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Altenburg/Gera: Thüringer Staatsballett geplant +++ Leipzig: Tagung des deutschen ITI Zentrums
Altenburg/Gera: Company plant Thüringer Staatsballett
Gera (ddp-lth). Die Theater & Philharmonie Thüringen GmbH will noch mehr mit ihrem Pfund Ballett Company wuchern. Die bereits zehn Jahre alte Idee eines Thüringer Staatsballetts, die Generalintendant Matthias Oldag wieder ins Gespräch brachte, sei aus künstlerischer Sicht «durchaus realistisch», sagte der neue Ballettdirektor der Altenburg-Geraer Bühne, Ivaylo Iliev, der Nachrichtenagentur ddp. «Doch in unserer Zeit hängt alles vom Geld ab, und deshalb wird es nicht so einfach sein», machte der langjährige Erste Ballettmeister des Leipziger Balletts von Uwe Scholz deutlich.
Zunächst müsse er sehen, wie er mit dem aktuellen Etat zurecht komme und was mit den vom Land Thüringen geplanten Etat-Kürzungen ab 2009 auf das derzeit 26 Tänzer starke internationale Ensemble zukomme. «Außerdem muss die Company noch mehr Leistung zeigen, ehe wir unsere ambitionierten Pläne weiter verfolgen. Unsere Aufgabe ist es, die Qualität der Truppe auf ein solches Niveau zu bringen, dass der Titel \'Staatsballett\' zu einer Selbstverständlichkeit und einer Auszeichnung wird.» Die Arbeit daran habe schon begonnen, versicherte der Theatermann.
Die Altenburg-Geraer Company als größtes Ballett-Ensemble Thüringens «hatte schon immer einen guten Namen». Künftig aber wolle man regional und überregional durch noch höhere Qualität noch mehr Aufmerksamkeit erregen. «Ich werde die Messlatte an die Qualität so hoch legen, dass sie gerade noch zu überspringen ist», machte der in Sofia geborene und dort wie in Moskau ausgebildete Tänzer und Choreograph deutlich. Weiter ausbauen will er das klassische und neoklassische Repertoire der Truppe. Dabei sollen auch moderne Ausdrucksformen nicht zu kurz kommen.
Leipzig: Tagung des deutschen ITI Zentrums
Das deutsche Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI) hat am Wochenende seine Jahrestagung in Leipzig abgehalten, in deren Rahmen das ITI in Zusammenarbeit mit der euro-scene Leipzig zwei öffentliche Podiumsdiskussionen veranstaltete. Zum Thema „Vom Gesamtkunstwerk zum entgrenzten Theater“ diskutierten Nike Wagner (Kunstfest Weimar), Barbara Mundel (Theater Freiburg i. Br.), Fabrizio Cassol (Gent) und Paul Koek (De VeenFabriek, Leiden) die Tendenzen zur verstärkten Durchdringung von Text, Körperausdruck und Musik und zur Aufhebung der klassischen Spartentrennungen im gegenwärtigen Theater.
Unter dem Titel „Bewegungsmelder“ betreibt das deutsche ITI in einer seiner Projektlinien eine Recherche zu Theater, die sich mit Überwachung und Kontrolle im öffentlichen Raum beschäftigt und lud in Leipzig Vertreter aus Technik, Wissenschaft und Politik mit Künstlern aus Deutschland und den USA zur Diskussion.
Das ITI als Theaterorganisation der UNESCO engagiert sich weltweit für den Schutz der kulturellen Vielfalt und für die Zusammenarbeit zwischen den Theaterkulturen. Das deutsche ITI-Zentrum mit Sitz in Berlin setzt mit eigenen Projekten maßgebliche Impulse im Weltverband. In der Jahresversammlung wurden die Arbeit der Fachkommissionen und Arbeitsgruppen ausgewertet sowie die nationalen und internationalen Arbeitsebenen koordiniert. Für das ITI-Festival „Theater der Welt“ informierte der Kurator des nächsten Festivals 2008 in Halle, Torsten Maß, über den Stand der Vorbereitungen und die konzeptionelle Ausrichtung.
Die Mitgliederversammlung wählte einen neuen Vorstand. Ihm gehören an: Laura Bermann (Musikdramaturgin, Berlin), Stephanie Gräve (Dramaturgin, Bonn), Harald Müller (Verlagsleiter von Theater der Zeit, Berlin), Irina Pauls (Choreografin, Freiburg), Jürgen Schitthelm (Direktor der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin), Bettina Sluzalek (Künstlerische Geschäftsführerin des Theaterhauses Stuttgart), Alexander Stillmark (Regisseur, Berlin), Ann-Elisabeth Wolff, (Festivalleiterin der euro-scene Leipzig).
Der Präsident der deutschen ITI-Sektion, Manfred Beilharz (Intendant Staatstheater Wiesbaden), der auch dem Weltverband vorsteht, sowie der Vizepräsident Roberto Ciulli (Intendant Theater an der Ruhr, Mülheim) führen ihre Arbeit im Präsidium fort. Der zweite Vizepräsident Volker Ludwig kandidierte nicht mehr für eine neue Amtszeit. Als sein Nachfolger wurde Martin Roeder-Zerndt, Intendant des Theaters Heilbronn, gewählt.
Quelle: http://www.iti-germany.de/