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1.12.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Kassel: documenta-Chef will Weltkunstschau auf sechs Standorte verteilen +++ Hannover: Historisches Museum erhält Koken-Gemälde als Dauerleihgabe +++ Bregenz: Kunsthaus Bregenz zeigt Cindy-Sherman-Retrospektive +++ Oberhausen: Schau mit Werken von Valery Koshlyakov ab Samstag


Kassel: documenta-Chef will Weltkunstschau auf sechs Standorte verteilen
Kassel (ddp). Die Kasseler documenta 2007 soll sich auf sechs Standorte im Stadtgebiet verteilen. Erstmals in der Geschichte der Weltkunstschau werde auch der Bergpark Wilhelmshöhe genutzt, sagte documenta-Sprecherin Catrin Seefranz am Donnerstag. Neben den bewährten Ausstellungsräumen in der Kunsthalle Fridericianum und der documenta-Halle wolle Kurator Roger M. Buergel außerdem die Neue Galerie bespielen und einen Glaspavillon in der Karlsaue aufstellen.
Die mit drei Millionen Euro kalkulierten Kosten für diesen Zusatzbau vor der Orangerie seien allerdings noch nicht gedeckt, sagte Seefranz. Ein von Buergel gegründeter «Initiativkreis» mit prominenten Wirtschaftsvertretern wie Miuccia Prada oder Arend Oetker solle dafür Spenden sammeln.
Die 1955 von Arnold Bode ins Leben gerufene documenta gilt als die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Vom 16. Juni bis 23. September 2007 wird die zwölfte Auflage der Schau ihre Tore öffnen.

Hannover: Historisches Museum erhält Koken-Gemälde als Dauerleihgabe
Hannover (ddp-nrd). Das Historische Museum Hannover wird heute um ein bemerkenswertes Exponat reicher. Pünktlich zum Beginn der Adventszeit wird dem Museum das Gemälde «Weihnachtsmarkt um 1850» des hannoverschen Malers Edmund Koken als Dauerleihgabe übergeben.
Edmund Koken spielte als Ahnherr einer ganzen Künstlerdynastie eine bedeutende Rolle im städtischen Kulturleben. Nach seinem Studium an der namhaften Münchner Kunstakademie etablierte er sich seit 1841 in seiner Heimatstadt Hannover als angesehener Künstler. Daneben wirkte er maßgeblich beim Aufbau der städtischen Kunstszene mit.
Im Sommer 2004 präsentierte das Museum mit einer großen Sonderausstellung erstmals 100 Werke der Malerfamilie Koken. Darunter waren Gemälde und Graphiken aus Privatbesitz, die nie vorher öffentlich gezeigt wurden.

Bregenz: Kunsthaus Bregenz zeigt Cindy-Sherman-Retrospektive
Bregenz (ddp). Das Kunsthaus Bregenz zeigt ab Samstag die erste große Einzelausstellung der Fotokünstlerin Cindy Sherman in Österreich. Die Schau umfasst nach Angaben des Hauses alle Schaffensperioden der 1954 in einem Vorort von New York geborenen Künstlerin. Sherman bedient sich ihrer eigenen Person als Modell ihrer Inszenierungen. Ihre Bilder sind jedoch keine Selbstporträts, vielmehr stellt sie mit Hilfe verschiedener Accessoires erfundene Personen dar.
Zu den rund 250 ausgestellten Werken gehören Fotos im Stil von Modemagazinen, groteske Bilder mit Puppen und Prothesen sowie Fotos, auf denen Sherman in die Rolle historischer Frauen- und Männerfiguren schlüpfte. Die Fotos sind oft parodistisch.
Die Ausstellung läuft bis 28. Januar 2007. Anschließend ist sie im Louisiana Museum of Modern Art im dänischen Humblebaek zu sehen (9. Februar bis 13. Mai), danach im Martin-Gropius-Bau in Berlin (13. Juni bis 10. September).

Oberhausen: Schau mit Werken von Valery Koshlyakov ab Samstag
Oberhausen (ddp-nrw). In der Ludwiggalerie in Oberhausen ist ab Samstag eine Ausstellung mit 50 Werken des russischen Künstlers Valery Koshlyakov zu sehen. Gezeigt würden Objekte, Fotos und Videos des 1962 geborenen Künstlers, der heute in Moskau, Berlin und Paris lebt und arbeitet, teilte eine Sprecherin am Donnerstag mit.
Koshlyakovs Vorliebe beim Material gelte dem Karton, braunem Packband und grellbuntem Klebeband. Die Bilder, teils auf farbiger Plastikfolie über Keilrahmen, überraschten von Ferne durch ihren Realismus, während sich von Nahem die Assoziation mit dem Pinselstrich expressiver Malerei kaum zurückdrängen lasse. Den Betrachter fessele die Reibung zwischen konkret Sichtbarem und der entstehenden Illusion, zwischen denen die Wahrnehmung hin- und her wandert, sagte die Kunsthistorikerin Barbara Wittwer.
Die Arbeiten von Koshlyakov sind den Angaben zufolge in international bedeutenden Sammlungen und Galerien vertreten. Die Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen ist dienstags bis sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.