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16.9.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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München: Max Beckmann Gesellschaft gegründet +++ Köln: Große Werkschau des Fluxus-Künstlers George Brecht +++ Münster: Museum zeigt mittelalterliche Glasgemälde des Freiherrn vom Stein +++ Groningen: Museum präsentiert Selbstporträts von Fotografen


München: Max Beckmann Gesellschaft gegründet
München (ddp). Der Freundeskreis Max Beckmann Archiv ist umbenannt worden. Wie am Donnerstag in München mitteilt wurde, tritt die Max Beckmann Gesellschaft die Nachfolge der 1984 aufgelösten gleichnamigen Vereinigung an, deren Tätigkeit sich der Freundeskreis stets verpflichtet gefühlt habe.
Die Max Beckmann Gesellschaft betreut seit rund zehn Jahren das Max Beckmann Archiv in der Neuen Pinakothek, das unter anderem etwa 300 Briefe des Künstlers, eine Spezialsammlung von rund 1500 Publikationen sowie Fotos und Zeitungsausschnitte umfasst. In erster Linie befasst sich die Gesellschaft mit der Forschung. Derzeit beteiligt sie sich an der Vorbereitung der Ausstellung »Max Beckmann in Amsterdam«, die 2007 in Amsterdam und München gezeigt werden soll. Max Beckmann (1884-1950) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Maler und Grafiker der klassischen Moderne.

Köln: Große Werkschau des Fluxus-Künstlers George Brecht
Köln (ddp-nrw). Mit einer großen Werkschau ehrt das Kölner Museum Ludwig den Fluxus-Künstler George Brecht. Die Schau «George Brecht: Events. Eine Heterospektive» ist nach Museumsangaben ab Samstag zu sehen. Der in New York geborene und seit 1972 in Köln lebende Brecht wird im nächsten Jahr 80 Jahre alt.
Im Zentrum der bis zum 8. Januar dauernden Ausstellung stehen Brechts Arbeiten der 1960er und 1970er Jahre, die so genannten Event-Objekte. Bei diesen Werken handelt es sich um zufällig angeordnete Alltagsgegenstände. Brecht ist den Angaben nach davon überzeugt, dass sich diese erst in dem Moment, da der Blick des Betrachters auf sie trifft, zum Event verdichten.
Der Künstler hat seine Arbeiten stets als «Forschungen» begriffen. In jungen Jahren absolvierte er eine wissenschaftliche Ausbildung, von 1950 bis 1965 war er als Chemiker und Ingenieur tätig und erwarb mehrere Patente für Tampons. Sein ganzes künstlerisches Leben hindurch hat Brecht sich mit der Theorie der Wahrnehmung beschäftigt und die Beschaffenheit menschlicher Erfahrungen untersucht.
Am (morgigen) Samstag präsentiert das Museum Ludwig um 19.15 Uhr Brechts Freiluft-Event «Motor Vehicle Sundown». Auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom fahren zum Sonnenuntergang 20 verschiedene Fahrzeuge auf. Unter Anleitung des Fluxus-Künstlers Larry Miller verwandeln sich die motorisierten Vehikel für George Brechts «Konzert» zu Musikinstrumenten: Der Motor eines Traktors brummt die zweite Stimme, die Scheinwerfer eines Feuerwehrautos leuchten im Takt auf und ab, die Türen eines Wohnmobils werden nach der Komposition des Künstlers auf- und zugeschlagen. «Motor Vehicle Sundown» wird in dieser Größe zum ersten Mal in Europa inszeniert.

Münster: Museum zeigt mittelalterliche Glasgemälde des Freiherrn vom Stein
Münster (ddp-nrw). Eine Glasgemälde-Sammlung aus dem Besitz des Freiherrn vom Stein ist seit Donnerstag im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster zu sehen. Die 20 Exponate aus dem 12. bis 16. Jahrhundert stellen nach Expertenangaben die bedeutendste Sammlung der frühen Glasmalerei in deutschem Privatbesitz dar, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe am Donnerstag mitteilte.
Die Kunstwerke wurden bereits 1955 zum «nationalen Kulturgut» erklärt und sind in einer neuen Präsentation zu sehen. Bereits seit 1973 befanden sich die Exponate als Leihgabe in dem Museum und wurden jetzt vom Landschaftsverband gekauft.
Es handelt sich um Glasgemälde vor allem rheinischen Ursprungs, die der Reichsfreiherr vom und zum Stein (1757-1831) zunächst für den Ausbau eines neugotischen Turmes seines mittelrheinischen Stammsitzes Nassau erwarb, um sie später in seiner westfälischen Altersresidenz auf Schloss Cappenberg (Kreis Unna) unterzubringen.
Die Sammlung bestehe aus Scheiben höchster Qualität, die zugleich einen Querschnitt der mittelalterlichen Glasmalerei darstellten, sagte Museumsdirektor Hermann Arnhold. «Die farbig erstrahlenden Glasmalereien mit Heiligen, Rittern und biblischen Szenen vermitteln einen sinnlichen Eindruck vom Kunstschaffen des Mittelalters, das eben nicht dunkel, sondern farbenfroh und prächtig war», sagte Arnold.
Ein Höhepunkt ist die Gruppe der hochromanischen Scheiben, der so genannten «Gerlachus-Scheiben», die ursprünglich aus dem Westchor der Abteikirche von Arnstein an der Lahn stammen und in der Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden sind. Das Selbstbildnis des malenden Meisters Gerlachus mit Pinsel und Schwarzlottopf, das unterhalb der Szene mit der Darstellung der Berufung des Moses eingefügt ist, gehört zu den frühesten Künstlerdarstellungen des europäischen Mittelalters.
Das Landesmuseum ist von dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Groningen: Museum präsentiert Selbstporträts von Fotografen
Groningen (ddp-nrd). Porträts und Selbstporträts bilden den Schwerpunkt einer Fotoausstellung im Groninger Museum. Zu der von Samstag bis zum 4. Dezember laufenden Schau unter dem Titel «Auge in Auge» werden in der niederländischen Hochschulstadt auch zahlreiche Kunstinteressierte aus der deutschen Grenzregion erwartet, wie die Einrichtung am Donnerstag mitteilte.
Die Auswahl aus der Fotosammlung des Museums umfasst unter anderem Werke von Larry Clark, Anton Corbijn, Inez van Lamsweerde, Vinoodh Matadin, Anuschka Blommers, Cornelie Tollens und Teun Hocks. Auch Bilder der Celebrity-Fotografen Angus Mc Bean und Paul Huf sowie der sozial engagierten Diane Arbus sind zu sehen. Komplettiert wird die Schau mit Arbeiten von bildenden Künstlern wie Gilbert & George, Ulay/Abramovic, Luigi Ontani und Milan Kunc. Daneben läuft bis zum 9. Oktober das Fotofestival «Nooderlicht» in Groningen. Werke von 30 Fotografen widmen sich schwerpunktmäßig dem Zeitbegriff.