Body
Berlin: Flierl will Konzept für carrousel-Theater vor Sommerpause vorlegen +++ Mülheim/Ruhr: Elfriede Jelinek erhält Mülheimer Dramatikerpreis 2004 +++ Hamburg: Erfolg für Autorentheatertage am Thalia Theater
Berlin: Flierl will Konzept für carrousel-Theater vor Sommerpause vorlegen
Berlin (ddp-bln). Berlins Kultursenator Thomas Flierl (PDS) will noch vor der parlamentarischen Sommerpause die Zukunft des carrousel-Theaters in Lichtenberg dauerhaft absichern. «Das vom Abgeordnetenhaus geforderte neue Konzept für das carrousel-Theater ist so gut wie fertig, es wird Ende Juni vorliegen«, sagte der Politiker dem »Berliner Kurier« (Samstagausgabe). Er sei sich sicher, »dass es an der Parkaue in Lichtenberg auch weiterhin literarisches Theater für Kinder und Jugendliche in der Tradition des 1950 gegründeten Hauses gibt - mit klassischen wie Gegenwartsstücken und zu Preisen, die junge Zuschauer bezahlen können.«
Die in Koalitionskreisen gehandelte Kürzung der Zuschüsse um 2,5 Millionen Euro will Flierl abwenden. «Die ursprünglich vereinbarte Halbierung der Mittel ist nicht Grundlage der Konzeptentwicklung», sagte er dem Blatt.
Die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Brigitte Lange, sagte: »Wenn wir die Zahl der festen Mitarbeiter von derzeit 120 auf 88 reduzieren und auch die Schulden von rund fünf Millionen Euro abbauen könnten, würde einem Parlamentsbeschluss unmittelbar nach der Sommerpause im August nichts mehr im Wege stehen."
Mülheim/Ruhr: Elfriede Jelinek erhält Mülheimer Dramatikerpreis 2004
Mülheim/Ruhr (ddp-nrw). Die österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek erhält den Mülheimer Dramatikerpreis 2004 für «Das Werk». Ausgezeichnet wird das Stück in der Inszenierung des Burgtheaters Wien, wie Jurysprecher Klaus Völker am Sonntag in Mülheim/Ruhr mitteilte.
Die Jury aus fünf Theaterschaffenden, Kritikern und Dramatikern hatte ihre Entscheidung in einer öffentlichen Sitzung getroffen. Elfriede Jelinek war zum zehnten Mal in Mülheim vertreten und erhielt bereits 2002 den Dramatikerpreis für «Macht Nichts». Die Auszeichnung ist mit 10 000 Euro dotiert. Das Preisträgerstück 2004 wird auf den Salzburger Festspielen am 29. und 30. August gezeigt.
Die Mülheimer Theatertage «Stücke» finden seit 1976 statt. Sieben bis acht Werke in der wirksamsten Aufführung - meist der Uraufführung - werden jährlich in der Ruhr-Stadt gezeigt. Bewertet werden neue Stücke und nicht die Inszenierungen.
Erstmals wurde in diesem Jahr der «Publikumspreis der Mülheimer Theatertage» vergeben. Der undotierte Ehrenpreis geht an Martin Heckmanns für «Kränk».
Hamburg: Erfolg für Autorentheatertage am Thalia Theater
Hamburg (ddp-nrd). Mit einer ausverkauften und bejubelten «Langen Nacht der Autoren» sind in der Nacht zum Sonntag die 4. Autorentheatertage Hamburg zu Ende gegangen. Das Ensemble des Thalia Theaters als Juror hatte aus rund 150 Einsendungen vier neue Stücke ausgewählt, sie in zehn Tagen probiert und in dieser Nacht vorgestellt. «Die Resonanz auf die Autorentheatertage und ihr zeitgenössisches Theaterprogramm hat unsere Erwartungen übertroffen», sagte Thalia-Intendant Ulrich Khuon am Sonntag.
Alle Veranstaltungen der Autorentheatertage, die Gastspiele, die Nachgespräche und eigenen Produktionen waren so gut besucht wie noch nie. Insgesamt kamen über 7000 Zuschauer. Davon besuchten rund 5500 die sieben Veranstaltungen im Großen Haus. Allein das Auftakt-Gastspiel des Wiener Burgtheaters «Das Werk» von Elfriede Jelinkek sahen 1752 Zuschauer an zwei Abenden. Besonders begeistert nahmen die Hamburger das Gastspiel der Münchner Kammerspiele «Othello» von Shakespeare in der Textfassung von Feridun Zaimoglu auf. Die beiden Vorstellungen sahen insgesamt 1600 Besucher. «Wir wollen die Bedeutung der Autorentheatertage für Hamburg und darüber hinaus weiter stärken», sagte Khuon.