Joseph Beuys, Christo und im vergangenen Jahr William Kentridge erhalten.

Osnabrück: Ausstellung «Kunstsitz» im Felix-Nussbaum-Haus
Osnabrück (ddp-nrd). Sitzgelegenheiten stehen vom 18. Januar an im Mittelpunkt einer Fotoausstellung im Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück. Drei Jahre lang fotografierte Klaus Dierßen Stühle, Bänke und Sessel in europäischen Museen. Bis 14. März sind die Bilder unter dem Titel «Kunstsitz» auf den freien Wandflächen der Flur- und Übergangsräume des Felix-Nussbaum-Hauses ausgestellt, wie die Stadt Osnabrück am Freitag mitteilte. Die Fotografien sollen dabei formal wie inhaltlich Bezug nehmen auf die Architektur des Osnabrücker Museums, die von dem Amerikaner Daniel Libeskind konzipiert wurde.