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Talente gesucht - Pressepreis für Schülermedien ausgelobt +++ Rau gibt Startschuss für Bau des Literaturmuseums der Moderne +++ Kritiker Reich-Ranicki rügt die Feuilletons
Talente gesucht - Pressepreis für Schülermedien ausgelobt
Hannover (ddp-nrd). Die besten Schülermedien werden in den kommenden Wochen in Niedersachsen und Bremen gesucht. Dazu können sich bis Jahresende Nachwuchsredakteure um den Junioren-Pressepreis 2003 bewerben, wie der Verband der Niedersächsischen Jugendredakteure (VNJ) am Sonntag in Hannover mitteilte. Die Siegerpreise sind mit insgesamt 2250 Euro dotiert, die Zweit- und Drittplatzierten erhalten Sachpreise. Ausgerichtet wird der mittlerweile 14. Pressepreis-Wettbewerb gemeinsam mit dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV), Schirmherr ist Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU).
Bewerben können sich die besten Schülerzeitungen, sie erhalten je 500 Euro. Für die drei besten Online-Magazine stehen jeweils 250 Euro bereit. Bewertet werden von der Jury vor allem Gesamteindruck und inhaltliche Qualität, aber auch journalistische und gestalterische Aspekte. Die Aktion wird von zahlreichen Medien des Landes unterstützt.
Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2003. Anmeldeformulare und Informationen gibt es unter www.pressepreis.de im Internet sowie beim Verband der Niedersächsischen Jugendredakteure, Postfach 6143, 30061 Hannover, Telefon 0511-13880, Fax 0511-13883, oder über info [at] vnj.de (info[at]vnj[dot]de) per E-Mail.
Rau gibt Startschuss für Bau des Literaturmuseums der Moderne
Marbach (ddp). Bundespräsident Johannes Rau gibt am Montag den Startschuss für den Bau des Literaturmuseums der Moderne im baden-württembergischen Marbach am Neckar. Das Staatsoberhaupt wird anlässlich der «Marbacher Schillerwoche» die diesjährige Schiller-Rede halten. Danach setzt er den ersten Spatenstich für das Literaturmuseum, das neben dem Schiller-Nationalmuseum und dem Deutschen Literaturarchiv entstehen soll. Zu der Veranstaltung werden unter anderem auch Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) und der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Hans Martin Bury (SPD), erwartet.
Das Literaturmuseum der Moderne wurde von dem Architekten David Chipperfield entworfen und soll im November 2005 eröffnet werden. Das Gebäude wird künftige Heimat der Bestände des Deutschen Literaturarchivs zum 20. und 21. Jahrhundert. Die verschiedenen Epochen und Strömungen der modernen Literatur sollen dort auf einer Ausstellungsfläche von 1000 Quadratmetern gezeigt werden.
Kritiker Reich-Ranicki rügt die Feuilletons
München (ddp). Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki findet Teile der deutschen Zeitungsfeuilletons langweilig. Die Kritik in den Zeitungen sei «oft umständlich und zugleich unentschieden, sagte er dem Nachrichtenmagazin »Focus«. »Manche Rezensenten wollen vor den Lesern alles ausbreiten, was sie über das jeweilige Thema wissen«, fügte er hinzu. In Romanbesprechungen werde allzu ausführlich der Inhalt nacherzählt. Er dagegen gebe sich immer Mühe, nicht langweilig zu sein.
Reich-Ranicki kritisierte auch die Autorin Elke Heidenreich, die im ZDF die Literatursendung »Lesen!« präsentiert. Sie sei eine Frau mit »großen Vorzügen«, die Bücher liebe und über Bücher mit großer Suggestivität zu sprechen vermöge. »Aber Heidenreich ist keine Literaturkritikerin und auch keine Literaturkennerin«, betonte er.
Auch mit dem Schriftsteller Martin Walser geht Reich-Ranicki hart ins Gericht. »Von allen lebenden deutschen Schriftstellern ist Walser der eitelste. Ehrgeiz und Eitelkeit haben seinen Blick getrübt, seine Selbstkontrolle stark eingeschränkt und schließlich sein Talent zerstört«, sagte Reich-Ranicki. Walser hatte 2002 den auf Reich-Ranicki zielenden satirischen Roman »Tod eines Kritikers veröffentlicht.
Reich-Ranicki kritisiert auch den Nobelpreisträger Günter Grass, mit dem er sich nach einer harschen Kritik an dessen Roman «Ein weites Feld» überworfen hatte. Reich-Ranickis positive Besprechungen der jüngsten Grass-Bücher «Im Krebsgang» und «Letzte Tänze» waren allgemein als Versöhnungsangebot aufgefasst worden. Dem widersprach er jetzt: «Es war kein Versöhnungsangebot, weil ich weiß, welche Bedingung Grass für die Versöhnung gestellt hat», sagte Reich-Ranicki und fügte hinzu: «Eine völlig sinnlose Bedingung: Ich soll meine Kritik seines Romans \'Ein weites Feld\' zurücknehmen. Wie soll ich das machen? Soll ich die Nummern der Zeitung von den Lesern zurückverlangen?»