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12.4.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Staatsgalerie Stuttgart zeigt Skulpturen von Ernst Ludwig Kirchner +++ Cranach-Dauerausstellung öffnet in Wittenberg +++ Kunst im Keller - Neue Ausstellung «under ground» im Albertinum +++ Moderne Wunderkammer - «science + fiction» im Karlsruher ZKM

Staatsgalerie Stuttgart zeigt Skulpturen von Ernst Ludwig Kirchner
Stuttgart (ddp-bwb). Die Staatsgalerie Stuttgart zeigt ab Samstag unter dem Motto «Der Maler als Bildhauer» Werke von Ernst Ludwig Kirchner. Im Mittelpunkt steht die plastische Arbeit des bekannten Expressionisten. Etwa 140 Skulpturen, aber auch alltägliche Gebrauchsgegenstände hat der Künstler geschaffen, von denen nur noch 70 erhalten sind. 60 dieser Arbeiten sind in der Staatsgalerie zu sehen.
Ganz im Gegensatz zu seiner Malerei fanden die Skulpturen Kirchners bislang keine große Beachtung. Dies will die Staatsgalerie mit der Schau ändern. «Diese Kirchner-Ausstellung ist die wichtigste des Jahres», betonte der Direktor des Davoser Kirchner-Museums, Roland Scotti, im Vorfeld der Eröffnung in Stuttgart. Ernst Ludwig Kirchner lebte und arbeitete von 1918 bis zu seinem Freitod 1938 in Davos. Die Schau enstand in deutsch-schweizerischer Zusammenarbeit.
Die Ausstellung will an Beispielen auch aufzeigen, dass Kirchner intermedial gearbeitet hat. Viele der in Holz gehauenen Figuren finden sich auch in seiner Malerei wieder. Ausgestellte Skizzenbücher und Briefe vermitteln zudem die Entstehungsgeschichte einiger Plastiken und Gebrauchsgegenstände.
Kirchners Skulpturen sind häufig von afrikanischen und exotischen Einflüssen geprägt. Viele Exponate stammen aus dem Davoser Kirchner-Museum. Die Staatsgalerie steuerte unter anderem zwei Hauptwerke bei: Die mannshohen Skulpturen «Adam» und «Eva», die Kirchners Davoser Hauseingang säumten. Andere Werke wurden aus privaten Sammlungen entliehen.
Die Ausstellung ist täglich außer montags von 10.00 bis 18.00 Uhr, donnerstags bis 21.00 Uhr zu sehen. Ein Katalog wird für 16,90 Euro angeboten.
http://www.staatsgalerie.de

Cranach-Dauerausstellung öffnet in Wittenberg
Wittenberg (ddp). Eine Dauerausstellung über den Renaissancemaler Lucas Cranach den Älteren (1472-1553) öffnet am Freitag (20.00 Uhr) in der Lutherstadt Wittenberg. Gezeigt wird unter anderem eine original nachgebaute Gutenberg-Presse, die so in Cranachs Werkstatt gestanden haben dürfte. In einer Schatzkammer werden zwei bisher nicht der Öffentlichkeit präsentierte Originale ausgestellt. Ein Teil der Exposition widme sich den persönlichen Beziehungen des Meisters, teilte die Cranach-Stiftung am Donnerstag mit. Komplettiert wird die Ausstellung durch Leihgaben anderer Museen.
Anlässlich des 450. Todestages von Cranach steht das Jahr 2003 in der Lutherstadt Wittenberg ganz im Zeichen des Künstlers und Gelehrten. Im Rahmen des Festjahres werden unter anderem Mitte September Cranach-Experten aus aller Welt zu einer internationalen Kunsthistorikertagung erwartet, um sich über neueste Forschungsergebnisse auszutauschen. Zudem haben die Lutherstadt und die Cranach-Stiftung einen Preis unter dem Titel «Vorbild-Nachbild. Hommage á Lucas Cranach d. Ä.» ausgelobt. Weitere Höhepunkte sollen die sonntäglichen «Kanzelreden» in der Wittenberger Schlosskirche setzen.
Cranach war von 1505 bis 1550 in Wittenberg als Hofmaler, Apotheker und Ratsherr tätig. Durch seinen Freund Martin Luther war Cranach mit dem reformatorischen Gedanken vertraut und wurde so zum Bildschöpfer der Reformation. Ein reformatorisches Programmbild ist der Altar der Wittenberger Stadtkirche. Etwa 30 Gemälde und 600 Grafiken von Cranach dem Älteren und dem Jüngeren befinden sich in Wittenberger Sammlungen und Kirchen.
http://www.cranach.de

Kunst im Keller - Neue Ausstellung «under ground» im Albertinum
Dresden (ddp-lsc). Das bis zum August-Hochwasser als Depot genutzte Kellergewölbe des Albertinums wird für zwei Monate mit Kunst geflutet. Innerhalb einer Sonderausstellung präsentieren acht Künstler ab Samstag in den freigeräumten Sandsteintonnen Videoarbeiten, Lichtprojektionen und Klangbilder, wie die Staatlichen Kunstsammlungen am Freitag in Dresden mitteilten. Zum Abstieg in die «under ground» gelegenen Räume laden unter anderem an die Wände projizierte Nachttiere, Geräusche aus dem Eurotunnel zwischen Frankreich und England sowie im Keller verbliebene Abgüsse antiker Skulpturen.
Auf dem neu hinzu gewonnenen Ausstellungsterrain solle künftig ein Zentrum für Gegenwartskunst installiert werden, sagte der Direktor der Galerie Neue Meister, Ulrich Bischoff. Damit könne die einmalige Chance des Gebäudes genutzt werden, Kunstwerke «von Ägpyten bis heute» an einem Ort zu zeigen.
Aus dem insgesamt 2000 Quadratmeter großen Untergeschoss waren im August vergangenen Jahres die Depots der Galerie Neue Meister und der Skulpturensammlung in äußerster Eile evakuiert worden, da das Hochwasser auch dieses unterirdische Gewölbe unter Wasser gesetzt hatte. Bischoff zufolge hatten sich die Kunstsammlungen daraufhin vorgenommen, auf diese Notlage so schnell wie möglich mit einer künstlerischen Aktion zu reagieren. Die Sonderausstellung ist bis zum 11. Juni geöffnet, der Eintritt kostet zwei Euro.
http://www.skd-dresden.de

Moderne Wunderkammer - «science + fiction» im Karlsruher ZKM
Karlsruhe (ddp-bwb). Von Künstlern interpretierte wissenschaftliche Forschungsergebnisse sind in der Ausstellung «science + fiction» ab Samstag bis 17. August im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien zu sehen. Die auf Forschung spezialisierte renommierte Volkswagenstiftung habe in einem «spannenden Experiment» Künstler und Wissenschaftler zusammengeführt, erläuterte Stefan Iglhaut, einer der Ausstellungsmacher, am Freitag die Intention des Projekts. «Eine Ausstellung wie maßgeschneidert für Karlsruhe und das ZKM» sei die ungewöhnliche Schau, da in Karlsruhe die Nanotechnologie einen Schwerpunkt habe, sagte ZKM-Chef Peter Weibel.
Fünf international bekannte Künstlerteams waren von der Volkswagenstiftung zum 40. Jubiläum der Stiftung eingeladen worden, sich mit deren Förderschwerpunkten, Gehirnforschung, Globalisierung, und Nanotechnologie, auseinander zu setzen. Zusätzlich sollte das Verhältnis von Phantasie, Wissenschaft und Zukunftsforschung beleuchtet werden. Die multimediale Ausstellung, die bereits im Sprengel-Museum in Hannover zu sehen war, wird anschließend im Dresdner Hygienemuseum gezeigt.