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12.5.: wettbewerbe und preise aktuell +++ wettbewerbe und preise

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Rubinstein-Klavierwettbewerb in Dresden wiederbelebt +++ Bremerhavener Literaturpreis für George Tabori +++ Alexander Kluge erhält Georg-Büchner-Preis +++ Sir Roger Norrington erhält Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg


Rubinstein-Klavierwettbewerb in Dresden wiederbelebt
Dresden (ddp). Ein Internationaler Klavierwettbewerb in Erinnerung an den Pianisten Anton G. Rubinstein (1829-1894) ist in Dresden neu ins Leben gerufen worden. Die Initiatoren vom Internationalen Forum für Kultur und Wirtschaft in der Elbestadt rechnen mit etwa 150 bis 200 Teilnehmern. Dem ersten Vorausscheid Anfang Juni in Los Angeles folgen nach Angaben vom Montag weitere in St. Petersburg, Krakau, New York, London und Dresden. Das Abschlusskonzert findet am 19. November in der Dresdner Semperoper statt.
Für den Wettbewerb stellt der Freistaat Sachsen Preisgelder in Höhe von 20 000 Euro bereit. Kunstminister Matthias Rößler (CDU) begrüßte das Wiederaufleben des Wettbewerbs im Geiste des Pianisten, Komponisten und Klavierpädagogen. Rubinstein hatte 1890 einen nach ihm benannten Klavierwettbewerb initiiert und seit 1891 kurze Zeit in Dresden gelebt. Die Serie von Preisträgerkonzerten in Berlin (1895), Wien (1900), Paris (1905) und St. Petersburg (1910) brach im Ersten Weltkrieg ab.

Bremerhavener Literaturpreis für George Tabori
Bremerhaven (ddp-nrd). Der Autor und Theaterregisseur George Tabori ist am Sonntag mit dem Bremerhavener Literaturpreis 2003 ausgezeichnet worden. Die mit 7500 Euro dotierte Ehrung wurde im Historischen Museum in der Seestadt verliehen. Der 89-jährige Tabori konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst zur Preisverleihung erscheinen. Für ihn nahm seine Verlegerin Maria Müller-Sommer die Auszeichnung entgegen und las aus Taboris bislang noch nicht erschienenem Werk «Exodus».
Die Jury lobte Tabori für «die reinigende Wirkung seiner Stücke, Bücher und Inszenierungen». Diese habe den Deutschen einen freieren Blick auf ihre Geschichte ermöglicht und die Wahrnehmung für die Gewalt der Welt geöffnet.
Der «Jeanette Schocken Preis» wird von Bremerhavener Bürgern alle zwei Jahre gestiftet und vergeben. Er soll mahnend an die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten erinnern. Der Jury gehören Zsuzsanna Gahse, Carola Stern, Hugo Dittberner, Wolfgang Emmerich und Wend Kässens an. Mit dem Preis wurden bereits Barbara Honigmann, Imre Kertész und Louis Begley geehrt.
George Tabori wurde 1914 in Budapest geboren. Er arbeitete unter anderem als Journalist und Auslandskorrespondent in Bulgarien und der Türkei, war Kriegsberichterstatter im Nahen Osten sowie Drehbuch- und Bühnenautor in Hollywood und New York. Seit 2001 lebt und arbeitet Tabori in Berlin.

Alexander Kluge erhält Georg-Büchner-Preis
Jena/Berlin (ddp-lth). Der Autor und Filmemacher Alexander Kluge erhält den diesjährigen Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Der 71-Jährige soll den mit 40 000 Euro dotierten Preis, der als angesehenste deutsche Literaturauszeichnung gilt, während der Herbsttagung der Akademie am 25. Oktober in Darmstadt entgegennehmen. Die Jury entschied sich nach Akademie-Angaben am Sonntag bei ihrer Frühjahrstagung in Jena für Kluge.
Der studierte Jurist Kluge machte sich als Schriftsteller, Medientheoretiker und Filmproduzent gleichermaßen einen Namen. Zum Film kam er 1958 als Assistent von Fritz Lang. Dank seines auch international ausgezeichneten ersten Spielfilms «Abschied von gestern» (1966) gilt Kluge als Vordenker des Autorenkinos. Zu seinen wichtigsten Werken gehören die zwei Essay-Filme «Die Macht der Gefühle» (ZDF 1983 / 1985 ) und die Erzählung «Lernprozesse mit tödlichem Ausgang». 2000 erschien sein Opus magnum «Die Chronik der Gefühle» - eine zweibändige Ausgabe seines erzählerischen Gesamtwerkes. Der 1932 in Halberstadt geborene Kluge lebt in München.
Der Georg-Büchner-Preis wird von der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt alljährlich verliehen. Geehrt werden laut Satzung Schriftsteller und Dichter, die in deutscher Sprache schreiben und «die an der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben». Preisträger waren bisher unter anderen Erich Kästner, Heinrich Böll, Reiner Kunze, Christa Wolf, Heiner Müller und Volker Braun.

Sir Roger Norrington erhält Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
Sir Roger Norrington, Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR, ist heute (Samstag, 10. Mai 2003) mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Bei der Feierstunde im Ludwigsburger Schloss würdigte Ministerpräsident Erwin Teufel Norringtons ?kontinuierliche engagierte Arbeit?, durch die er ?weltweit zu einem der bedeutendsten musikalischen Botschafter unseres Landes geworden ist.? Teufel erklärte weiter: ?Mit Ihrem klassisch-romantischen Repertoire und zeitgenössischer Musik begeistern Sie das Publikum.?
Die Verdienstmedaille ist die höchste Auszeichnung, die das Land Baden-Württemberg vergibt. Seit 1975 werden mit ihr laut Satzung ?außerordentliche Leistungen [?], die der Auszuzeichnende in dem ihm möglichen Wirkungsbereich für die Allgemeinheit des Landes erbracht hat?. Sie wurde in diesem Jahr an 32 Personen vergeben u.a. auch an den Journalisten Gerhard Konzelmann, der von 1956 bis 1997 für den damaligen SDR gearbeitet hat und lange Jahre als Nahost-Korrespondent für die ARD tätig war.
Sir Roger Norrington ist seit 1998 Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR. Unter seiner Leitung hat das Orchester einen ganz spezifischen Klang entwickelt, der in der Presse als ?Stuttgart Sound? bezeichnet wird. Bisherige Höhepunkte der Zusammenarbeit Norringtons mit dem RSO Stuttgart sind die Auseinandersetzung mit den Werken von Hector Berlioz in der laufenden Saison sowie ?Beethoven und ...? in der Saison 2001/2002 - ein Projekt, das in der zyklischen Aufführung aller neun Sinfonien beim Europäischen Musikfest Stuttgart 2002 gipfelte. Die Live-Mitschnitte dieser Konzerte sind auf dem Label ?faszinationmusik? (eine Kooperation von SWR und hänssler CLASSIC) erschienen. Für die Zukunft sind sowohl weitere Schwerpunkte zu einzelnen Komponisten und Epochen als auch die Fortsetzung der ?Entdeckungsreise? mit ausgewählten Werken des 20. Jahrhunderts geplant. Anfang Mai haben der SWR und Sir Roger Norrington die Verlängerung seines Vertrags als Chefdirigent des RSO bis 2007 unterzeichnet.