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Emden: Besucherrekord beim Emder Filmfest +++ Hamburg: 20. Internationales Kurzfilmfestival
Emden: Besucherrekord beim Emder Filmfest
Emden (ddp-nrd). Mit einem Besucherrekord ist am Mittwochabend das Emder Filmfest zu Ende gegangen. Mehr als 21 000 Zuschauer wurden bei den Vorstellungen in Emden, Aurich und Norderney gezählt, wie die Festivalleitung am Donnerstag in Emden mitteilte. Damit strömten rund 1000 Menschen mehr in die Kinos als im vergangenen Jahr. Auf dem Programm standen 53 Lang- und 60 Kurzfilme, darunter sieben Uraufführungen und neun Deutschland-Premieren.
Höhepunkt des achttägigen Festivals war die Preisverleihungsgala am Sonntagabend. Den mit 10 000 Euro dotierten Bernhard-Wicki-Preis gewann das Drama «Song For A Raggy Boy» der irischen Regisseurin Aisling Walsh. Der Ostfriesische Kurzfilmpreis ging an «Vergissmeinnicht» von Till Endemann. «The Wooden Camera\\" von Ntshaveni Wa Luruli erhielt den DGB-Filmpreis, der in Köln lebende Regisseur Satyan Ramesh den Promotion-Filmförderpreis.
http://www.filmfest-emden.de
Hamburg: 20. Internationales Kurzfilmfestival
Hamburg (ddp-nrd). «Der Kurzfilm ist ein großartiger erster Schritt für einen jungen Filmemacher», sagte einst der Regisseur Roman Polanski. Ähnlich wie für Polanski war auch für andere heute renommierte Filmemacher wie Wim Wenders und Doris Dörrie der Kurzfilm das Sprungbrett für ihre Karriere. So verwundert es kaum, dass bei der Leitung des 20. Internationalen Kurzfilmfestivals in Hamburg geradezu eine Flut von Beiträgen eingegangen ist: 3300 Filme von Regisseuren aus 70 Ländern wurden im Vorfeld gesichtet. Die 350 besten Kurzfilme flimmern bis Montag in vier Kinos der Hansestadt.
Ausgesucht worden seien «Filme mit Herzblut« und Werke, »die über ihren Entstehungsmoment hinaus interessant sind«, sagt der künstlerische Leiter des Festivals, Jürgen Kittel. Die Resonanz des Publikums war bereits zur Eröffnung am Mittwochabend groß, die Kinos gut gefüllt.
Und die Zuschauer bekamen am ersten Abend auch gleich einen der Favoriten auf den Publikumspreis im »Internationalen Wettbewerb« zu sehen: Den Animationsfilm «Cats or Dogs», der mit brillanten Ideen und klarem Witz in neun Minuten der Frage «Ist man eher Hunde- oder Katzentyp?» auf den Grund geht.
Stilistische und thematische Vielfalt bestimmt das Programm des sechstägigen Festivals. In «Universo» beispielsweise stellt der brasilianische Regisseur Marcos DeBrito die Welt auf den Kopf: Aufgrund der umgekehrten Schwerkraft wird das Leben für den Protagonisten zu einem Balanceakt. Der irische Filmemacher Ken Wardrop lässt auf sehr humorvolle Weise seine Mutter nackt vor der Kamera über ihr Leben und ihren Körper sprechen, ohne der Gefahr des Voyeurismus zu erliegen. «Es sind oft die kleinen Episoden aus dem Leben, die mittels Kurzfilm interessant gemacht werden», erläutert Kittel.
Als das Festival 1985 aus der Taufe gehoben wurde, zeigte es unter dem Motto «No Budget» gerade einmal zwei Dutzend Kurzfilme. «Vor 20 Jahren war an ein Festival mit internationalem Charakter nicht zu denken», erinnert sich Kittel. Schnell sprach sich das hanseatische Projekt jedoch bei den Cineasten herum und bekam reichlich Zulauf von Kinogängern und Filmemachern aus der ganzen Welt. So hat sich das Hamburg in den vergangenen zwei Jahrzehnten neben Oberhausen zu einer festen Größe in der Kurzfilmszene entwickelt.
In fünf Kategorien wetteifern die Filmemacher um die Gunst des Publikums und der Jury. Neben dem »Internationalen Wettbewerb" gehört vor allem der «Flotte Dreier» - so genannte Shorties, die nicht länger als drei Minuten dauern - zu den Publikumslieblingen. Aber auch die Reihen «Made in Hamburg» und «Made in Germany», die einen Überblick über das Können der einheimischen Filmemacher geben, zählen zum festen Bestandteil des Programms. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 16 500 Euro vergeben. Erstmals verliehen wird in diesem Jahr der mit 6000 Euro dotierte Jameson Short Film Award für eine deutsche Produktion.
Lorenz Eichhorn
http://www.shortfilm.com