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Halle: Weidanz-Preis für junge Bildhauer ausgeschrieben +++ Leipzig: Bildermuseum erhält Kupferstich-Sammlung von 1585 +++ Berlin: Kunstsammler Berggruen als Berliner Ehrenbürger geehrt
Halle: Weidanz-Preis für junge Bildhauer ausgeschrieben
Halle (ddp-lsa). Die hallesche Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein hat den Gustav-Weidanz-Preis 2004 für junge Bildhauer ausgeschrieben. Er ist mit 2500 Euro dotiert. Mit der Preisvergabe sei eine Studio-Ausstellung des künstlerischen Werkes des Preisträgers verbunden, wie die Burg am Mittwoch mitteilte. Teilnahmeberechtigt sind junge Bildhauerinnen und Bildhauer, die ihren Wohnsitz in Deutschland und das 30. Lebensjahr noch nicht überschritten haben.
Gustav Weidanz (1889-1970) leitete an der Burg Giebichenstein von 1916 bis 1959 die Fachklasse für Bildhauerei. Seiner testamentarischen Verfügung entsprechend vergibt die Gustav-Weidanz-Stiftung seit 1975 einen Preis zur Förderung junger Bildhauer. Über die Preisvergabe entscheidet das Kuratorium der Stiftung. Bewerbungsschluss für das laufende Jahr ist der 10. September.
http://www.burg-halle.de
Leipzig: Bildermuseum erhält Kupferstich-Sammlung von 1585
Leipzig (ddp-lsc). Das Leipziger Museum der Bildenden Künste wird um eine Attraktion reicher. Der vierbändige «Thesaurus veteris et novi Testamenti» («Schatz des Alten und Neuen Testaments») aus dem Jahre 1585 wird nach Museumsangaben am Donnerstag übergeben. Die Kupferstich-Sammlung enthält Arbeiten fast aller wichtigen Künstler aus dem Antwerpen des 16. Jahrhunderts. Sie umfasst 118 Blätter aus dem Alten und 134 Blätter aus dem Neuen Testament sowie die Apostel- und Erzväterserien.
Ein belgischer Sammler, der eines der wenigen erhaltenen Exemplare besitzt, hatte dem Museum seine Ausgabe zum Kauf angeboten. Ein in Leipzig ansässiges Unternehmen finanziert die Neuerwerbung. Das einzige bislang in Deutschland ausgestellte Exemplar war im Zweiten Weltkrieg in der Berliner Kupferstich-Sammlung verbrannt.
Berlin: Kunstsammler Berggruen als Berliner Ehrenbürger geehrt
Berlin (ddp). Der Kunstsammler und Mäzen Heinz Berggruen ist mit der Berliner Ehrenbürgerwürde geehrt worden. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) würdigte den 90-Jährigen am Donnerstag als «Glücksfall» für die Stadt. Berggruen verkörpere Würde, Ehre und selbstbewusstes bürgerschaftliches Engagement. Seine grandiose Gemäldesammlung im Stüler-Bau habe «Berlins Ruf als Kulturmetropole enorm befördert».
Berggruen wurde 1914 als Sohn einer jüdischen Familie in Berlin geboren und emigrierte 1936 in die USA. Nach dem Krieg gründete er in Paris eine Galerie, die zu den ersten Adressen der internationalen Kunstszene zählte. 1980 gab er seine Arbeit als Galerist auf und widmete sich dem Ausbau seiner Sammlung. Im Jahr 2000 verkaufte er seine Sammlung dem Land Berlin.
Quedlinburg: Förderung für Feininger-Galerie gesichert
Magdeburg/Quedlinburg (ddp-lsa). Die Förderung der Feininger-Galerie in Quedlinburg ist gesichert. Mit einem Zuwendungsbescheid haben das Land Sachsen-Anhalt, der Landkreis und die Stadt Quedlinburg sowie der Förderverein eine Grundlage für die Weiterentwicklung der Arbeit in der Galerie geschaffen, wie das Kultusministerium am Donnertag in Magdeburg mitteilte. Mit der Vertragsunterzeichnung durch Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) würden der Galerie insgesamt 602 000 Euro bereitgestellt. Dabei hätten das Land 270 000 Euro, der Landkreis 310 000 Euro, die Stadt Quedlinburg 10 000 und der Förderverein 12 000 Euro beigesteuert.
Den Angaben nach verfolgt das Land mit dem Vertrag das Ziel, die Feininger-Galerie schrittweise inhaltlich sowie organisatorisch mit der Stiftung Moritzburg in Halle, dem Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalts zu verbinden. Zu diesem Zweck sei bereits ein Kooperationsvertrag zwischen der Stiftung Moritzburg und der Feininger-Galerie geschlossen worden.
Der deutsch-amerikanische Maler und Grafiker Lyonel Feininger (1871-1956) zählt zu den außergewöhnlichsten Persönlichkeiten der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts sowie zu den bedeutendsten Vertretern der «Klassischen Moderne». In seiner Wahlheimat Deutschland verbrachte er 50 Jahre. Die Quedlinburger Sammlung ist der umfangreichste Grafikbestand in Europa. Er umfasst die Werke aus den Jahren zwischen 1906 und 1937. Dabei ist es den Angaben nach dem Quedlinburger Hermann Klumpp und seiner Frau zu verdanken, dass die heute in der Galerie befindlichen Kunstwerke vor der Vernichtung durch die Nationalsozialisten bewahrt wurden.