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Worms: Nibelungenspiele starten in vierte Saison +++ Halle: Energieversorger und theatrale laden zum Sommertheater +++ Berlin: RBB und Literaturhaus Berlin schreiben Walter-Serner-Preis 2005 aus +++ Greifswald: Land verlängert Förderung für Koeppen-Haus +++ Pullach: Theateralmanach 2005/2006 erschienen
Worms: Nibelungenspiele starten in vierte Saison
Worms (ddp). Mit der Premiere von Friedrich Hebbels Trauerspiel «Die Nibelungen» starten die Wormser Nibelungenspiele am Freitagabend in ihre vierte Saison. Wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten, sind bereits 90 Prozent der Karten verkauft. Vor dem Nordportal des Wormser Doms inszeniert die Theater- und Opernregisseurin Karin Beier die dreistündige Neufassung des ursprünglich fast zehn Stunden langen Originals.
Götz Schubert übernimmt nach einem Jahr Pause wieder die Rolle des Siegfried. «Aller guten Dinge sind drei», begründete Schubert seine Rückkehr an den Rhein. Die Nibelungenspiele seien «ins Rollen gekommen», die «Sehnsucht nach den Kollegen» habe ihn «nach Hause» getrieben. Außerdem sind wie in den Vorjahren in den Hauptrollen Maria Schrader (Kriemhild), André Eisermann (Giselher), Manfred Zapatka (Hagen), Itzhak Fintzi (Etzel) und Wiebke Puls (Brunhild) zu sehen. Joachim Król ist nun zum zweiten Mal als König Gunther dabei. Erstmals bei den Nibelungenfestspielen steht Tilo Kleiner als Werbel auf der Bühne.
Die Festspiele werden von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet. Unter anderem lesen Schauspieler wie Christian Quadflieg, Manfred Krug sowie der Kabarettist Werner Schneyder Texte von Brecht, Hebbel und anderen. Um das Thema «Was ist deutsch?» geht es am 21. August in der «Wormser Runde» mit Hellmuth Karasek, Dieter Wedel und John von Düffel.
Die Festspiele finden vom 12. bis zum 27. August statt, gespielt wird täglich außer montags. Für den Fall, dass eine Vorstellung wegen Regens ausfallen muss, sind zwei Ausweichtermine für den 22. und den 28. August angesetzt.
http://www.nibelungenfestspiele.de
Halle: Energieversorger und theatrale laden zum Sommertheater
Halle (ddp-lsa). Mit Schillers «Die Räuber» startet die Energieversorgung Halle heute gemeinsam mit der theatrale ins Sommertheatervergnügen. Im Rahmen der Aktion «Ein Herz für Halle» lädt das Unternehmen bis zum 18. August jeweils für 20.30 Uhr auf die Burg Giebichenstein ein. In der Inszenierung wird auf jegliche Kulisse verzichtet.
Das Unternehmen unterstützt nach eigenen Angaben dieses Theaterprojekt bereits zum dritten Mal. Für jeden Besucher spendet der städtische Betrieb zwei Euro für einen sozialen Zweck. Die Spende teilen sich das Jugendkabarett und der Senioren-Kreativ-Verein Halle.
Berlin: RBB und Literaturhaus Berlin schreiben Walter-Serner-Preis 2005 aus
Berlin (ddp-bln). Das Kulturradio vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und das Literaturhaus Berlin haben den Walter-Serner-Preis 2005 ausgeschrieben. Autoren seien aufgefordert, eine unveröffentlichte Kurzgeschichte einzusenden, die vom «Leben in den großen Städten» erzählt, teilten die Initiatoren in Berlin mit. Der Umfang der Geschichte solle sieben Seiten nicht überschreiten. Einsendeschluss ist der 15. September 2005. Der Walter-Serner-Preis ist mit 3000 Euro dotiert und wird Ende November im Literaturhaus Berlin verliehen.
Den Preis für Kurzgeschichten gibt es seit Mitte der 70er Jahre. Zunächst wurde er allein vom Sender Freies Berlin (SFB) verliehen. 1996 und 1997 beteiligte sich die «Berliner Zeitung»; seit 1998 wird die Auszeichnung gemeinsam mit dem Literaturhaus Berlin ausgeschrieben.
Der 1889 in Karlsbad geborene Schriftsteller Walter Serner galt als literarisches Enfant terrible und brillanter sozialer Beobachter. Der Jurist jüdischer Herkunft schrieb ab 1908 für die von seinem Vater herausgegebene «Karlsbader Zeitung», schloss sich mit seinem Manifest «Letzte Lockerung» der Dada-Bewegung an und zog rund ein Jahrzehnt schreibend durch Europa - wobei er sich vor allem durch seine Kriminalgrotesken einen Namen machte. Bis 1942 lebte er als Lehrer in Prag, von dort wurde er mit seiner Frau ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Seit dem 20. August 1942 gilt Serner als verschollen.
Greifswald: Land verlängert Förderung für Koeppen-Haus
Greifswald (ddp-nrd). Der Betrieb des Greifswalder Koeppen-Hauses wird ein weiteres Jahr lang vom Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert. Bis Juli 2006 werde der Koordinator des Literaturzentrums mit einem Personalkostenzuschuss unterstützt, teilte das Arbeitsministerium am Dienstag in Schwerin mit.
Damit sollen zugleich die Vorbereitungen der Veranstaltungen im Jubiläumsjahr anlässlich des 100. Geburtstages des in Greifswald geborenen Schriftstellers Wolfgang Koeppen (1906-1996) gefördert werden. Geplant sind unter anderem Lesungen, Ausstellungen, Filmvorführungen, Vorträge und Konzerte.
Koeppen Geburtshaus war im April 2003 nach umfassender Sanierung als Literaturzentrum eröffnet worden. Etwa 1,6 Millionen Euro hatten Bund, das Land und die Hansestadt Greifswald in die Sanierung investiert. Das Gebäude beherbergt unter anderem das komplett erhaltene Arbeitszimmer mit Schreibmaschine, Lesestuhl und Reisekoffer des in München gestorbenen Autors.
Literatur-Nobelpreisträger und Koeppen-Freund Günter Grass hatte 1999 Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) für den Erhalt des Hauses gewonnen. Ein Jahr später gründete Grass gemeinsam mit dem Autor Peter Rühmkorf eine Koeppen-Stiftung.
http://www.literaturzentrum.org
Pullach: Theateralmanach 2005/2006 erschienen
Der Theateralmanach des Münchner Theateragenten Bernd Steets erscheint in diesem Jahr zum 14. Mal. Der Almanach ist das Standardwerk für alle Theaterschaffenden. Er bietet eine Vorausschau auf die kommende Spielzeit.
Alle deutschsprachigen Theater, die selbst produzieren, sind darin erfasst. Der Theateralmanach beinhaltet Informationen zu Veränderungen an den Theatern
( Intendantenwechsel etc.), zu den Etats der Theater, zum Personalstand, zu den Besucherzahlen der vergangenen Spielzeit und die Spielpläne 2005/2006 mit Premierendaten und den Regisseuren. Dazu kommt ein Überblick über die Theatersituation in den einzelnen Bundesländern und den großen Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Bernd Steets: Theateralmanach - Spielzeit 2005/2006. Eine Topographie der deutschsprachigen Theater. Die Theater in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Überblick - Daten, Spielpläne, Kommentare.
edition Smidt, ISBN 3 – 9808009 – 7 – 0, 18.- EURO
http://www.editionsmidt.de